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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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sehnsüchtig zu seinem J-2 auf, seinem Geheimdienstkoordinator, einem Ein-Sterne-General der Army auf so genannter joint tour , das hieß, er hielt die Verbindung zwischen den Stabschefs und er machte – das musste der Fairness halber konzediert werden – seine Sache gut. Dieser Brigadier namens Mike Lahr hatte neben anderen Verpflichtungen an der Militärakademie von West Point Politikwissenschaften unterrichtet. Dass sich Mancuso nun auch verstärkt mit politischen Fragen auseinander setzen musste, war neu für ihn, aber aufgrund seiner erweiterten Kompetenzen unerlässlich. Natürlich hatte auch er einmal die joint tour machen müssen und war deshalb mehr oder weniger vertraut mit den Möglichkeiten und Schwerpunkten der anderen Militärdienste. Doch jetzt, da er die Hauptverantwortung für ein bestmögliches Zusammenwirken aller Kräfte trug, war er nicht mehr sicher, ob er das auch alles leisten konnte. Nun ja, er hatte seine Fachleute, die ihn beraten würden, aber in seinem Job reichte es nicht, zu wissen, welche Fragen zu stellen waren. Mit anderen Worten, Mancuso würde seinen Schreibtisch dann und wann einmal verlassen und sich ein Bild von den Verhältnissen vor Ort machen müssen, das hieß, dem Schauplatz, an dem es heiß hergehen würde, wenn er in seinem Job versagte.
     
    Das Team war ein Jointventure aus der Atlantic Richfield Company, British Petroleum und dem größten russischen Unternehmen dieser Art. Letzteres hatte zwar die größte Erfahrung, aber längst überholte Mittel und Methoden. Was nicht etwa daran gelegen hätte, dass die russischen Ölsucher weniger gut gewesen wären. Im Gegenteil. Zwei von ihnen waren hervorragende Geologen, über deren theoretischen Sachverstand die amerikanischen und britischen Kollegen nur staunen konnten. Besser noch, sie hatten die Vorzüge der neuen Schürfanlage fast ebenso schnell erkannt wie die Ingenieure, die sie entworfen hatten.
    Es war schon seit Jahren bekannt, dass dieser Teil des östlichen Sibiriens ein geologisches Ebenbild zum Norden Alaskas und Kanadas darstellte, jener Region, die gewaltige Erdölreserven barg. Die Schwierigkeit hatte darin bestanden, geeignetes Material dort hinzuschaffen, um den Nachweis zu erbringen, dass es die Vorkommen in der vermuteten Größenordnung auch tatsächlich gab.
    Das schwere Gerät an Ort und Stelle zu bringen war ein kleiner Albtraum gewesen. Weil sie für den Luftweg viel zu schwer waren, hatte man die ›Bohr-Trucks‹ vom Hafen Wladiwostoks aus mit der Eisenbahn in den sibirischen Südosten nach Magdagatsch transportiert und dann auf eigenen Rädern quer durchs Land über Aim und Ust-Maja bis zu den Abbaufeldern östlich von Kasatschje gesteuert, was über einen Monat in Anspruch genommen hatte.
    Aber was dann gefunden worden war, hatte alle Erwartungen in den Schatten gestellt. Von Kasatschje an der Jana bis hin zur Kolyma-Niederung erstreckte sich ein Ölfeld, das denen am Persischen Golf in nichts nachstand. Mit Hilfe seismologischer Instrumente konnten zahllose Lagerstätten geortet werden, die sich unter dem Gewölbe riesiger Sattelfalten gebildet hatten. Manche lagen nur 600 Meter tief, dicht unterhalb des Eisbodens, den zu durchbohren ein Kinderspiel sein würde. Um das tatsächliche Ausmaß des Ölfeldes ermitteln zu können, mussten Testbohrungen vorgenommen werden – über einhundert, wie der amerikanische Chefingenieur schätzte –, aber schon jetzt war klar, dass man eines der größten Erdölvorkommen der Erde entdeckt hatte. Die Ausbeutung würde allerdings einige Probleme mit sich bringen. Mit Ausnahme der Antarktis gab es weltweit keinen Ort mit ungünstigeren klimatischen Bedingungen. Alle notwendigen Gerätschaften hierher zu bringen würde Jahre dauern und Unmengen an Investitionen verschlingen. Es würden Flugplätze angelegt und wahrscheinlich auch Häfen für den Umschlag von Schwertransporten ausgebaut werden müssen, was nur während der kurzen Sommermonate möglich wäre. Um das Öl an den Markt zu bringen, musste eine Pipeline verlegt werden. Am besten durch Wladiwostok, wie die Amerikaner meinten. Dort könnten die Russen das Rohöl verkaufen, mit Supertankern verschiffen, über den Pazifik nach Japan oder Amerika, überall dorthin, wo es gebraucht wurde, also in alle Welt. Von den Abnehmern käme harte Währung ins Land zurück. Zwar würde noch einige Zeit verstreichen, ehe Russland dem Ölbedarf der eigenen Industrie und seiner Konsumenten nachkommen konnte, doch

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