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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Genosse Major, werden die drei Gefangenen an einen sicheren Ort bringen. Qian, bleiben Sie hier und sprechen gemeinsam mit mir mit den Studenten?«
    »Gern, Fang«, sagte der Finanzminister, »es wird mir ein Vergnügen sein.«
    »Also, junger Mann«, sagte Fang zu demjenigen, der der Anführer zu sein schien, »worüber möchten Sie mit uns diskutieren?«
     
    Die Blackhawks brauchten lange für den Rückflug. Die Betankung verlief problemlos, aber es wurde bald klar, dass bei dem Angriff auf Xuanhua beinahe 30 Mann, lauter Russen, ums Leben gekommen waren. Clark hatte nicht zum ersten Mal gute Leute verloren, und wie zuvor hatte auch hier einzig das Glück darüber entschieden. Aber das war eine denkbar oberflächliche Erklärung für die jungen Witwen. Außerdem nagte die Tatsache an ihm, dass die ICBM doch noch gestartet war. Sie war nach Osten geflogen, also nicht Richtung Moskau. Mehr wusste er nicht. Während des gesamten Rückfluges herrschte bedrücktes Schweigen, und er konnte auch nicht über sein Satellitentelefon anrufen, da dessen Antenne abgebrochen war. Er musste sich eingestehen, versagt zu haben, doch was das zu bedeuten hatte, überstieg seine Vorstellungskraft. Die einzige beruhigende Vorstellung für ihn persönlich war, dass keiner seiner Angehörigen in der Nähe eines möglichen Zieles wohnte. Schließlich setzte der Hubschrauber auf, und die Türen öffneten sich. Clark entdeckte General Diggs und ging zu ihm.
    »Wie schlimm ist die Lage?«
    »Die Navy hat das Ding über Washington abgeschossen.«
    »Was ?«
    »General Moore hat es mir gesagt. Irgendein Kreuzer – die Gettysburg , glaube ich – hat den Bastard genau über Washington, D.C., abgeschossen. Wir haben Glück gehabt, Mr. Clark.«
    Beinahe hätten Johns Knie bei dieser Nachricht nachgegeben. Während der letzten fünf Stunden hatte ihn die grausame Vorstellung von einer Pilzwolke über irgendeiner amerikanischen Stadt verfolgt, aber Gott oder der Zufall oder wer auch immer war eingeschritten, was ihn unendlich erleichterte.
    »Was gibt’s, Mr. C?«, fragte auch Chavez mit sorgenvoller Stimme. Diggs gab auch ihm Auskunft.
    »Die Navy? Die verdammte Navy? Ich fall tot um. Sollte die am Ende doch noch für was gut sein?«
     
    Zu diesem Zeitpunkt war Jack bereits halbwegs betrunken, und sollten die Medien das erfahren – nun, zur Hölle mit ihnen. Das Kabinett war wieder in der Stadt, aber er hatte das Meeting auf morgen früh verschoben. Dadurch gewannen sie Zeit, gründlich über die nächsten Schritte nachzudenken. Die naheliegende Reaktion, die bereits in verschiedenen Fernsehsendern gefordert wurde, wollte er nicht einmal in Erwägung ziehen und schon gar nicht anordnen. Es musste eine andere Lösung geben als eine Massenhinrichtung. Dazu würde er nicht den Befehl erteilen, obwohl die Vorstellung, dass ein Sonderkommando das gesamte Politbüro auseinander nehmen würde, ihm in seinem derzeitigen geistigen Zustand durchaus reizvoll erschien. Es war eine Menge Blut vergossen worden, und die Sache war noch nicht zu Ende. Man stelle sich vor, dass dies alles wegen eines italienischen Kardinals und eines Baptistenpredigers begonnen hatte, die von irgendeinem schießwütigen Bullen getötet worden waren! Eierte die Welt tatsächlich um eine derart krumme Achse?
    Das , dachte Ryan, schreit nach einem neuen Drink.
    Aber irgendetwas Gutes musste dies alles doch auch haben. Man musste etwas daraus lernen. Aber was? Der amerikanische Präsident war zu verwirrt. Die Ereignisse waren zu schnell geschehen. Vor ihm hatte sich ein Abgrund aufgetan, so tief und entsetzlich, dass ihm bei dem Gedanken daran immer noch das Wasser in die Augen trat. Es war nicht so sehr der Gedanke an den Tod vieler Millionen Menschen, der ihn hatte zurückschrecken lassen, als vielmehr die Angst vor dem eigenen Ende. Die Wahrheit war, dass diese Erkenntnisse ihn in ein Nichts gestürzt hatten. Seine Fähigkeit, Dinge sachlich zu analysieren, war ihm abhanden gekommen, er war unfähig, die vorhandenen Informationen so zu verarbeiten, dass er daraus die nächsten Schritte ableiten konnte. Er wollte und brauchte jetzt nichts so sehr, wie seine Familie in die Arme zu nehmen und die Sicherheit zu haben, dass die Welt sich nicht verändert hatte.
    Man erwartete von ihm, dass er wie Superman oder wie Gott Dinge regelte, die andere nicht regeln konnten – nun, ja , gestand Jack sich zu, vielleicht hatte er ja Mut bewiesen, als er in Washington geblieben war, aber

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