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Im Zeichen des Highlanders

Im Zeichen des Highlanders

Titel: Im Zeichen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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davon abzusehen, sie zu verführen. Dieser versengende Kuss hatte dem noblen Plan ein Ende gemacht. Mit einem Mal hoffte Payton, dass die Gerüchte seine Verführungsqualitäten nicht übertrieben hatten, denn er hegte die Absicht, jede Einzelne davon auf Kirstie anzuwenden. Er würde nicht ruhen, bis sie in seinem Bett lag.

5
    »Er will Euch unter die Röcke.«
    Kirstie wäre fast gestolpert, konnte sich aber mit der Hand an der rauen Steinwand, an der sie standen, abfangen. Sie schaute den finster dreinblickenden Callum an. Er war noch immer verkleidet, eine große Kappe verbarg sein helles Haar und überdeckte seine grünen Augen, dennoch war ihm sein Ärger mühelos anzusehen. Sie fragte sich, wie lange er dies für sich behalten hatte. Sie streiften seit acht Tagen durch die Stadt und tauschten am Abend mit Payton und Ian Informationen aus, doch nicht ein Mal hatte Callum zu erkennen gegeben, dass er von Paytons Verführungsversuchen wusste.
    Und jener machte seine Sache ausgesprochen gut, dachte sie bei sich, während sie versuchte, sich zu beruhigen. Ständig berührte er sie zwar flüchtig, aber voller Sinnlichkeit. Raubte ihr Küsse und äußerte Worte, die ihr Blut zum Sieden brachten. Kirstie verzog das Gesicht, als ihr bewusst wurde, dass sie darauf hätte vorbereitet sein müssen. Callum hatte eine zu schnelle Auffassungsgabe, hatte in dieser Welt zu viel erlebt, um nicht zu sehen, was da vorging.
    »Was er haben möchte und was er bekommt, sind zwei Paar Schuhe«, sagte sie und machte sich wieder auf den Weg.
    »Man sagt, er kann einen Stein verführen.«
    »Übertreibung. Dieser Mann ist schön, besitzt alles, was eine Frau gerne hat, und kennt die Kunst der Verführung. Ob er sie besser kennt als andere Männer, kann ich dir nicht mit Gewissheit sagen. Was ich dir sagen kann, ist, dass ich eine verheiratete Frau bin, und ich halte an dem Gelübde fest, das ich abgelegt habe.«
    »Mit Roderick?«
    »Es stimmt schon, er ist nicht das, was ich mir wünsche, und er verdient es, in den heißesten Feuern der Hölle zu schmoren, aber die Tatsache, dass mein Ehemann ein perverses, mörderisches Schwein ist, ändert nichts daran, dass ich vor Gott ein Gelübde abgelegt habe. Payton ist offensichtlich viel zu sehr an Frauen gewöhnt, die solch ein Gelübde ignorieren. Vermutlich ist er schon zu lange bei Hof.«
    Callum holte sie ein und sagte, nachdem er einen Augenblick auf seine neuen weichen Stiefel hinuntergestarrt hatte: »Er hat nicht mit Euch geschlafen. Ich meine, Roderick hat nicht mit Euch geschlafen. Also seid Ihr nicht verheiratet.«
    »Ich habe meine Ehe nicht beendet.«
    »Er hat es, weil er fünf Jahre lang nicht mit Euch geschlafen hat. Es hält Euch nichts in dieser Ehe. Ihr müsst nur einen Kirchenmann finden, der beglaubigt, dass Ihr nicht verheiratet seid, und ein oder zwei kleine Schriftstücke unterzeichnet. Ich denke, das wisst Ihr, und Sir Payton weiß das auch. Wieso widersteht Ihr ihm also?«
    »Er ist nicht mein Gatte.«
    Callum gab ein unhöfliches Geräusch von sich und schüttelte den Kopf. »Das tut nichts zur Sache. Ich weiß, dass Ihr den Mann haben wollt.«
    In seiner Stimme schwang ein beleidigter Ton, und Kirstie fragte sich, ob der Junge, wie es bei vielen Jungen in diesem Alter der Fall war, zum ersten Mal verliebt war – in sie. Sollte es so sein, musste sie mit dem, was sie sagte, sehr vorsichtig sein. Wenn er etwas für sie empfand, durfte dies nicht offen angesprochen, aber auch nicht gefühllos übergangen werden. Sie musste behutsam damit umgehen.
    »Sir Payton hat viele, viele Frauen kennengelernt. Selbst wenn man nur die Hälfte von dem glaubt, was über ihn geredet wird, ist es immer noch eine viel zu lange Reihe, um mich ihr anzuschließen.«
    Ein kurzes, sehr männliches Grinsen erleuchtete Callums Gesicht. »Er ist ein Frauenheld. Doch ich glaube nicht, dass er Euch auf diese Art sieht.« Er zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Ich weiß über Frauen und Männer Bescheid und weiß, was sie tun, aber das Spiel, das ihr beide spielt, habe ich noch nie gesehen. Wo ich aufgewachsen bin, hat sich ein Mann ein Mädchen einfach genommen, wenn er es haben wollte, hat sie für dieses Vergnügen bezahlt oder sie geohrfeigt, um ihrer Jammerei ein Ende zu machen, oder er hat sie geheiratet. Ihr zwei küsst Euch und macht Anspielungen und werdet rot und streitet. Das ist ein Durcheinander.«
    Es war schwer, gelassen zu bleiben. Kirstie war restlos entsetzt über das

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