Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)
Initiative. Eine Reihe Studenten kam mit erhobenen Händen auf die Männer zu. Sie redeten mit vernünftigen Worten auf sie ein, doch die wilde Entschlossenheit in den Augen der Massen hinter ihnen strafte ihre Worte Lügen.
Im zweiten Stockwerk war die Situation anders. Der Major zögerte keine Sekunde. Er ließ seine Männer die Gewehre anlegen und eine Salve in die Luft schießen, um die Studenten abzuschrecken. Aber die jungen Leute hatten keine Angst. Viele von ihnen brachen durch die Türen entlang des Hauptflures, und in einem dieser Räume saßen die Mitglieder des Politbüros.
»Was soll das ?«, donnerte Zhang Han Sen. »Wer sind Sie?«
»Und wer sind Sie?«, höhnte der Maschinenbaustudent zurück. »Sind Sie etwa der Wahnsinnige, der einen Atomkrieg angefangen hat?«
»Es gibt keinen solchen Krieg – wer hat Ihnen diesen Unsinn erzählt?«, fragte Marschall Luo. Seine Uniform sagte ihnen, wer er war.
»Und Sie sind derjenige, der unsere Soldaten in Russland in den sicheren Tod geschickt hat?«
»Wer ist das?«, fragte der Minister ohne Geschäftsbereich.
»Ich glaube, es ist das Volk, Zhang«, stellte Qian fest. »Unser Volk, Genossen«, setzte er kalt hinzu.
Immer mehr Studenten drängten in den Raum, und jetzt konnte es die Wachmannschaft nicht mehr riskieren zu schießen – es waren zu viele Spitzenpolitiker auf diesem Gefechtsfeld versammelt.
»Lauft hin! Sie werden nicht auf diese Männer schießen!«, schrie einer der Studenten. Zu zweit und zu dritt rannten die Studenten um den Tisch herum und stellten sich hinter die Sitze der Politbüromitglieder.
»Sag mir, mein Junge«, sagte Fang sanft zu dem, der ihm am nächsten stand, »wie habt ihr all dies erfahren können?«
»Natürlich über unsere Computer«, antwortete der junge Mann. Es klang ein wenig unhöflich, aber doch nicht allzu sehr.
»Nun, man sucht die Wahrheit, wo man sie zu finden glaubt«, bemerkte der großväterlich wirkende Minister.
»Also ist es wahr?«
»Ich fürchte, ja«, antwortete Fang, ohne recht zu wissen, was er da eigentlich bestätigte.
In diesem Augenblick erschienen die Truppen, und ihr befehlshabender Offizier hielt eine Pistole in der Hand. Sie erkämpften sich den Weg in den Konferenzraum und rissen bei dem Anblick, der sich ihnen bot, die Augen auf. Die Studenten waren nicht bewaffnet, aber in diesem Raum eine Schießerei zu beginnen würde nicht zuletzt diejenigen gefährden, die er eigentlich schützen wollte. Also zögerte er.
»Nun, so beruhigt euch doch alle«, sagte Fang und schob vorsichtig seinen Stuhl zurück. »Genosse Major, wissen Sie, wer ich bin?«
»Ja, Genosse Minister, aber…«
»Gut, Genosse Major. Als Erstes werden Sie Ihre Männer abtreten lassen. Niemand wird hier getötet. Davon haben wir genug.«
Der Offizier sah sich im Raum um. Niemand anders wusste etwas zu sagen. Er wandte sich wortlos um und gab seinen Männern mit der Hand ein Zeichen, sich zu rühren.
»Sehr gut. Nun, Genossen«, sagte Fang und wandte sich wieder an seine Kollegen, »ich schlage einige Veränderungen vor. Als Erstes muss Außenminister Shen Kontakt mit Amerika aufnehmen und erklären, dass uns ein furchtbarer Fehler passiert ist und dass wir überglücklich sind, dass dabei niemand zu Schaden kam. Außerdem wird er erklären, dass die Personen, die für diesen Fehler verantwortlich sind, von uns zur Rechenschaft gezogen werden. In diesem Zusammenhang fordere ich die sofortige Verhaftung von Ministerpräsident Xu, Verteidigungsminister Luo und Minister Zhang. Sie haben uns zu diesem fürchterlichen Abenteuer mit Russland verleitet, das möglicherweise unser aller Ruin bedeutet. Diese drei haben unser Land in Gefahr gebracht und für dieses Verbrechen gegen ihr Volk müssen Sie bezahlen. Genossen, stimmen Sie dem zu?«, fragte Fang.
Es gab keine Gegenstimmen, sogar Tan und Minister Tong nickten zustimmend.
»Als Nächstes werden Sie, Shen, den Russen und Amerikanern eine sofortige Beendigung aller Kampfhandlungen vorschlagen und ihnen ebenfalls mitteilen, dass die Verantwortlichen für dieses ruinöse Abenteuer von uns bestraft werden. Wir sind doch einer Meinung, Genossen, nicht wahr?«
Das waren sie.
»Meine persönliche Meinung ist, dass wir dem Himmel danken müssen, wenn es uns gelingt, diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten. Wir sollten es ganz schnell in die Wege leiten. Ich werde mich jetzt mit diesen jungen Leuten unterhalten, um in Erfahrung zu bringen, was sie sonst noch bewegt. Sie,
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