Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Satellitenbild – »das hier hat eine große Ähnlichkeit damit, nicht wahr? 80 Prozent Wahrscheinlichkeit, würde ich sagen. Also behaupte ich, dass es sich bei dieser Gruppe um zwei Regimenter Pioniere handelt, die die Panzerdivision begleiten.«
    »Ist das viel, wenn nur eine einzige Division unterstützt werden soll?«, fragte der Officer der Navy.
    »Darauf können Sie Gift nehmen«, bestätigte ihm der Major.
    »Würde ich auch sagen«, stimmte der Bilddeuter zu. »Die normale TO&E sieht pro Division nur ein Bataillon vor. Also formiert sich hier ein Korps oder eine Vorhut, und ich wage die wilde Vermutung, dass sie vorhaben, ein paar Flüsse zu überqueren, Jungs.«
    »Fahren Sie fort«, ermunterte ihn der ranghöchste Zivilist.
    »Sie stehen in Position, um nach Norden vorzurücken.«
    »Okay«, sagte der Officer der Army. »Haben Sie so etwas schon einmal gesehen?«
    »Vor zwei Jahren. Damals hielten die Chinesen eine Übung ab – aber es war nur ein Regiment Pioniere beteiligt, nicht zwei. Und von diesem Bahnhof aus sind sie Richtung Südosten marschiert. War eine ziemlich große Sache. Wir bekamen jede Menge Bilder rein. Sie simulierten eine Invasion oder zumindest einen Großangriff. Auf der einen Seite stand eine komplette Heeresgruppe der Kategorie A mit einer Panzerdivision und zwei Schützendivisionen als Angriffstruppe, auf der anderen eine dritte Schützendivision, die eine versprengte Verteidigungstruppe spielte. Das Angriffsteam konnte am Ende gewinnen.«
    »Inwieweit unterscheidet sich diese Übungsanordnung von der aktuellen Grenzaufstellung der Russen?« Diese Frage kam vom Offizier des Nachrichtendienstes der Navy.
    »Sie ist dichter – soll heißen, bei der Übung der Chinesen war die Anzahl der verteidigenden Soldaten höher, als sie es heute bei den Russen ist.«
    »Und die angreifende Truppe siegte?«
    »Das ist korrekt.«
    »Wie wirklichkeitsgetreu war die Übung?«, wollte der Major wissen.
    »Kein Vergleich mit Fort Irwin, aber so echt, wie es irgend ging, und wahrscheinlich ziemlich exakt. Die Angreifer verfügten über die ganz normale zahlenmäßige Überlegenheit. Sie brachen durch und konnten sich dann in den rückwärtigen Räumen der Verteidiger ungehindert bewegen. Die haben sich prächtig amüsiert.«
    Der Officer der Navy warf seinem Kollegen in Grün einen viel sagenden Blick zu. »Und das könnten sie wiederholen, wenn sie sich nach Norden wenden.«
    »Genau.«
    »Geben Sie das mal lieber weiter, Norm.«
    »In Ordnung.« Die beiden Männer in Uniform gingen zu den Telefonen.
    »Wann wird das Wetter aufklaren?«, fragte der zurückgebliebene Zivilist den Techniker.
    »In etwa 36 Stunden, also morgen Nacht. Wir haben die Routen schon programmiert.« Er brauchte nicht erst hinzuzufügen, dass Satelliten vom Typ KH-11 nachts kaum schlechtere Bilder lieferten als bei Tageslicht – man musste lediglich auf die Farben verzichten.

47
ANSICHTEN UND NACHTSCHICHTEN
    Wenn man gen Westen fliegt, ist der anschließende Jetlag – Präsident Ryan zog es vor, das Phänomen Reiseschock zu nennen – immer leichter zu ertragen als bei einem Flug in den Osten. Außerdem hatte Ryan ein kleines Nickerchen gehalten. Jack und Cathy stiegen aus der Air Force One in einen bereits wartenden Hubschrauber um, der sie innerhalb von zehn Minuten zum Landeplatz am Weißen Haus beförderte. Diesmal betrat die First Lady direkt das Gebäude, während der Präsident sich dem Westflügel zuwandte, wo er allerdings nicht ins Oval Office, sondern in den Lageraum ging. Vizepräsident Jackson wartete dort auf ihn, zusammen mit den anderen, die das Schlimmste befürchteten.
    »Hallo Robby.«
    »Wie war der Flug, Jack?«
    »Lang.« Ryan reckte sich, um seine Muskeln zu lockern. »Okay, was liegt an?«
    »Nichts Gutes. Chinesische Infanterie auf dem Weg zur russischen Grenze. Das hier hat das NRO uns geschickt.« Jackson verteilte die Ausdrucke der Satellitenfotos auf dem Tisch. »Motorisierte Schützeneinheiten hier, hier und hier. Und das da sind Pioniere mit Brückenbauteilen.«
    »Wie lange dauert es noch, bis sie bereit sind?«, fragte Ryan.
    »Vom Potenzial her dürften sie eigentlich nur drei Tage brauchen«, erwiderte Mickey Moore. »Aber es werden wohl eher fünf bis sieben werden.«
    »Wie reagieren wir?«
    »Wir haben Alarmbereitschaft befohlen, halten aber noch still.«
    »Wissen sie, dass wir ihnen auf die Spur gekommen sind?«, erkundigte sich der Präsident als Nächstes.
    »Wahrscheinlich

Weitere Kostenlose Bücher