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Im Zeichen des Highlanders

Im Zeichen des Highlanders

Titel: Im Zeichen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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über dem sich windenden, fluchenden kleinen Körper zu halten.
    Dann war das bedrohliche Flüstern eines Geräuschs zu hören, von dem Kirstie wusste, dass sie es eigentlich kennen musste. Es sauste unmittelbar an ihr vorbei. Callum wurde plötzlich ganz still. Der Schwung des Schwertes kam unvermittelt zum Stillstand, und die Spitze der Klinge senkte sich langsam zu Boden. Kirstie sah zu Roderick, um festzustellen, warum er seine Meinung über ihre Hinrichtung geändert hatte, und hob die Augenbrauen. Aus Rodericks Auge schien ein Pfeil herauszuschauen, aber Kirsties erschöpfter, schmerzumwölkter Verstand hatte Probleme, dem zu trauen, was sie sah. Rodericks überraschter Gesichtsausdruck war erstarrt, dann ging er langsam zu Boden. Callum schob sie von sich weg und brachte sie wieder zu Sinnen.
    »Simon«, raunzte Callum, als er aufstand und den anderen Jungen anfunkelte. »Du hast ihn umgebracht!«
    »Ja, das habe ich«, bestätigte Simon ruhig. Er zog seinen Pfeil heraus und wischte ihn ab.
    »Aber ich wollte das machen! Ich hatte das Recht dazu!«
    »Er hat meinen Vater getötet. Nicht mit seinen eigenen Händen, dieser mörderische Feigling, aber er hat es getan, und alles nur, weil mein Vater mich vor dem gewarnt hat, was er Jungen antut.«
    Callum sah einen Augenblick nachdenklich aus, dann nickte er. »In Ordnung. Aber wann hast du gelernt, mit dem Bogen so zu schießen? Und was wäre gewesen, wenn du das Ziel verfehlt und unsere Herrin oder mich getroffen hättest?«
    Payton, dem seine Brüder herübergeholfen hatten, setzte sich neben Kirstie und war im Begriff etwas zu sagen, und zwar etwas weitaus weniger Freundliches, als Simon leise antwortete: »Ich verfehle nie das Ziel.«
    »Nie?«
    »Ich hab es nie verfehlt, auch nicht, wenn ich werfe. Mein Vater hat gesagt, ich hätte das schärfste Auge, das er jemals gesehen hat. Ich schaue auf das Ziel, starre es kurz an und treffe es in der Mitte.« Er runzelte die Stirn, als Brenda zu ihm schlenderte, nachdem sie sich ihren Weg durch die Männer gebahnt hatte. »Ich hab dir gesagt, du sollst dich verstecken, bis es vorbei ist.«
    »Hab gesehen, dass du mit deinem Pfeil zielst, und gewusst, dass es bald vorbei ist.« Brenda lächelte, als sie von allen angestarrt wurde, denn es war das erste Mal, seit sie bei ihnen lebte, dass sie gesprochen hatte. »Ich hab die Männer gesehen, die dir wehgetan haben, und hab auf den Boden gespuckt, wo sie gestanden sind, und sie mit Warzen und Beulen verflucht.«
    »Du hast sie gesehen, Mädchen?«, fragte Payton, der seinen gesunden Arm um Kirstie legte. Er war jetzt gelassener, nachdem er festgestellt hatte, dass ihre Wunden zwar schmerzvoll, aber heilbar waren. »Sie haben sich davongeschlichen, oder?«
    »Ja«, antwortete Brenda. »Sie haben erraten, dass Eure Männer da draußen sind. Sie wollen zu einem anderen Ort.«
    »Hast du gehört, wo dieser Ort ist?« Brenda nickte. »Das Grenzgebiet. Sie wollen rauben gehen. Haben gesagt, sie gehen und verbünden sich mit den Armstrongs.«
    »Bist du sicher, dass sie Armstrongs gesagt haben, Mädchen?« Payton fragte mit erstickter Stimme und bezwang sich, nicht in das anwachsende Gelächter der anderen Männer einzustimmen, und sei es auch nur, weil er den Verdacht hatte, dass es schmerzen würde.
    »Ja, den Armstrongs. Ein schlimmes Pack von Dieben und Mördern, hat Gib gesagt. Sie kommen nicht zurück, oder doch?«
    »Oh nein, Mädchen, sie kommen nicht zurück.« Er lachte, fuhr aber zusammen, weil es seiner Schulter nicht bekam.
    Kirstie brauchte einen Moment, um herauszufinden, warum die Männer das so amüsant fanden, dann seufzte sie. »Noch ein Cousin, oder?« Sie schüttelte den Kopf, als Payton lachte, obwohl er zusammenzuckte.

21
    Sein Onkel Eric hatte recht, überlegte sich Payton. Mit einem Schwert an der Kehle aufzuwachen, war keine erfreuliche Erfahrung. Sir Eric liebte es, damit zu scherzen, dass es nichts Besseres gäbe, um das morgendliche Feuer eines Mannes zu kühlen, als vier bewaffnete Männer, die sein Bett umzingelten. Das nächste Mal, wenn er seinen Onkel traf, musste er ihm sagen, dass es nicht nur schaudererregend war, acht bewaffnete, finster dreinblickende Männer zu sehen, sondern einen Mann wahrscheinlich eine ganze Woche lang impotent machten konnte – was eine wahre Schande war. Vierzehn Tage lang hatte er neben Kirstie gelegen und war nicht fähig gewesen, mehr zu tun, als sie in seinen Armen zu halten, während sich beide von ihren

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