Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
gesagt«, bestätigte Jack.
    »Zweifellos in Gestalt der Aufforderung, körperliche Beziehungen mit Ihrer Mutter einzugehen.«
    »Genau genommen soll ich Oralsex mit ihr ausüben«, erläuterte der Präsident mit angewiderter Miene. »Wahrscheinlich sagt jeder insgeheim solche Sachen.«
    »Öffentlich ausgesprochen wären sie jedoch lebensgefährlich.«
    Ryan brummte halb grimmig, halb amüsiert: »Darauf können Sie wetten, Sergei.«
    »Wird unser Plan funktionieren?«, wollte Golowko wissen.
    »Das wollte ich Sie auch gerade fragen. Sie sind näher an ihnen dran als wir.«
    »Ich habe keine Ahnung«, entgegnete der Russe und nippte an seinem Wodka. »Und wenn es nicht funktioniert ...«
    »… haben Sie auf jeden Fall ein paar neue Verbündete.«
    »Und was ist mit dem genauen Wortlaut von Artikel fünf und sechs im Vertrag?«
    »Sergei, Sie können Ihrem Präsidenten berichten, dass die Vereinigten Staaten einen Angriff auf das Territorium der Russischen Föderation sofort als Fall für den Nordatlantikpakt betrachten werden. Was das betrifft, Sergei Nikolaiewitsch, haben Sie das Wort der Vereinigten Staaten von Amerika«, versicherte SWORDSMAN seinem russischen Bekannten.
    »Jack – wenn ich Sie so nennen darf –, ich habe meinem Präsidenten bereits mehr als einmal erklärt, dass Sie ein Ehrenmann sind, ein Mann, der zu seinem Wort steht.« Die Erleichterung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Wenn diese Worte von Ihnen kommen, Sergei, sind sie sehr schmeichelhaft. Eigentlich ist die Sachlage eindeutig. Es handelt sich um Ihr Land, und unsereins kann bei einem Raub dieser Größenordnung nicht einfach zusehen. Das würde die Grundlagen des internationalen Friedens zunichte machen. Unsere Aufgabe besteht darin, die Welt in einen friedlichen Ort zu verwandeln. Es gab schon genug Kriege.«
    »Ich fürchte, es wird noch einen weiteren geben«, bemerkte Golowko mit der für ihn typischen Aufrichtigkeit.
    »Dann werden Ihr Land und mein Land dafür sorgen, dass es der Allerletzte ist.«
    »Bei Platon heißt es: ›Nur die Toten haben das Ende der Kriege gesehen‹.«
    »Müssen sich denn die Worte eines Griechen, der vor fünfundzwanzig Jahrhunderten lehrte, zwangsläufig auf uns beziehen? Mir sind die Worte eines Juden lieber, der fünf Jahrhunderte später lebte. Es ist an der Zeit, Sergei. Es ist verdammt an der Zeit«, sagte Ryan mit Nachdruck.
    »Ich hoffe, Sie haben Recht. Ihr Amerikaner seid immer so verflucht optimistisch ...«
    »Dazu haben wir auch Grund genug.«
    »O ja? Und welche Gründe könnte es dafür geben?«, erkundigte sich der Russe.
    Jack blickte seinen russischen Kollegen eindringlich an. »In meinem Land ist alles möglich. Und das wird in Ihrem Land nicht anders sein, wenn Sie es nur zulassen. Heißen Sie die Demokratie willkommen, Sergei. Begrüßen Sie die Freiheit. Amerikaner unterscheiden sich genetisch nicht vom Rest der Welt. Wir sind ein bunt zusammengewürfeltes Volk. In unseren Adern fließt Blut aus jedem Land der Erde. Der einzige Unterschied zwischen uns und den anderen ist unsere Verfassung. Nur ein paar Regeln. Das ist alles, Sergei, aber diese Regeln haben uns gute Dienste geleistet. Wie lange befassen Sie sich nun schon mit uns?«
    »Sie meinen, seit ich beim KGB bin? Über 35 Jahre.«
    »Und was haben Sie über Amerika gelernt, und darüber, wie es funktioniert?«, fragte Ryan.
    »Offensichtlich nicht genug«, erwiderte Golowko ehrlich. »Die Grundstimmung Ihres Landes war mir immer ein Rätsel.«
    »Weil sie zu einfach ist. Sie haben nach Kompliziertem gesucht. Wir lassen die Menschen nach ihren Träumen streben, und wenn diese Träume später erfolgreich in die Realität umgesetzt werden, belohnen wir die Träumer. Das registrieren die anderen und verfolgen dann ihre eigenen Träume.«
    »Aber die sozialen Klassen?«
    »Welche Klassen? Sergei, nicht jeder studiert in Harvard. Nehmen Sie mich, zum Beispiel. Mein Vater war Polizist. In meiner Familie war ich der Erste, der das College absolvierte. Und was ist aus mir geworden? Sergei, wir haben keine Klassenunterschiede in Amerika. Man kann werden, was man will, gesetzt den Fall, man ist willens, dafür zu arbeiten. Entweder hat man Erfolg, oder man scheitert. Natürlich ist ein wenig Glück hilfreich«, gab Ryan zu, »aber letzten Endes läuft es auf Arbeit hinaus.«
    »Alle Amerikaner scheinen Glückssterne vor den Augen zu haben«, bemerkte der Vorsitzende des SVR knapp.
    »Umso besser können wir den Himmel

Weitere Kostenlose Bücher