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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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auch bei uns. Aber er wird das Problem doch kennen, oder? Wenn ja, weiß er auch, dass du Zeit und Personal brauchst. Wie viele Männer arbeiten an dem Fall?«
    »Sechs hier und drei in St. Petersburg.«
    »Es könnten ruhig ein bisschen mehr sein.« Im New Yorker FBI-Dezernat für organisiertes Verbrechen würden auf einen solchen Fall mindestens 20 Agenten angesetzt, die Hälfte davon auf Vollzeitbasis. Aber die Moskauer Miliz war notorisch unterbesetzt. Angesichts der immer weiter um sich greifenden Kriminalität in der Hauptstadt standen die hiesigen Bullen auf verlorenem Posten. Aber es hätte noch schlimmer sein können. Im Unterschied zu vielen anderen Arbeitnehmern bekamen sie immerhin ihren Lohn ausbezahlt.
     
    »Du schaffst mich«, protestierte Nomuri.
    »Da wäre immer noch Minister Fang«, entgegnete Ming augenzwinkernd.
    »Ah! «, entrüstete er sich. »Du vergleichst mich mit einem alten Mann?«
    »Nun, ihr seid beide Männer. Aber zugegeben, eine Wurst ist mir lieber als eine Stangenbohne«, antwortete sie und nahm Erstere in ihre weiche Hand.
    »Geduld, Süße, gönn mir eine kleine Verschnaufpause nach dem ersten Rennen.« Nomuri nahm sie in den Arm. Sie scheint mich wirklich zu mögen , sinnierte er. Drei Nächte in Folge. Fang ist offenbar nicht der Mann, für den er sich hält. Tja, man kann eben nicht alles haben. Außerdem hatte er, Nomuri, auch noch den Vorteil, einige Jährchen jünger zu sein.
    »Aber du bist so schnell!«, protestierte sie und drängte sich an ihn.
    »Ich möchte dich um etwas bitten.«
    Sie lächelte verspielt. »Was darf’s denn sein?«, fragte sie und ließ die Hand ein wenig wandern.
    »Nicht das.«
    »Oh …« Die Enttäuschung in ihrer Stimme war beachtlich.
    »Am Arbeitsplatz«, präzisierte Nomuri. Nur gut, dass sie sein innerliches Zittern nicht spürte.
    »Am Arbeitsplatz? Wir können’s doch nicht auf meinem Schreibtisch treiben.« Sie lachte und ließ einen leidenschaftlichen Kuss folgen.
    »Ich will ja auch nur, dass du was auf deinen Computer auflädst.« Nomuri griff in die Nachttischschublade und entnahm ihr eine CD-ROM. »Hier, die schiebst du einfach ins Laufwerk, drückst auf INSTALL und wenn das passiert ist, lässt du die CD spurlos verschwinden.«
    »Und was hätte ich damit bewirkt?«
    »Ist doch egal.«
    »Tja …« Ming zögerte. Sie verstand nicht. »Das kann mir aber nicht egal sein.«
    »Ich könnte dann ab und zu einen Blick in deinen Computer werfen.«
    »Aber wieso?«
    »Wegen Nippon Electric. Wir machen diese Computer, verstehst du?« Er versuchte sich zu entspannen. »Und meine Gesellschaft würde gern wissen, wie in der Volksrepublik wirtschaftliche Entscheidungen getroffen werden«, erklärte Nomuri mit einstudierter Lüge. »Darauf könnten wir uns dann mit unserer Geschäftspolitik einstellen. Und wenn ich Erfolg habe, darf ich mit einer kräftigen Gehaltserhöhung rechnen, und dann werde ich dich noch mehr verwöhnen können, Liebling.«
    »Verstehe«, sagte sie.
    Er beugte sich über sie und küsste eine besonders aparte Stelle, worauf ihr Körper genau richtig zu beben begann. Gut, sie war anscheinend nicht abgeneigt. Zumindest ließ sie sich nicht die Laune verderben, was Nomuri in mehr als einer Hinsicht begrüßte. Der Geheimdienstagent fragte sich, ob ihn wegen dieser Sache wohl irgendwann einmal das Gewissen plagen würde. Aber was soll’s, Geschäft ist Geschäft , dachte er.
    »Wird auch niemand was davon erfahren?«
    »Nein, ausgeschlossen.«
    »Und es bringt mich nicht in Schwierigkeiten?«
    Er wälzte sich auf sie und nahm ihr Gesicht in beide Hände. »Wie könnte ich meine Ming-chan in Schwierigkeiten bringen? Niemals!«, gelobte er und küsste sie mit Inbrunst.
    Danach fiel kein Wort mehr über die CD-ROM, die Ming, als sie ging, in ihre Handtasche steckte. Eine hübsche Handtasche: die Raubkopie irgendeiner italienischen Marke, zu kaufen bei fliegenden Händlern auf der Straße wie die Originale in New York, die aber ›von der Ladefläche eines Lastwagens gefallen‹ waren, wie es so schön hieß.
    Der Abschied fiel beiden immer ziemlich schwer. Sie wollte nicht gehen, und er hätte es auch lieber gesehen, dass sie blieb. Doch das kam nicht in Frage. Eine Wohngemeinschaft der beiden hätte für Wirbel gesorgt. Ming wagte nicht einmal davon zu träumen, zu einem Ausländer zu ziehen. Sie war wie all ihre Kolleginnen sicherheitstechnisch überprüft und von einem gelangweilten MSS-Offizier auf ihre Pflichten

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