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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Tagebuch, stellte Ryan fest. Auch sie arbeitete für diesen Minister Fang Gan, und offenbar war er ganz hingerissen von ihr. Und sie, wenn auch nicht gerade hingerissen von ihm, führte sehr genau Buch über seine Aktivitäten. Über alle, stellte Ryan fest. Aufgrund dessen bekam er selbst so früh am Morgen schon große Augen.
    »Sagen Sie Mary Pat, sie kann diesen Schweinekram meinetwegen gern an den Hustler verkaufen, aber ich muss mir das nicht unbedingt schon um acht Uhr morgens zu Gemüte führen.«
    »Sie hat es beigefügt, damit Sie sich einen Eindruck von der Quelle verschaffen können«, erklärte Goodley. »Das Material ist nicht so gezielt politisch wie das, was wir von SONGBIRD erhalten, aber MP findet, es verrät uns eine Menge über den Charakter dieses Kerls, was auf jeden Fall von Nutzen ist. Außerdem finden sich darin neben den Informationen über Fangs Sexualleben einige interessante politische Inhalte. Wie es scheint, verfügt er noch über eine, ähm … ganz passable Potenz, würde ich mal sagen, auch wenn das fragliche Mädchen eindeutig lieber einen jüngeren Liebhaber hätte. Offensichtlich hatte sie einen, aber dieser Fang hat ihn verscheucht.«
    »Besitzergreifender Schweinehund«, brummte Ryan, der gerade die betreffende Passage überflog. »Na ja, in diesem Alter klammert man sich wahrscheinlich besonders fest an das, was man braucht. Verrät uns das irgendetwas?«
    »Sir, es verrät uns etwas darüber, was für Leute es sind, die dort drüben Entscheidungen treffen. Hier nennen wir solche Menschen sexuelle Chauvinisten.«
    »Von denen haben wir ja auch in Regierungskreisen nicht gerade wenige«, bemerkte Ryan. Die Zeitungen brachten gerade eine Enthüllungsstory über ein Mitglied des Senats.
    »Aber wenigstens nicht in diesem Amt«, widersprach Goodley seinem Präsidenten. Er unterließ es, ›nicht mehr‹ zu sagen.
    »Dieser Präsident ist ja auch mit einer Chirurgin verheiratet. Sie weiß, wie man mit scharfen Instrumenten umgeht.« Ryan grinste. »Dann war also diese Taiwan-Leier gestern eine rein taktische Maßnahme, weil sie noch nicht wissen, wie sie die Handelsproblematik anpacken sollen?«
    »Ganz so sieht es zumindest aus, und das erscheint tatsächlich etwas eigenartig. MP glaubt übrigens auch, dass sie möglicherweise auf einer unteren Ebene des Außenministeriums eine Quelle haben. Sie wissen etwas mehr, als sie aus der Presse erfahren haben können, findet sie.«
    »Na großartig«, bemerkte Ryan. »Und was ist passiert? Haben die Japaner ihre alten Quellen an die Chinesen verhökert?«
    Goodley hob die Schultern. »Das lässt sich im Moment noch nicht sagen.«
    »Sagen Sie Mary Pat, sie soll Dan Murray deswegen anrufen. Gegenspionage ist Sache des FBI. Ist das etwas, das wir uns sofort zunutze machen können, oder kompromittieren wir damit SONGBIRD?«
    »Das muss jemand anders beurteilen, Sir.« Damit erinnerte Goodley den Präsidenten daran, dass er zwar gut war, aber so gut auch wieder nicht.
    »Klar, aber auch jemand anders als ich. Was sonst noch?«
    »Das Senate Select Intelligence Committee, der Geheimdienstausschuss des Senats, möchte Einblick in die russische Situation erhalten.«
    »Wie löblich. Wieso?«
    »Sie scheinen Zweifel an der Glaubwürdigkeit unserer Freunde in Moskau zu haben. Sie fürchten, sie könnten die Öl- und Goldfunde dazu benutzen, um wieder die alte UdSSR zu errichten und möglicherweise die NATO zu bedrohen.«
    »Soweit ich im Bilde bin, ist die NATO ein paar hundert Kilometer nach Osten vorgerückt. Die Pufferzone wird unseren Interessen nicht schaden.«
    »Außer, dass wir jetzt verpflichtet sind, Polen zu verteidigen«, rief Goodley seinem Boss in Erinnerung.
    »Ich weiß, ich weiß. Dann sagen Sie dem Senat, er soll Gelder bewilligen, damit eine Panzerbrigade östlich von Warschau stationiert wird. Wir können doch einen der alten sowjetischen Stützpunkte benutzen, oder?«
    »Wenn die Polen das wollen? Sie scheinen nicht sonderlich beunruhigt.«
    »Haben wahrscheinlich mehr Angst vor den Deutschen, was?«
    »Ganz recht, und diese Angst ist nicht unbegründet, wenn man in der Geschichte nur ein wenig zurückblickt.«
    »Wann wird Europa eigentlich endlich begreifen, dass Frieden ist?«, fragte Ryan mit einem Blick zur Decke.
    »Sie tragen einiges an Geschichte mit sich rum, Mr. President. Und manche jüngeren Ereignisse zeigen eher in die andere Richtung.«
    »Es ist doch eine Reise nach Polen geplant, oder nicht?«
    »Ja, schon

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