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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Finanzministerium bekam man so etwas zwar nicht oft, aber doch gelegentlich zu sehen, und er war bei seiner Aufnahme in Minister Winstons Stab zwecks einer Streng geheim /Sonderzugang-Klassifizierung überprüft worden. Demnach kamen also aus Washington Geheimunterlagen für die Verhandlungen an. Worum es sich dabei genau handelte, konnte er nicht sehen und er wusste auch nicht, ob er sie zu sehen bekäme. Gant fragte sich, ob er diesbezüglich seine Muskeln spielen lassen sollte, aber derjenige, der entscheiden würde, ob er die Unterlagen zu sehen bekam, war Rutledge, und er wollte dem Kotzbrocken vom Außenministerium keinen Anlass bieten, ihm zu zeigen, wer das Sagen hatte. Geduld war eine Tugend, über die er schon lange gebot, und dies hier war nur eine weitere Gelegenheit, sie zu üben. Er wandte sich wieder seinem Frühstück zu und beschloss kurz darauf, aufzustehen und sich noch mehr vom Büfett zu holen. Das Mittagessen in Peking war vermutlich nicht sehr verlockend, nicht einmal im Außenministerium, wo sie sich veranlasst fühlen würden, mit ihren exotischsten Nationalgerichten anzugeben, und gebratener Pandapenis mit kandierten Bambusspitzen war nicht unbedingt seine Sache. Wenigstens der Tee, den sie dort servierten, war ganz passabel, aber selbst wenn er noch so gut war – Tee war nicht Kaffee.
    »Mark?« Rutledge winkte den Mann vom Finanzministerium zu sich. Gant ging mit seinem frisch beladenen Teller zu ihm.
    »Ja, Cliff?«
    Botschafter Hitch machte Gant Platz, und ein Kellner brachte frisches Besteck. Wenn die Regierung wollte, konnte sie einem das Leben wirklich angenehm machen. Er bat den Mann um mehr Bratkartoffeln und Toast. Frischer Kaffee kam scheinbar wie von selbst.
    »Mark, das ist gerade aus Washington gekommen. Es ist eine Verschlusssache ...«
    »Ja, ich weiß. Ich darf sie nicht gesehen haben und ich darf mich nicht daran erinnern. Kann ich sie jetzt sehen?«
    Rutledge nickte und schob ihm die Papiere zu. »Was halten Sie von diesen Außenhandelszahlen?«
    Gant nahm einen Bissen Speck und hörte fast umgehend zu kauen auf. »Sind sie tatsächlich so niedrig? Wofür haben die ihr ganzes Geld rausgeworfen?«
    »Was heißt das?«
    »Cliff, vor langer, langer Zeit hat es Dr. Samuel Johnson mal so ausgedrückt: ›Egal, wie viel du hast – gib weniger aus.‹ Also, diesen Rat haben die Chinesen nicht beherzigt.« Er blätterte weiter. »Hier steht nicht, wofür sie es ausgegeben haben.«
    »Hauptsächlich für die Rüstung, wie man mir gesagt hat«, flocht Botschafter Hitch ein. »Oder Dinge, die in der Rüstung zum Einsatz kommen, vorwiegend Elektronik. Sowohl Endprodukte als auch Maschinen, um Elektronik herzustellen. Schätze, es ist ziemlich teuer, in so etwas zu investieren.«
    »Kann sein«, pflichtete Gant ihm bei. Er blätterte wieder zum Anfang zurück. Das Material war mit dem TAPDANCE-Verschlüsselungsprogramm übertragen worden. Demzufolge war es brisant. TAPDANCE wurde wegen des enormen technischen Aufwands nur bei der Übertragung von extrem sensiblem Material eingesetzt … also handelte es sich hier um streng geheime Unterlagen, dachte TELESCOPE. Dann sah er, warum. Um diese Informationen zu beschaffen, musste jemand das Büro eines sehr hohen chinesischen Funktionärs angezapft haben… »Das ist ja ein Ding.«
    »Was heißt das, Mark?«
    »Es heißt, sie haben schneller Geld ausgegeben, als es reingekommen ist, und es größtenteils auch noch in nichtkommerziellen Bereichen investiert. Verdammt, das heißt, sie machen es genauso wie einige der Schwachköpfe, die wir in unserer Regierung sitzen haben. Sie denken, Geld ist etwas, das einfach aus dem Nichts erscheint, wenn man mit den Fingern schnippt, und das man dann so schnell ausgeben kann, wie man will, um dann abermals nur mit den Fingern schnippen zu müssen, um noch mehr davon zu bekommen … Diese Leute leben in einer Traumwelt, Cliff. Sie haben keine Ahnung, wie und warum Geld erscheint.« Er hielt inne. Er war zu weit gegangen. Jemand von der Wall Street würde seine Ausdrucksweise verstehen, aber vermutlich nicht dieser Lackaffe Rutledge. »Lassen Sie es mich noch anders ausdrücken. Sie wissen, dass das Geld aus ihrer einseitigen Handelsbilanz mit den Vereinigten Staaten stammt, und wie es scheint, halten sie dieses Ungleichgewicht für ein Naturphänomen, etwas, das sie aufgrund dessen, wer sie sind, einfach bestimmen können. Sie denken, der Rest der Welt schuldet es ihnen. Mit anderen Worten, wenn

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