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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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facto den Krisenstab. Ein Vorteil des Weißen Hauses bestand in seinem hervorragenden Sicherheitssystem. Einzelne Personen konnten per Hubschrauber eingeflogen werden, und die General- und Admiralstabschefs hatten die Möglichkeit, sich aus ihrem Versammlungsraum The Tank, also Panzer, im Pentagon per Telekonferenzschaltung über eine abhörsichere optische Glasfaserleitung zu melden.
    »Und?«, fragte Jackson und betrachtete den riesigen Bildschirm an der Wand des Lageraums.
    »Mancusos Leute auf Hawaii sind schon bei der Arbeit. Die Navy kann den Chinesen das Leben schwer machen, und die Air Force könnte wenn nötig eine Menge Material nach Russland schaffen«, berichtete General Mickey Moore, Vorsitzender der Joint Chiefs. »Mir macht eher die Bodenoperation Sorgen. Theoretisch können wir eine Division – die First Armored – aus dem Osten Deutschlands abziehen, zusammen mit ein paar angegliederten Truppen, und von der NATO bekommen wir vielleicht auch noch Unterstützung, aber die russische Armee befindet sich im Augenblick in miserablem Zustand, besonders im Fernen Osten, und wir haben außerdem das Problem, dass China über zwölf Ballistische Interkontinental-Marschflugkörper vom Typ CSS-4 verfügt. Wir schätzen, dass acht oder mehr von ihnen auf uns gerichtet sind.«
    »Erzählen Sie mir mehr«, befahl TOMCAT.
    »Es handelt sich um Nachbauten der Titan II«, fuhr Moore fort. »Das habe ich heute erst herausgefunden: Sie wurden von einem chinesisch-amerikanischen Colonel der Air Force entwickelt, der die CalTech besucht hatte und sich in den 50ern nach China absetzte. Damals bezeichnete ihn irgend so ein Armleuchter als Sicherheitsrisiko – das Ganze stellte sich hinterher als kompletter Bockmist heraus – und da haute er ab, mit ein paar Koffern voller technischer Daten direkt vom JPL, wo er zu der Zeit gerade arbeitete. Also produzierten die ChiKomms praktisch Kopien der alten Martin-Marietta-Flugkörper, und jetzt nehmen wir an, dass acht von denen auf uns zielen.«
    »Sprengköpfe?«
    »Höchstwahrscheinlich fünf Megatonnen. Damit kann man eine ganze Stadt ausradieren. Die Wartung dieser Dinger ist verdammt aufwendig, genau wie bei unseren alten. Wir gehen davon aus, dass sie die meiste Zeit ohne Treibstoff sind, und es dauert zwei bis vier Stunden, sie abschussbereit zu machen. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, dass innerhalb der letzten zehn Jahre der Schutz für die Silos verstärkt wurde, wahrscheinlich infolge unseres Irak-Bombardements und der Stealthbomber-Angriffe auf ihre Nachbauten der SS-19 in Japan. Laut aktueller Schätzung bestehen die Wände aus über vier Meter dickem, stahlarmierten Beton, plus einem Meter Panzerstahl. Keine unserer konventionellen Bomben könnte da durchdringen.«
    »Warum nicht?«, wollte Jackson mit einigem Erstaunen wissen.
    »Weil die GBU-29, die wir zusammengeschustert haben, um diesen Bunker in Bagdad zu knacken, dafür gedacht war, an einem F-111-Kampfbomber zu hängen. Sie passt nicht in den Bombenschacht des Stealthbombers, und die F-111 stehen mittlerweile alle auf dem Campo Santo, also dem wohlbekannten Flugzeugfriedhof in Arizona. Damit haben wir zwar die Bomben, aber nichts, womit wir sie von A nach B schaffen könnten. Die beste Möglichkeit, diese Silos zu zerstören, wären dann in der Luft gestartete Cruise Missiles mit thermonuklearen Gefechtsköpfen vom Typ W-80, mal angenommen, der Präsident genehmigt einen Nuklearschlag.«
    »Merken wir es, wenn die Chinesen die Raketen für den Abschuss vorbereiten?«
    »Eher nicht«, räumte Moore ein. »Die neue Silokonstruktion verhindert das. Die Abdeckungen sind verdammt massiv. Wir rechnen damit, dass sie sie sprengen werden, wenn es soweit ist – wie wir es früher gemacht haben.«
    »Stehen uns Cruise Missiles mit nuklearen Gefechtsköpfen zur Verfügung?«
    »Nein, den Einsatz muss der Präsident autorisieren. Die Träger und die Gefechtsköpfe befinden sich zusammen mit den Stealthbombern auf der Whiteman Air Force Base. Es würde ungefähr einen Tag dauern, sie zu montieren. Wenn diese chinesische Geschichte weiter eskaliert, würde ich vorschlagen, dass der Präsident seine Genehmigung erteilt«, sagte Moore abschließend.
    Cruise Missiles mit nuklearen Gefechtsköpfen ließen sich am besten von Unterseebooten starten oder von Kampfflugzeugen, die auf Flugzeugträgern stationiert waren. Doch diese Möglichkeit bestand nicht mehr, weil die Navy im Zuge der Abrüstung ihre

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