Im Zeichen des Highlanders
zu bestehen und können uns nicht um jene kümmern, die einem zu jungen König die Macht rauben wollen, der nicht die Kraft hat, daran festzuhalten.«
»Was macht Ihr da?« Kirstie wusste, dass sie sich ihm entziehen sollte, mochte aber das Gefühl seiner Finger in ihrem Haar viel zu sehr, um es zu unterbinden.
»Euer Haar richten. Ihr werdet nicht alleine durch die Stadt streifen.«
»Oh? Werde ich das nicht? Ich meine, ich hätte Euch gebeten, mein Beschützer zu sein, mein Verbündeter, nicht mein Vater.«
»Als Euer Beschützer und Verbündeter liegt es in meiner Verantwortung, für Eure Sicherheit zu sorgen.« Er packte sie an ihren schmalen Schultern. »Es ist nicht sicher, wenn Ihr ganz allein durch die Straßen geht.«
»Dann werde ich jemanden mitnehmen.«
»Verdammt noch mal, Ihr seid kaum einem Anschlag auf Euer Leben entronnen. Warum wollt Ihr einen weiteren heraufbeschwören?«
»Sir Roderick glaubt, dass er mir erfolgreich das Leben genommen hat, er wird nicht nach mir suchen. Und auch niemand von seinen Leuten. Ich muss es tun. Ich kann nicht an den Hof gehen und Euch helfen. Ich kann nicht zu den paar Leuten gehen, die ich kenne, denn sie nehmen an, dass ich tot bin. Ich habe zu lange darum gekämpft, die Kinder zu retten, um jetzt einfach aufzuhören. Es war auch vorher gefährlich, oder? Und dieser Mistkerl versuchte, mich umzubringen. Ich kann das nicht auf sich beruhen lassen, kann nicht einfach danebensitzen und beten, er möge mich nicht finden, damit er es nicht noch einmal versuchen kann. Je mehr Ihr es ihm erschwert, seine dreckigen Hände an die Kinder der Vornehmen zu legen, desto mehr wird er sich den Armen zuwenden, denen in der Stadt. Ich habe die Absicht, ihn gründlich daran zu hindern.«
Payton konnte ihren Wunsch verstehen und stimmte ihrer Begründung zu. Jemand, der die Gerüchte in der Stadt verbreitete und nach Verbündeten und Zeugen suchte, würde eine Hilfe sein. Der starke Ian versuchte es in seiner freien Zeit, aber er eignete sich eher dazu, Angst zu machen, als Vertrauen zu gewinnen. Vom Verstand her wusste Payton, dass Kirsties Plan gut war. Vom Gefühl her wollte er sie in einem Zimmer einsperren und dieses mit stämmigen Wachen umgeben, bis Roderick tot und begraben war. Das mochte er allerdings nicht zugeben, weshalb er sich um einen Kompromiss bemühte.
»Ich kann Callum mitnehmen.«
Payton streichelte ihre Arme, und Kirstie kämpfte gegen ihre Erregung an.
»Roderick und seine Männer würden den Jungen mühelos erkennen.« Er sah unverwandt auf ihre vollen Lippen, während sie sprach, und sehnte sich fast verzweifelt danach, sie zu spüren.
»Nicht wenn ich mit ihm fertig bin. Zwei Jungen schweben nicht so sehr in Gefahr wie einer, und Ihr wisst, dass ich sehr gut umherschleichen und mich verstecken kann, ohne gesehen zu werden. Callum ist darin fast so gut wie ich. Sollte meine Verkleidung nicht funktionieren, oder ich das Interesse meines Gatten erregen, kehre ich beim ersten Anzeichen hierher zurück und gehe nicht mehr aus dem Haus, bis Roderick tot ist. Das schwöre ich.«
Kirstie konnte ein entzücktes Schaudern nicht unterdrücken, als er sanft ihr Gesicht in seine eleganten Hände nahm. Die grünen Sprenkel in seinen goldenen Augen schienen zu funkeln und zu leuchten, was sie faszinierte. Sie wollte eigentlich nicht seinen verlockenden Reizen erliegen, viel zu viele Frauen taten das. Und ganz gewiss wollte sie nicht eine mehr in der zweifellos beeindruckenden Reihe von Frauen sein, die er verführt hatte. Allerdings, so dachte sie mit innerlichem Seufzen, musste die Verführung durch einen solchen Mann eine Erinnerung darstellen, die jede Frau hegte und pflegte.
»Beim allerersten Anzeichen einer Gefahr?« Payton war sich nicht klar, warum er ihr nachgab.
»Schon beim Verdacht eines Anzeichens.« Bei der leichten Berührung seiner Finger auf ihrem Gesicht wurde ihr fast unangenehm warm.
»Und Ihr geht nicht alleine.«
»Nein.« Beinahe hätte sie dieses Wort herausgekreischt, denn er legte seine Lippen auf ihre Stirn.
»Und niemals bei Nacht.« Er küsste die äußeren Winkel ihrer Augen.
»Nein, niemals bei Nacht.«
Kirstie konnte sich sprechen hören, war sich aber nicht recht bewusst, was sie sagte. Ihr Verstand und ihr Körper schienen neben seinen elegant beschuhten Füßen zu einem heißen Teich zu schmelzen. Sie hoffte, dass sie nichts versprach, was sie später bereuen würde. Mit jedem sanften Kuss auf ihrem Gesicht kümmerte sie
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