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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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verständigt, dass die Flammen bereits das halbe Schiff zerstört hatten. »Sämtliche Rettungsboote wurden vom Feuer vernichtet. Die
Emerald Dolphin
ist verloren. Geht raus, solange ihr noch könnt. Aber lasst die Generatoren laufen. Wir brauchen beim Verlassen des Schiffes Licht. Außerdem finden dann die Rettungsfahrzeuge leichter zu uns.«
    Chefmaschinist Garcia verlor kein überflüssiges Wort mehr.
    Er befahl sofort, die Maschinen abzustellen. Kurz darauf verließ die Mannschaft den Maschinenraum und begab sich durch die Fracht- und Gepäckräume zum Bug.
    Garcia brach als Letzter auf. Er überzeugte sich davon, dass die Generatoren anstandslos liefen, und verzog sich dann in den nächsten Aufgang.
    »Haben schon irgendwelche Schiffe auf unseren Notruf reagiert?«, fragte McFerrin Sheffield.
    Sheffield starrte ihn verständnislos an. »Notruf?«
    »Haben Sie etwa noch nicht unsere Position durchgegeben und um dringenden Beistand gebeten?«
    »Ja, wir müssen einen Hilferuf absetzen …«, murmelte Sheffield.
    McFerrin, der Sheffields unentschlossenen Blick und Tonfall sofort zu deuten wusste, war entsetzt. »O mein Gott, jetzt ist es vermutlich zu spät. Die Flammen dürften bereits den Funkraum erreicht haben.«
    Er griff zum Bordtelefon und rief im Funkraum an, hörte aber nur statisches Rauschen. Erschöpft und von Brandwunden gezeichnet, ließ er sich an den Fahr- und Kommandostand sinken. »Mehr als zweitausend Menschen droht der Tod in den Flammen oder im Meer, ohne dass es eine Aussicht auf Rettung gibt«, murmelte er verzweifelt. »Und uns bleibt nichts anderes übrig, als mit ihnen unterzugehen.«
3
    Zwölf Meilen weiter südlich blickte ein Mann mit leuchtend grünen Augen zum heller werdenden Himmel im Osten, drehte sich dann um und musterte den roten Schein am nördlichen Horizont. Gebannt von dem Anblick, trat er ins Ruderhaus des NUMA-Forschungsschiffes
Deep Encounter
, griff zu einem starken Feldstecher, der auf dem Kommandostand lag, und kehrte auf die Brückennock zurück. Langsam und bedächtig stellte er das Fernglas scharf und spähte in die Ferne.
    Er war hoch aufgeschossen, gut einen Meter neunzig groß, und mit etwa achtzig Kilo Körpergewicht eher schlank. Die schwarzen, um die Schläfen von einem ersten Grauschimmer durchsetzten Haare waren wellig, fast widerspenstig. Das braun gebrannte, wettergegerbte Gesicht deutete darauf hin, dass er sich gern im Freien aufhielt und die See in- und auswendig kannte. Offensichtlich brachte er weit mehr Zeit in der Sonne und unter offenem Himmel zu als in einem von Neonlampen erleuchteten Büro.
    Die Tropenluft war auch zu so früher Stunde warm und feucht, sodass er lediglich blaue Jeansshorts zu einem bunt geblümten Hawaii-Hemd trug. Die schmalen Füße steckten in Sandalen. Es war Dirk Pitts Alltagsuniform, wenn er mit einem Unterwasserforschungsprojekt beschäftigt war, vor allem, wenn sein Einsatzort im Umkreis von tausend Meilen rund um den Äquator lag. Als Leiter für Spezialprojekte bei der National Underwater & Marine Agency verbrachte er neun Monate im Jahr auf See. Bei dieser Expedition führten die Wissenschaftler der NUMA im Tonga-Graben geologische Forschungen und Vermessungen am Meeresgrund durch.
    Nachdem er drei Minuten lang den Lichtschein gemustert hatte, begab er sich ins Ruderhaus und beugte sich in den Funkraum. Schläfrig blickte der Funker der Nachtschicht auf.
    »Laut letztem Satellitenwetterbericht ziehen schwere Regenschauer mit einer Windgeschwindigkeit von rund fünfzig Kilometern pro Stunde und einem drei Meter hohen Wellengang auf uns zu«, sagte er ungefragt.
    »Hervorragendes Wetter zum Drachensteigen«, erwiderte Pitt lächelnd. Dann wurde seine Miene ernst. »Haben Sie innerhalb der letzten Stunde irgendwelche Notrufe empfangen?«
    Der Funker schüttelte den Kopf. »Ich habe gegen ein Uhr ein kurzes Gespräch mit dem Funker eines britischen Containerschiffs geführt. Aber ein Notruf ist nicht eingegangen.«
    »Nördlich von uns scheint ein großes Schiff in Brand zu stehen. Sehen Sie zu, ob Sie mit ihm Verbindung aufnehmen können.«
    Pitt drehte sich um und tippte Leo Delgado, dem Offizier vom Dienst, an die Schulter. »Leo, ich möchte, dass Sie nach Norden drehen und volle Fahrt voraus geben. Ich glaube, wir haben es mit einem brennenden Schiff zu tun. Wecken Sie Käpt’n Burch und bitten Sie ihn, ins Ruderhaus zu kommen.«
    Pitt war zwar Projektleiter und somit Burchs Vorgesetzter, dennoch hatte der Kapitän

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