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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Schauplatz, sie müssen sie nur noch in den richtigen Stellungen aufmarschieren lassen – an die Ausgangsbasen verteilen. Von diesem Zeitpunkt an sind es vom endgültigen Aufmarsch bis zur Feuereröffnung der Feldgeschütze noch ungefähr 36 Stunden.«
    »Und der Iwan kann sie nicht stoppen?«
    »An der Grenze? Keine Chance«, erwiderte der General und schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Die Russen werden auf Zeit spielen müssen und ihr Land stückweise gegen den Zeitgewinn eintauschen. Die Chinesen haben einen verdammt langen Marsch vor sich, um an das Öl zu kommen. Das ist ihr wunder Punkt – sie müssen eine riesige Flanke schützen und schleppen eine ziemlich wehrlose Logistikkolonne hinter sich her. Ich würde mich auf einen Luftangriff gefasst machen, entweder auf die Goldminen oder die Ölfelder. Sie haben zwar keine großartigen Luftlandetruppen und Luftbrückenkapazität, aber man kann damit rechnen, dass sie es trotzdem versuchen. Denn das sind beides weiche Ziele.«
    »Was können wir einsetzen?«
    »Als Erstes einmal jede Menge Air-Force-Material, Kampfflugzeuge, Jagdbomber und jedes Tankflugzeug, das wir auftreiben können. Wir werden es vielleicht nicht schaffen, die Luftmacht zu erringen, aber wir werden sie auch nicht den Chinesen überlassen und von Anfang an eine fifty-fifty-Sache daraus machen. Und dann beginnen wir, ihre Luftstreitkräfte zurückzuschlagen. Es hängt davon ab, wie die Zahlenverhältnisse sind und wie gut sie ihre Flieger ausgebildet haben. Wahrscheinlich besser als die Russen, aus dem einfachen Grund, weil sie mehr Flugstunden absolviert haben. Aber technisch gesehen verfügen die Russen generell über die besseren Maschinen und haben wohl auch den härteren Drill hinter sich – sie hatten bloß keine Gelegenheit, ihn anzuwenden.«
    Robby Jackson murrte innerlich, denn in dieser Gleichung steckten für ihn entschieden zu viele Unbekannte. Doch ohne diese Unbekannten – das hatte ihm Mickey Moore ja gerade gesagt  – hätten die Chinesen sich wohl schon lange nicht mehr damit begnügt, nur über ihre nördliche Grenze zu schielen. Straßenräuber suchten sich kleine alte Damen aus, die ihre Sozialhilfe abholten, nicht Polizisten, die auf dem Weg nach Hause ihren Gehaltsscheck einlösten. Es sprach einiges dafür, immer eine Waffe bei sich zu tragen, und auch wenn Straßenraub oder Kriegstreiberei einem noch so irrational erschienen – die Menschen, die dafür verantwortlich waren, trafen zumindest teilweise überlegte Entscheidungen.
     
    Scott Adler hatte auf dem Flug kein Auge zugetan, weil er sich immer wieder die allgemeine Frage gestellt hatte, wie ein Krieg verhindert werden konnte. Das war schließlich die Hauptaufgabe eines Diplomaten. Im Besonderen dachte er über seine Unzulänglichkeit nach. Als höchster außenpolitischer Beamter seines Landes sollte er wissen – wurde er dafür bezahlt , zu wissen  –, wie Menschen von unvernünftigen Taten abzubringen waren. In der Praxis konnte das bedeuten, ihnen zu sagen: Wenn ihr das tut, wird die geballte Macht und Wut der USA über euch kommen und euch den Tag versauen . Da war es besser, den Betreffenden gut zuzureden, doch vernünftig zu sein, weil im globalen Dorf ihr Heil als Nation allein in der Vernunft lag. Aber die Wahrheit war, dass die Chinesen Denkstrukturen aufwiesen, die er nicht nachvollziehen konnte, daher wusste er auch nicht, was er sagen sollte, damit ihnen ein Licht aufging. Schlimmer noch – er hatte neben Außenminister Shen auch noch diesen Zhang kennen gelernt und war absolut sicher, dass die beiden die Wirklichkeit mit anderen Augen betrachteten als er. Sie sahen Blau, wo er Grün sah, und er verstand ihre seltsame Art von Grün nicht gut genug, um sie in Blau umsetzen zu können. Eine leise innere Stimme schalt ihn für seinen Anflug von Rassismus, aber die Situation war zu verfahren, was nutzte da noch politische Korrektheit? Er hatte einen Krieg zu verhindern und keine Ahnung, wie er das anstellen sollte. Schließlich ertappte er sich dabei, wie er von seinem bequemen Ledersitz aus auf die Wand starrte und wünschte, sie würde sich in eine Kinoleinwand verwandeln. Er hatte jetzt Lust auf einen Film, etwas, das ihn von dem Hamsterrad in seinem Kopf ablenkte. Plötzlich fühlte er, wie ihm jemand auf die Schulter tippte, und bemerkte den Präsidenten, der auf die Wendeltreppe zur oberen Ebene wies. Dort vertrieben sie zwei Mitglieder der Air Force von ihren Sitzen.
    »Denken Sie

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