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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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das Kommando über das Schiff.
    Kermit Burch, der nur eine gepunktete Shorts trug, kam unverzüglich auf die Brücke. »Was hat es mit dem brennenden Schiff auf sich?«, fragte er Pitt und unterdrückte ein Gähnen.
    Pitt deutete auf die Brückennock und reichte ihm das Fernglas. Burch richtete es auf den Horizont, setzte es ab, putzte die Okulare an seiner Shorts und spähte erneut hindurch. »Sie haben Recht. Es lodert wie eine Fackel. Meiner Ansicht nach ist es ein Kreuzfahrtschiff. Ein großes.«
    »Komisch, dass es keinen Notruf abgesetzt hat.«
    »Das ist wirklich sonderbar. Vielleicht ist das Funkgerät ausgefallen.«
    »Ich habe Delgado gebeten, von unserem Kurs abzuweichen und es mit voller Fahrt anzusteuern. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, dass ich Ihnen ins Handwerk gepfuscht habe. Ich dachte, wir gewinnen dadurch vielleicht ein paar Minuten.«
    Burch grinste. »Ich hätte genau den gleichen Befehl erteilt.«
    Dann begab er sich zum Bordtelefon. »Maschinenraum, haut Marvin aus der Koje. Er soll alles rausholen, was die Maschinen hergeben.« Er schwieg einen Moment und hörte zu.
    »Warum? Weil wir zu einem Brand fahren. Deswegen.«
    Sobald sich die Nachricht verbreitete, erwachte das ganze Schiff zum Leben, und den Besatzungsmitgliedern und Wissenschaftlern wurden ihre jeweiligen Aufgaben zugewiesen. Die beiden zehn Meter langen Beiboote für hydrographische Vermessungen wurden bereit zum Aussetzen gemacht. An den beiden Teleskopkränen an Deck, die dazu dienten, die Tauchboote und Messgeräte zu Wasser zu lassen, wurden Schlingen angebracht, mit denen man mehrere Menschen zugleich aus dem Meer ziehen konnte. Sämtliche Strickleitern und Taue wurden aufgerollt, damit man sie sofort über die Reling auswerfen konnte, desgleichen die Rettungskörbe, mit denen die Kinder und älteren Passagiere an Bord gehievt werden sollten.
    Der Schiffsarzt richtete mit Unterstützung der Meeresforscher im Messeraum eine Behandlungs- und Krankenstation ein. Der Koch und sein Kombüsengehilfe hielten Wasserflaschen, Kaffeekannen und Suppentöpfe bereit. Alle Mann an Bord stellten Kleidungsstücke für die Geretteten zur Verfügung. Die Offiziere wiesen ausgesuchte Besatzungsmitglieder an, wohin sie die Überlebenden auf dem Schiff geleiten sollten, damit sie versorgt werden konnten, zugleich aber auch als Ballast dienten. Denn die
Deep Encounter
mit ihren siebzig Metern Länge bei einer Breite von fünfzehn Metern war nicht dafür gebaut, mehr als zweitausend Passagiere aufzunehmen. Wenn die Menschen, die man an Bord erwartete, nicht sorgfältig auf dem ganzen Schiff verteilt wurden, könnte es kentern.
    Die Höchstgeschwindigkeit der
Deep Encounter
betrug lediglich sechzehn Knoten, aber Chefmaschinist Marvin House holte alle Kraft aus den beiden großen, dreitausend PS starken, dieselelektrischen Maschinen heraus. Er brachte das Schiff erst auf siebzehn Knoten, dann auf achtzehn und neunzehn, bis es schließlich mit zwanzig Knoten durch die See pflügte, sodass der Bug beinahe aus dem Wasser ragte, wenn es durch die Kämme der Wogen schnitt. Niemand hätte gedacht, dass die
Deep Encounter
so viel Fahrt machen konnte.
    Kapitän Burch, der jetzt voll angezogen war, schritt am Deck auf und ab und erteilte detaillierte Befehle, damit jeder einzelne Handgriff saß, wenn die Menschenmenge, die er erwartete, über das Schiff hereinbrach. Er trug dem Funker auf, sich mit allen anderen Schiffen in der Umgebung in Verbindung zu setzen, ihnen in aller Kürze von dem Feuer zu berichten, ihre Position zu erfragen und sich zu erkundigen, wann sie schätzungsweise am Brandort eintreffen könnten. Im Umkreis von hundert Meilen waren nur zwei Schiffe unterwegs. Das eine war die
Earl of Wattlesfield,
das britische Containerschiff, mit dem sie zuvor schon in Funkkontakt gestanden hatte. Ihr Kapitän hatte sofort reagiert und nahte mit voller Kraft von Osten, aber noch war sie siebenunddreißig Meilen weit entfernt. Das zweite Schiff war ein australischer Raketenkreuzer, der ebenfalls den Kurs geändert hatte und von Süden her auf die Position zuhielt, die Burch ihm durchgegeben hatte.
    Doch er hatte noch dreiundsechzig Meilen vor sich.
    Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass er alles bedacht und nichts vergessen hatte, begab sich Burch zu Pitt auf die Brückennock. Alle Mann an Bord der
Deep Encounter
, soweit sie nicht anderweitig beschäftigt waren, waren an der Reling angetreten und starrten auf den roten Glutschein am Himmel,

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