Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Evolution – so nannte man es bei der Navy, wenn ein Schiff eingeparkt wurde, wie der Nichtseemann Gregory inzwischen gelernt hatte – war interessant, aber nicht weiter bemerkenswert verlaufen, obwohl der Kapitän ziemlich erleichtert zu sein schien, als es geschafft war.
    »Maschinen abstellen«, wies der Kommandant den Maschinenraum an.
    »Captain?«, fragte der Armeeoffizier außer Diensten.
    »Ja?«
    »Worum geht es eigentlich genau?«
    »Nun, liegt das nicht auf der Hand?«, antwortete Blandy. »Wir befinden uns im Krieg mit China. Sie verfügen über Interkontinentalraketen, und ich vermute, unser Verteidigungsminister will verhindern, dass eine davon auf Washington niedergeht. SACLANT schickt einen weiteren Aegis-Kreuzer nach New York, und ich wette, die Pazifikflotte hält die Augen auf Los Angeles und San Francisco gerichtet. Vielleicht auch auf Seattle. Es sind sowieso viele Schiffe da und ein gutes Waffenarsenal. Haben Sie noch ein paar Kopien Ihrer Software übrig?«
    »Klar.«
    »Nun, in ein paar Minuten steht eine Telefonverbindung. Dann werden wir mal sehen, ob es eine Möglichkeit gibt, sie an andere interessierte Teilnehmer zu übermitteln.«
    »Oh«, bemerkte Dr. Gregory. Darüber hätte er wirklich schon vorher nachdenken können.
     
    »Hier ist ROTER WOLF VIER. Habe Sichtkontakt mit der chinesischen Vorhut«, rief der Regimentskommandant über Funk. »Ungefähr zehn Kilometer südlich von uns.«
    »Sehr gut«, antwortete Sinjawski. Das bestätigte die Informationen von Bondarenko und seinen amerikanischen Helfern. Es befanden sich noch zwei weitere Angehörige des Generalstabes in seinem Befehlsposten, die kommandierenden Generäle der 202. und der 80. motorisierten Schützendivision. Außerdem war auch der Kommandeur der 34. auf dem Weg, obwohl die 94. eine Seitenbewegung gemacht hatte, um sich neu zu orientieren und dann von einem Punkt ungefähr 30 Kilometer weiter südlich aus in Richtung Osten anzugreifen.
    Sinjawski nahm die alte, triefnasse Zigarre aus dem Mund und warf sie ins Gras. Er zog eine neue aus seiner Uniformtasche und zündete sie an. Es war eine kubanische Zigarre mit einem wundervollen, milden Aroma. Sein Artilleriekommandeur stand auf der anderen Seite des Kartentisches, der zwar nur aus ein paar Sägeböcken und darauf gelegten Brettern bestand, was aber im Moment völlig ausreichte. Für den Fall, dass die Chinesen sie mit Artillerie beharken sollten, hatte man in der Nähe ein paar Löcher ausgehoben. Das Wichtigste jedoch waren die Kabel, die einen ganzen Kilometer weiter westlich zu seiner Kommunikationszentrale führten – denn die würde das erste Angriffsziel der Chinesen sein. Dort hielten sich jedoch zurzeit nur noch vier Offiziere und sieben Unteroffiziere auf. Sie waren dazu abgestellt, alles zu reparieren, was die Chinesen möglicherweise zerstörten.
    »Also, Genossen, sie kommen geradewegs in unseren Salon, nicht wahr?«, sagte er zu denjenigen, die neben ihm standen. Sinjawski war seit 25 Jahren Soldat. Seit er seinen ersten Kriegsfilm gesehen hatte, war die Berufwahl für ihn entschieden gewesen. Er hatte alles dafür getan: die nötigen Schulen besucht und mit der in der russischen Armee, vormals der Roten Armee, üblichen Besessenheit Geschichte studiert. Dies war seine ganz persönliche Schlacht von Kursk, in Erinnerung an die Schlacht, in der Watutin und Rokossowski Hitlers letzten Versuch, die Offensive in Russland fortzusetzen, zerschlagen und sich dann auf den langen Marsch begeben hatten, der in der Reichskanzlei in Berlin endete. Auch da hatte die Rote Armee präzise Geheimdienstinformationen erhalten, in denen Zeit, Ort und die Art und Weise des deutschen Angriffs mitgeteilt wurden. Diese brillante Vorbereitung hatte zur Folge gehabt, dass sich auch der beste deutsche Feldherr, Erich von Manstein, die Zähne an russischem Stahl ausbiss.
    Und genau so wird es hier sein, versprach Sinjawski sich selbst. Das Einzige, was ihn unzufrieden machte, war, dass er hier in diesem getarnten Zelt festsaß, statt in vorderster Linie mit seinen Männern zu kämpfen. Aber er war nun einmal kein Hauptmann mehr, sein Platz war jetzt hier, und er musste den Kampf auf dieser verdammten gedruckten Karte gewinnen.
    »ROTER WOLF, Sie werden das Feuer eröffnen, wenn die Vorhut sich auf 800 Meter genähert hat.«
    »800 Meter, Genosse General«, bestätigte der Kommandeur seines Panzerregimentes. »Ich kann sie schon ziemlich deutlich erkennen.«
    »Was genau

Weitere Kostenlose Bücher