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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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als Vize nie mehr als 130 000 Dollar im Jahr verdient hatte.
    »Dafür haben wir hier den besten Kaffee weit und breit.«
    »Auf der Big John war er noch besser.«
    »Wo?«
    »Auf der John F. Kennedy , damals, als ich ein O-3 war und noch meinen Spaß dabei hatte, mit Tomcats durch die Gegend zu zischen.«
    »Robby, mit Verlaub, mein Freund, aber du bist keine 26 mehr.«
    »Jack, du hast eine nette Art, mir meine alten Tage zu versüßen.«
    »Was hast du heute vor?«
    »Stell dir vor, ich muss auf den Hügel und für ein paar Stunden einer Senatssitzung vorsitzen, nur um zu zeigen, dass ich weiß, was die Verfassung von mir verlangt. Am Abend muss ich noch in Baltimore eine Tischrede zu dem Thema halten: Wer macht die besten Büstenhalter?«
    »Was?« Jack blickte von seinem PDB auf. Bei Robby wusste man nie, ob er scherzte oder die Wahrheit sagte.
    »In Baltimore trifft sich die Kunstfaser verarbeitende Industrie. Die stellt auch kugelsichere Westen her. Aber in Büstenhaltern stecken die meisten Kunstfasern, das hat man mir jedenfalls so gesagt. Meine Leute denken sich noch ein paar Lacher für die Rede aus.«
    »Nimm’s ein bisschen ernster«, riet der Präsident seinem Vize.
    »Früher hat dir mein Humor gefallen«, erinnerte Jackson den alten Freund.
    »Rob, früher hab ich mich selbst für humorvoll gehalten, aber dann musste ich mir von Arnie sagen lassen, dass ich nicht feinfühlig genug bin.«
    »Verstehe, keine Polenwitze. Aber wie wär’s mit dem? Es soll Polacken geben, die endlich gelernt haben, ihren Fernseher einzuschalten, und sechs oder sieben können mittlerweile sogar lesen, aber dazu zählt nicht jene junge Landfrau, die keinen Vibrator mehr benutzt, weil er ihr die Zähne zerbröselt.«
    »Himmel, Robby!« Ryan hätte fast den Kaffee verschüttet. »So was dürfen wir eigentlich nicht einmal mehr denken.«
    »Ich bin kein Politiker, Jack. Ich bin ein Düsenjockey und mit Kampfanzug, Pilotenuhr und Knüppel bestens dafür ausgerüstet. Alles klar?«, sagte er grinsend. »Und ab und zu darf ich auch mal einen Witz vom Stapel lassen.«
    »Ist ja gut, aber denk bitte daran, wir sind hier nicht im Bereitschaftsraum auf der Kennedy . Die Presse hat keinen Sinn für den Humor der Marineflieger.«
    »Ja, aber wenn sie uns in die Pfanne hauen können, finden sie das ungeheuer witzig«, bemerkte der Vice Admiral außer Dienst.
    »Endlich hast du’s kapiert. Freut mich«, sagte Ryan, doch Jackson hatte ihm schon den Rücken seines maßgeschneiderten Anzugs zugekehrt und murmelte auf dem Weg nach draußen irgendeine Obszönität für sich hin.
     
    »Hast du eine Idee, Mischka?«, fragte Prowalow.
    Reilly nippte an seinem Wodka. Er war hier außergewöhnlich weich. »Man muss am Baum rütteln und sehen, was runterfällt. Es könnte alles Mögliche sein. Aber im Moment wissen wir rein gar nichts.« Noch ein Schluck. »Findest du nicht auch, dass zwei ehemalige Spetsnaz-Soldaten ein bisschen viel Kraftaufwand war, um einen Zuhälter aus dem Weg zu schaffen?«
    Der Russe nickte. »Ja, den Gedanken hatte ich auch schon. Aber er war immerhin ein sehr reicher Zuhälter, stimmt’s? Er hatte jede Menge Geld und sehr viele Kontakte in der Szene. Die Macht, die er besaß, ist nicht zu unterschätzen. Wahrscheinlich hat auch er Leute umbringen lassen. Er ist uns zwar nie aufgefallen, aber das will nichts heißen. Awseijenko war mit Sicherheit ein gefährlicher Mann, und das könnte den Kraftaufwand durchaus erklären.«
    »Schon was über diesen Suworow rausgekriegt?«
    Prowalow schüttelte den Kopf. »Nein. Wir haben zwar eine KGB-Akte und ein Foto, wissen aber nicht einmal, ob sie tatsächlich dem Mann zuzuordnen sind, den wir suchen.«
    »Es scheint, dass du hier eine richtig harte Nuss zu knacken hast, Oleg Gregoriewitsch.« Reilly hob die Hand, um eine weitere Runde zu bestellen.
    »Du bist doch hier der Experte für organisiertes Verbrechen«, erinnerte der Leutnant seinen Gast vom FBI.
    »Mag sein, Oleg, aber das macht mich nicht zum Wahrsager oder Orakel von Delphi. Du weißt immer noch nicht mit Bestimmtheit, wem der Anschlag tatsächlich gegolten hat, und ehe das nicht geklärt ist, wirst du weiter im Dunkeln tappen. Um aber die Frage zu klären, musst du jemanden auftreiben, der dir Auskunft geben kann. Wenn das nicht gelingt, hast du Pech gehabt.« Die Drinks wurden serviert. Reilly zahlte und trank.
    »Mein Hauptmann wird nicht erfreut sein.«
    Der FBI-Mann nickte. »Ja, so sind Vorgesetzte nun mal,

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