Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)
ist, um es ihm zu übersetzen. Cliff hat einen ereignisreichen Tag vor sich, während wir hier das gute Essen und den Alkohol wegschlafen, Jack.«
»Ist er seiner Aufgabe gewachsen? Ich weiß, er hing sehr eng mit Ed Kealty zusammen. Das spricht nicht unbedingt für seinen Charakter.«
»Fachlich ist an Cliff nichts auszusetzen«, sagte Adler nach einem weiteren Schluck Cognac. »Er hat klare Anweisungen erhalten, und ihm steht verdammt gutes Geheimdienstmaterial zur Verfügung. Es lässt sich durchaus mit den Informationen vergleichen, die Jonathan Yardley unseren Leuten bei den Naval-Treaty-Verhandlungen in Washington zur Verfügung gestellt hat. Wir können ihnen nicht gerade in die Karten sehen, aber wir wissen, wie sie denken, und das ist fast genauso gut. Deshalb glaube ich, dass er seiner Aufgabe gewachsen ist. Sonst hätte ich ihn nicht damit betraut.«
»Wie ist der Botschafter, den wir dort haben?«, wollte der Präsident der Vereinigten Staaten wissen.
»Carl Hitch? Klasse-Mann! Ein absoluter Profi. Wird demnächst in den Ruhestand treten. Er ist wie ein guter Schreiner. Kann vielleicht nicht das ganze Haus entwerfen, aber die Küche kann sich sehen lassen, wenn er damit fertig ist – und das ist, finde ich, mehr, als man von einem Diplomaten verlangen kann. Außerdem: Das Haus zu entwerfen ist Ihr Job, Mr. President.«
»Ja, ja«, brummte Ryan. Er winkte einem Kellner, der ihm etwas Eiswasser brachte. Er hatte genug Alkohol getrunken, und Cathy würde ihm bestimmt wieder Vorhaltungen machen. Dass ich ausgerechnet mit einer Ärztin verheiratet sein muss, dachte Ryan. »In Ordnung, Scott, aber wen frage ich um Rat, wenn ich nicht die blasseste Ahnung habe, was ich tun soll?«
»Woher soll ich das wissen?«, entgegnete EAGLE. Vielleicht kann ein bisschen Humor nicht schaden, dachte er. »Wie wär’s mit einer Séance und die Geister von Tom Jefferson und George Washington beschwören?« Er wandte sich leise lachend ab und trank seinen Hennessy aus. »Jack, machen Sie sich die Sache nicht unnötig schwerer, als sie ist, und machen Sie einfach Ihren Job. Sie machen Ihre Sache großartig. Glauben Sie mir.«
»Ich hasse diesen Job«, bemerkte SWORDSMAN und lächelte seinen Außenminister freundlich an.
»Ich weiß. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum Sie ihn so gut machen. Gott schütze uns alle vor jemandem, der das höchste Amt im Staat innehaben möchte . Sehen Sie doch mich an. Glauben Sie, ich wollte jemals Außenminister werden? Es hat wesentlich mehr Spaß gemacht, mit meinen Kumpeln in der Cafeteria zu Mittag zu essen und über den blöden Trottel herzuziehen, der Außenminister war. Aber jetzt – Scheiße, jetzt sitzen sie da unten und sagen dasselbe über mich ! Das ist nicht fair, Jack. Dabei hänge ich mich wirklich rein.«
»Was Sie nicht sagen.«
»Sehen Sie es doch mal so«, fuhr Adler fort. »Wenn Sie Ihre Memoiren schreiben, bekommen Sie von Ihrem Verleger einen ordentlichen Vorschuss. Ich hätte da übrigens auch schon eine Idee für den Titel. Wie fänden Sie Präsident aus Versehen ?«
»Scott, Sie können ja richtig witzig werden, wenn Sie was getrunken haben. Ich gebe mich damit zufrieden, auf meinem Golfplatz zu arbeiten.«
»Wer hat da gerade das Zauberwort gesprochen?«, fragte Vizepräsident Jackson, der in diesem Moment zu der Gruppe stieß.
»Dieser Mistkerl macht mich jedes Mal derart zur Schnecke, dass ich mir manchmal wünschte, ich hätte ein Schwert, in das ich mich stürzen könnte«, beklagte Ryan sich bei Adler. »Was ist im Moment dein Handicap, Robby?«
»Dass ich nicht genug spiele, Jack. Es ist auf sechs, vielleicht sogar sieben abgerutscht.«
»Er wird noch Profi – bei den Alten Herren«, frotzelte Ryan.
»Übrigens, Jack, das ist mein Vater«, sagte Jackson und deutete auf einen älteren Herrn neben sich. »Seine Maschine hatte Verspätung, und er hat den Anschlussflug nicht mehr erreicht.«
»Reverend Jackson, lernen wir uns endlich doch noch kennen.« Ryan schüttelte dem schwarzen Geistlichen die Hand. Bei der Amtseinführung hatte er wegen seiner Nierensteine im Krankenhaus gelegen, was wahrscheinlich noch unerfreulicher gewesen war als die Amtseinführung.
»Robby hat mir viel Gutes über Sie erzählt.«
»Ihr Sohn ist Kampfflieger, und die übertreiben gewaltig.«
Darüber musste Reverend Jackson herzlich lachen. »Wem sagen Sie das, Mr. President, wem sagen Sie das?«
»Wie war das Essen?«, fragte Ryan. Hosiah Jackson war Ende
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