Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
zu.
    »Wir wissen schon Bescheid. Die Meldung ist auf dem Weg nach oben.«
    Ryan, dem während der vergangenen Woche maximal fünf Stunden Schlaf pro Nacht vergönnt gewesen waren, hatte das dringende Bedürfnis, um sich zu schlagen und irgendjemandem das Gesicht zu zerkratzen – egal wem –, was er aber natürlich nicht Leuten antun konnte, die nur ihre Arbeit machten, und das zu ebenso unchristlichen Uhrzeiten wie er selbst.
    Special Agent Charlie Malone wartete beim Aufzug. Er nahm die Mappe von dem Boten entgegen und trottete dann hinüber zu Ryan.
    »Hmm.« Ryan fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, während er die Mappe öffnete. Die drei ersten Zeilen sprangen ihm ins Auge. »Oh, Scheiße.«
    »Irgendetwas nicht in Ordnung?«, fragte Hilton.
    »Ein Telefon«, sagte Ryan.
    »Hier entlang, Sir.« Hilton führte ihn zu dem Kabäuschen über dem Secret Service.
    Ryan nahm den Hörer ab und sagte: »Mary Pat in Langley.« Es dauerte nicht lange. »MP, hier ist Jack. Was gibt’s?«
    »Das, was Sie vor sich haben. Sie reden davon, ihre Interkontinentalraketen scharfzumachen. Wenigstens zwei davon sind auf Washington gerichtet.«
    »Na großartig. Was nun?«
    »Ich habe gerade einen KH-11 so programmieren lassen, dass er ihre Abschussrampen überprüft. Es gibt zwei, Jack. Die, die wir genauer betrachten müssen, ist die in Xuanhua. Das liegt bei 40 Grad, 38 Minuten Nord, 115 Grad, sechs Minuten Ost. Zwölf Silos mit CCC-4-Missiles darin. Es ist eine der neueren und ersetzt die alten Orte, wo die Marschflugkörper in Tunneln und Kellern gelagert wurden. Das gesamte Areal ist zehn mal zehn Kilometer groß. Die Silos sind gut von einander abgegrenzt, so dass ein einzelner Nuklearschlag nicht zwei Raketen gleichzeitig treffen kann«, erklärte MP, während sie Overheadfolien des Gebietes betrachtete.
    »Wie ernst müssen wir die Sache nehmen?«
    Eine neue Stimme erklang am Telefon. »Jack, hier ist Ed. Wir müssen sie sehr ernst nehmen. Das Bombardement an ihren Küsten hat sie wohl auf die Idee gebracht. Die verdammten Idioten denken, dass wir eine beschissene Invasion planen.«
    »Was? Womit denn?«, fragte der Präsident.
    »Die denken manchmal sehr engstirnig, Jack, und sie haben nicht unsere Vorstellung von Logik«, erklärte Ed Foley ihm.
    »Okay. Sie beide kommen her. Bringen Sie Ihren besten China-Experten mit.«
    »Schon unterwegs«, antwortete der DCI.
    Ryan hängte ein und sah Joe Hilton an. »Wecken Sie alle auf. Die Chinesen sind offenbar sauer auf uns.«
     
    Die Fahrt den Potomac hinauf war nicht leicht gewesen. Captain Blandy hatte nicht auf den Flusslotsen warten wollen, der ihnen den Weg wies – Marineoffiziere sind extrem stolz, wenn es um die Navigation ihrer Schiffe geht –, und das hatte es für die Brückenwache sehr anstrengend gemacht. Der Kanal war selten breiter als ein paar hundert Meter, und Kreuzer haben im Gegensatz zu Flussschiffen einen großen Tiefgang. Einmal passierten sie eine Untiefe nur um wenige Meter, aber der Navigator führte sie rechtzeitig mit einer Ruderanweisung daran vorbei. Das Radarsystem des Schiffes war eingeschaltet und in Betrieb – um nicht zu riskieren, dass die mechanischen Teile Rost ansetzten. Momentan sendete die Superanlage der Gettysburg über vier große Flächenantennen und setzte einigen Fernsehempfängern auf dem Weg nach Norden gehörig zu. Aber dagegen konnte man nichts tun, und vermutlich bemerkte um diese Uhrzeit sowieso niemand den Kreuzer auf dem Fluss. Schließlich hielt die Gettysburg in Sichtweite der Woodrow-Wilson-Brücke und wartete darauf, dass der Verkehr auf dem D.C. Beltway angehalten wurde. Das führte zu dem üblichen Verkehrsstau, aber um diese Zeit waren nicht viele Leute unterwegs, die sich darüber aufregen konnten, obwohl sich der eine oder andere auf die Hupe legte, als das Schiff die Zugbrücke passierte. Vielleicht handelte es sich um Leute aus New York, dachte Blandy. Von hier aus mussten sie sich noch einmal Steuerbord halten, um in den Anacostia River zu gelangen, unter einer weiteren Hebebrücke hindurch, die nach John Philip Sousa benannt war. Wieder wurden sie verwundert von einigen wenigen Autofahrern begafft. Schließlich legten sie sanft am Pier an, an dem auch die USS Barry lag, ein ausgemusterter Zerstörer, der jetzt zu einem Museumsschiff degradiert war.
    Die Arbeiter, die beim Anlegen des Schiffes halfen, waren hauptsächlich Zivilisten, stellte Captain Blandy fest. War das nicht bemerkenswert?
    Die

Weitere Kostenlose Bücher