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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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dachte der Präsident.
    Hilton und Malone waren in einem jener schwarzen, gepanzerten Chevy Suburbans gekommen, die dem Präsidenten überallhin folgten. Nun fuhr ihn der Wagen zurück zum Weißen Haus. Plötzlich waren viele Menschen auf den Straßen. Sie standen einfach nur herum und sahen in den Himmel – Ryan fand das eigenartig. Das Ding flog nicht mehr durch die Luft, und die Stücke, die auf dem Boden lagen, waren viel zu gefährlich, als dass man sie anfassen konnte. Die Fahrt zum Weißen Haus verlief dennoch ereignislos, und Ryan fand sich bald im Lageraum wieder. Das plötzliche Alleinsein war ein merkwürdiges Gefühl. Die Uniformierten des White House Military Office – sie wurden vom Personal Wham-O genannt, was im Augenblick ziemlich unpassend erschien – befanden sich alle in einem Zustand zwischen Verwirrung und Fassungslosigkeit. Die direkte Folge der Evakuierung der gesamten Regierung – der offizielle Terminus für diese Vorgehensweise lautete: den Fortbestand der Regierung sichern – hatte genau den gegenteiligen Effekt. Die Regierung verteilte sich im Moment auf ungefähr 20 Hubschrauber und eine E-4B und war nicht in der Lage, sich zu koordinieren. Ryan bekam den Eindruck, dass das Notfallprogramm eher dazu geeignet war, einen nuklearen Angriff auszuhalten, statt ihn abzuwenden. Das war doch äußerst befremdlich.
    Tatsächlich lautete die alles dominierende Frage im Moment: Was zum Teufel machen wir jetzt ? Ryan hatte keine Ahnung, aber dann klingelte das Telefon, und half ihm, eine Antwort zu finden.
    »President Ryan am Apparat.«
    »Sir, hier ist General Dan Liggert vom Strike Command in Omaha. Mr. President, ich glaube, wir sind gerade einer dicken Kugel aus dem Weg gegangen.«
    »Ja, da haben Sie wohl recht, General.«
    »Haben Sie irgendwelche Befehle für uns, Sir?«
    »Welcher Art meinen Sie?«
    »Nun, Sir, möglicherweise könnten wir einen Vergeltungsschlag…«
    »Oh, Sie meinen, weil die Chinesen ihre Chance vertan haben, uns zu atomisieren, sollten wir jetzt den Spieß umdrehen und sie einäschern?«
    »Sir, meine Aufgabe ist es, Möglichkeiten zu präsentieren, aber nicht, eine Empfehlung auszusprechen«, erklärte Liggert seinem Oberbefehlshaber.
    »General, wissen Sie, wo ich mich während des Angriffs aufgehalten habe?«
    »Ja, Sir. Verdammt mutig, Mr. President.«
    »Nun, ich versuche im Augenblick, mein eigenes Leben wieder in den Griff zu bekommen, und habe keine Ahnung, was ich mit der großen Welt tun soll. Vielleicht haben wir in den nächsten zwei Stunden ja eine Idee, aber im Moment weiß ich nicht weiter. Also tun wir erst einmal gar nichts, General. Haben wir uns verstanden?«
    »Ja, Mr. President. Das Strike Command wird nichts tun.«
    »Ich melde mich wieder bei Ihnen.«
    »Jack?«, rief eine vertraute Stimme von der Tür her.
    »Arnie, ich hasse es, allein trinken zu müssen – außer wenn gerade keiner da ist. Wie wär’s, wenn Sie und ich zusammen eine Flasche leeren würden? Sagen Sie dem Kellner, er soll uns eine Flasche Midleton servieren, und er soll auch ein Glas für sich selbst mitbringen.«
    »Stimmt es, dass Sie während des Angriffs auf einem Schiff im Navy Yard waren?«
    »Ja.« Ryan nickte.
    »Warum?«
    »Ich konnte einfach nicht davonlaufen, Arnie. Ich konnte mich doch nicht selbst in Sicherheit bringen und ein paar Millionen Menschen hier verbrennen lassen! Nennen Sie es mutig oder auch dumm. Ich war einfach nicht imstande, mich zu verdrücken.«
    Van Damm streckte den Kopf in den Flur hinaus und gab die Getränkebestellung an jemanden weiter, den Jack nicht sehen konnte. Dann kam er zurück. »Ich hatte gerade in meinem Haus in Georgetown mit dem Abendessen angefangen, als CNN die Kurzmeldung brachte. Ich fand, dass ich genauso gut hierher kommen konnte – ich hab die Sache wohl nicht so ernst genommen wie nötig.«
    »Tja, wie soll man so was auch verstehen? Vielleicht tragen wir eine Mitschuld daran, weil wir unseren Special-Operations-Trupp losgeschickt haben. Der Vorwurf wird bestimmt erhoben.«
    »Jack, es gibt genügend Leute, die sich nur dann groß fühlen, wenn sie andere klein machen können, und je größer ihr Ziel ist, desto besser fühlen sie sich. Die Reporter zum Beispiel sind ganz scharf darauf, ihre Ansichten zu hören, denn es ist immer eine gute Geschichte, wenn jemand Unrecht hatte. Die Medien ziehen in den allermeisten Fällen eine gute Geschichte der Wahrheit vor. Das ist einfach ihr Geschäft.«
    »Das ist

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