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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Wrackteilen.
    Giordino hatte einen Block gezückt und zeichnete rasch eine Lageskizze. »Allem Anschein nach ist sie in drei Teile zerbrochen.«
    Pitt musterte Giordinos Zeichnung und verglich sie mit den Bildern auf dem Monitor. »Sie liegen etwa vierhundert Meter voneinander entfernt.«
    »Vermutlich ist sie auf dem Weg in die Tiefe auseinander gebrochen, weil die tragenden Teile durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen waren«, sagte Burch.
    »Wäre nichts Neues«, erwiderte einer der Wissenschaftler.
    »Die
Titanic
ist beim Untergang auch in zwei Teile zerbrochen.«
    »Aber die ist steil vornüber gekippt«, wandte Burch ein. »Ich habe mit dem Kapitän des Hochseeschleppers gesprochen, der die
Dolphin
bergen wollte. Er behauptet, sie sei zwar sehr schnell, aber in einem verhältnismäßig flachen Winkel von nicht mehr als fünfzehn Grad untergegangen. Die
Titanic
ist mit fünfundvierzig Grad gesunken.«
    Giordino blickte durch die Brückenverglasung auf die vor ihnen liegende See. »Meiner Meinung nach gibt’s dafür nur eine Erklärung. Sie ist in einem Stück gesunken und beim Auftreffen auf dem Meeresgrund auseinander gebrochen.
    Vermutlich ist sie mit einer Geschwindigkeit von schätzungsweise fünfzig bis sechzig Stundenkilometern aufgeprallt.«
    Pitt schüttelte den Kopf. »Dann müssten die Wrackteile näher beisammen liegen. Sie sind aber über den ganzen Meeresboden verteilt.«
    »Aber warum ist sie beim Untergang zerbrochen?«, fragte Burch versonnen.
    »Mit etwas Glück«, sagte Pitt bedächtig, »finden wir das raus, wenn die
Sea Sleuth
hält, was ihr Name verspricht.«
    Orange und gleißend ging die Sonne am blass-blauen Himmel im Osten auf, als die
Sea Sleuth
an dem neuen, auf der Werft montierten Kran hing. Erst wenige Stunden zuvor hatte die Besatzung die Winde und die Trosse angebracht. Gespannt schauten jetzt alle auf das AUV, das über das Heck hin ausgeschwenkt wurde. Bei einer Wellenhöhe von knapp einem Meter war die See einigermaßen ruhig.
    Der Zweite Offizier des Schiffes, der das Manöver leitete, gab dem Matrosen an der Winde ein Zeichen, als das AUV weit genug vom Heck entfernt war. Dann winkte er, woraufhin die
Sea Sleuth
bis knapp über den Wasserspiegel abgelassen wurde. Nachdem ein letztes Mal die Elektronik überprüft worden war, wurde sie langsam in den blauen Pazifik abgesenkt. Sobald sie im Wasser war, wurde ein Schalter betätigt, mit dem die elektronische Aufhängung gelöst und der Tauchroboter von der Zugtrosse abgekoppelt wurde.
    Unterdessen saß Giordino in der Leitzentrale vor einer Konsole mit einer Reihe von Knöpfen und Schaltern, die rund um einen Joystick angebracht waren. Er sollte die
Sea Sleuth
bei ihrer Fahrt in die Tiefe steuern, hatte er doch in dem Team mitgearbeitet, das die Computer-Software für die Sonde geschrieben hatte, und zudem war er als leitender Ingenieur mit Konstruktion und Bau betraut gewesen. Kaum jemand kannte sich besser mit den Tücken und Unwägbarkeiten aus, die beim Steuern eines AUV rund sechstausend Meter unter dem Meeresspiegel auftreten können. Während er den Monitor im Auge behielt, der ihm zeigte, dass der Tauchroboter im Wasser trieb, öffnete er die Ventile des Ballasttanks und sah zu, wie das AUV in den Wellen verschwand.
    Pitt saß neben ihm an einem Keyboard und gab eine Reihe von Befehlen für den Computer an Bord des AUV ein. Während Giordino für Antrieb und Steuerung zuständig war, bediente Pitt die Kameras und die Scheinwerfer. An einem Tisch schräg hinter ihnen saß Misty Graham und musterte eine Kopie der Baupläne, die die Konstrukteure der
Emerald Dolphin
per Flugzeug geliefert hatten. Alle anderen hatten den Blick auf eine Reihe von Monitoren gerichtet, auf denen die Bilder auftauchen würden, die die
Sea Sleuth
vom Meeresboden sandte.
    Misty war eine zierliche Frau, die vor Temperament sprühte.
    Mit ihren schwarzen Haaren, die sie der leichteren Pflege wegen an Bord stets kurz geschnitten trug, hätte sie fast jungenhaft wirken können, wenn ihre wohl entwickelten weiblichen Formen nicht gewesen wären. Misty war ledig, was jedoch nicht an ihrem Aussehen lag, den hellbraunen Augen, der kessen kleinen Nase und den weichen Lippen. Aber als leidenschaftliche Wissenschaftlerin und eine der besten Meeresbiologinnen in Diensten der NUMA verbrachte sie weitaus mehr Zeit auf See als in ihrer Eigentumswohnung in Washington und kam nur selten dazu, sich mit jemandem zu verabreden.
    Sie blickte von den Plänen auf

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