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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Automobile, alle wunderbar restauriert. Ein Stück weiter an der Wand, so als passten sie nicht ganz zu dieser prunkvollen Sammlung, obwohl sie nicht minder gut erhalten waren, befanden sich ein aufgemotzter 1936er Ford, ein deutscher Düsenjäger aus dem Zweiten Weltkrieg, eine dreimotorige Transportmaschine aus dem Jahr 1929, ein sonderbar aussehendes Segelboot, das auf ein Gummifloß montiert war, ein rund hundert Jahre alter Pullmann-Wagen und eine Badewanne mit einem Außenbordmotor.
    Diese Sammlerstücke inmitten der Meisterwerke der Automobilbaukunst kündeten von bestimmten Ereignissen in Pitts Leben. Sie waren sozusagen Relikte seiner persönlichen Geschichte, und dementsprechend hegte und pflegte er sie und zeigte sie nur seinen besten Freunden. Niemand, der auf dem Mount Vernon Memorial Highway am Ronald Reagan Airport vorbeifuhr und einen Blick auf den alten, am Ende der Rollbahnen stehenden Flugzeughangar warf, wäre auf die Idee gekommen, dass er diese geradezu atemberaubenden Schätze enthielt.
    Pitt schloss die Tür, sperrte sie ab und unternahm einen kurzen Rundgang, wie immer, wenn er von einer Expedition nach Hause kam. Durch die vielen Regenfälle in den letzten Monaten hielt sich der in den Hangar eingedrungene Staub in Grenzen, aber dennoch hatte sich während seiner Abwesenheit eine dünne Schicht auf dem schimmernden Lack der edlen Karossen abgelagert. Morgen, sagte er sich, nehme ich sie mir mit einem weichen Tuch vor und bringe sie wieder auf Hochglanz. Als er seine Inspektion beendet hatte, stieg er die alte eiserne Wendeltreppe zu seiner Wohnung hinauf, die im ersten Stock an die Rückwand des Hangars grenzte.
    Die Einrichtung seines Apartments war nicht minder einzigartig als die Oldtimer, die er unten im Erdgeschoss aufbewahrte.
    Kein Innenarchitekt, der etwas auf sich hielt, hätte auch nur einen Schritt in dieses Sammelsurium der Seefahrtsgeschichte getan. Die rund hundert Quadratmeter große Wohnung, zu der ein Wohn-, ein Bade-, ein Schlafzimmer und die Küche gehörten, stand voller Gegenstände, die von gesunkenen oder abgewrackten Schiffen stammten, darunter ein Steuerrad mit Holzspeichen von einem alten Teeclipper, das Kompassgehäuse eines Trampdampfers, der einst in Ostasien eingesetzt gewesen war, sowie allerlei Schiffsglocken und Taucherhelme aus Messing und Kupfer. Bunt zusammengewürfelt waren auch die Möbel, ebenfalls alles Stücke aus Schiffen, die im neunzehnten Jahrhundert die sieben Meere befahren hatten.
    Schiffsmodelle in Glaskästen standen auf niedrigen Regalen, während an den Wänden allerlei Seebilder des angesehenen Malers Richard DeRosset hingen.
    Nachdem er sich geduscht und rasiert hatte, ließ er sich in einem kleinen französischen Restaurant, das nur eine Meile vom Hangar entfernt war, einen Tisch reservieren. Er hätte Loren anrufen können, beschloss aber, lieber allein zu speisen.
    Um sein Privatleben konnte er sich später kümmern, wenn er sich wieder halbwegs eingelebt hatte. Ein köstliches Mahl, das er allein zu sich nahm, und danach eine Nacht in seinem mit Gänsedaunen gefederten Bett sollten ihn so weit erfrischen, dass er für den nächsten Tag gewappnet war.
    Als er angezogen war, hatte er noch zwanzig Minuten Zeit, bevor er sich auf den Weg zum Restaurant machen musste. Er holte den Zettel mit Kellys Telefonnummer heraus und rief sie an. Er ließ es fünfmal klingeln, wunderte sich, warum sich der Anrufbeantworter nicht einschaltete, und wollte gerade auflegen, als sie sich meldete.
    »Hallo.«
    »Hallo, Kelly Egan.«
    Er hörte, wie sie tief einatmete. »Dirk! Sie sind wieder zurück.«
    »Bin gerade reingekommen und dachte, ich melde mich mal.«
    »Ich freue mich sehr darüber.«
    »Mir stehen ein paar Tage Urlaub zu. Sind Sie sehr eingespannt?«
    »Ich stecke bis über beide Ohren in den Vorbereitungen für eine Wohltätigkeitsveranstaltung«, antwortete sie. »Ich bin Vorsitzende des Vereins zur Förderung behinderter Kinder.
    Wir bereiten gerade den alljährlichen Kinder-Flugtag vor, und ich bin für das Ganze verantwortlich.«
    »Ich stelle ja ungern dumme Fragen, aber was ist ein Flugtag?«
    Kelly lachte. »Eine Art Luftfahrtschau. Allerlei Leute fliegen mit alten Maschinen herum und nehmen die Kinder mit.«
    »Genau die richtige Arbeit für Sie.«
    »Hören Sie bloß auf«, sagte sie und lachte kurz und keck auf.
    »Der Mann, der mit den Kindern in einer sechzig Jahre alten Douglas DC-3 einen Rundflug über Manhattan unternehmen

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