Im Zeichen des Highlanders
ist nicht mehr so sonderlich hübsch, oder?«, fügte er mit einem Nicken in Paytons Richtung hinzu.
Es fiel ihr schwer, nicht geradewegs zu Payton zu eilen. Blut befleckte sein Hemd, und überall um seine Kehle befanden sich Würgemale. Nach allem, was sie sehen konnte, war er auch mit Blutergüssen übersät. Für einen kurzen Augenblick begegnete sie Paytons Blick und entdeckte eine flüchtige Hoffnung darin, sah aber auch deutlich Verzweiflung. Sie schaute Roderick grimmig an. Er war schuld an Paytons Schmerzen und seiner offensichtlichen Niedergeschlagenheit.
»Du hast jetzt dein Geld und kannst ihn gehen lassen.«
»Ach, kann ich das? Wie gütig von dir.« Roderick schüttelte den Kopf. »Du erwartest nicht wirklich, dass ihr diesen Ort hier lebend verlasst, oder?«
»Nein, es war wohl dumm zu glauben, dass du jemals wie ein wahrer Gentleman Wort halten würdest.«
Sie hatte geahnt, dass er sie dafür schlagen würde, war aber trotzdem überrascht, als seine Faust ihre Wange traf. Kirstie fiel auf die Knie, stand aber schnell wieder auf. Payton wehrte sich gegen seine Fesseln, begierig darauf, zu Roderick zu gelangen und ihn für diese Rohheit zahlen zu lassen. Sie konnte fast froh sein, dass Payton am Baum festgebunden war, denn Roderick war der Meinung, dass er hatte, was er wollte, und würde nicht zögern, Payton zu töten.
»Höflich wie immer«, knurrte sie.
»Und warum sollte ich mich einer kleinen Hure gegenüber höflich zeigen?« Roderick stellte die Frage mit einer Freundlichkeit, die ihr Schauder den Rücken hinunterjagte. »Von der Jungfrau zur Schlampe in weniger als einem Monat, aber du warst schon immer eine schnell lernende Schülerin. Da du doch so ein winziger, grauer Schatten von einem Mädchen bist, hat es mich schon überrascht, wie schamlos und gierig du sein kannst, sobald du keine Kleider mehr anhast. Und du hast eindeutig Geschmack an einem Mann gefunden, nicht wahr? Ich habe in Betracht gezogen, mir einige von den netten Fähigkeiten, die du offenbarst, zeigen zu lassen. Angesichts einer so aufreizend scharfen Zunge wie deiner fand es dein Gentleman sicherlich sehr süß, derart gute Verwendung dafür zu finden.«
Kirstie war entsetzt. Er hatte sie vorhin mit Payton im Garten beobachtet. Und wenn sie die anzüglichen Blicke von Gib und Wattie richtig einschätzte, dann auch die beiden. Sie hatten nicht das Recht dazu gehabt. Was zwischen Payton und ihr im Garten geschehen war, war wunderschön und allein ihre Sache. Diese Schweine zerstörten mit ihrem geschmacklosen Gerede diese Erinnerung.
»Um ehrlich zu sein, je mehr ich darüber nachdenke, desto neugieriger macht es mich«, sagte Roderick. »Ich bin nie auf den Gedanken gekommen, einer Frau den einen oder anderen Kunstgriff beizubringen. In der Tat, denke ich jetzt darüber nach, es einmal mit dir zu versuchen. Wenn du so gut bist, wie Sir Payton meint, erlaube ich dir vielleicht, noch ein bisschen zu leben.«
»Aha, damit gibt es allerdings ein Problem. Weißt du, ich nippe nur an den edelsten Weinen.« Sie fluchte, als er sie erneut schlug, hielt sich diesmal aber aufrecht. »Und wenn ich mir etwas in den Mund stecken sollte, dann möchte ich, dass es wenigstens so groß ist, dass ich spüre, dass es überhaupt da ist«, fügte sie mit wütender Stimme hinzu.
Payton stöhnte. Warum wollte sie diesen Mann unbedingt zur Weißglut treiben? Er war froh gewesen, dass sie sich so schnell von ihrem Entsetzen darüber, dass ihr Liebesspiel beobachtet worden war, erholt hatte. Die Wut, die sie danach offenbarte, hatte ihn erstaunt. Jetzt aber hatte er panische Angst, dass sie sich selbst umbringen würde.
Vielleicht, so dachte er plötzlich, war keine Rettung in Sicht. Ein Schauder kroch ihm den Rücken hinunter. Payton schüttelte den Kopf, ignorierte den pochenden Schmerz, den dies hervorrief. Man würde einen Rettungsversuch unternehmen. Nur Gib und Wattie waren in unmittelbarer Nähe, damit befanden sich die anderen fünf Männer Rodericks im umliegenden Wald und waren leichte Beute für diejenigen, die kommen würden, Kirstie und ihn zu holen. Der Wortwechsel, in den sie Roderick verwickelte, konnte sich als gefährlich erweisen. Einst hatte sie die Grenzen ihres Mannes gut gekannt, aber er hatte sich während der letzten Wochen verändert, war noch mehr dem Wahnsinn verfallen und gereizter.
Bevor ihm eingefallen war, was er sagen konnte, um sie zu ermahnen, vorsichtig zu sein und Roderick oder seine Männer nicht vor
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