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Im Zeichen des Highlanders

Im Zeichen des Highlanders

Titel: Im Zeichen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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wahrgenommen. Im Augenblick sah er allerdings besorgt und fast nervös aus.
    »Ich denke, die Jungen haben sie auch sehr gern.«
    »Ja.« Ian fuhr sich mit der Hand über eine große, zackige Narbe auf seiner Wange und seufzte. »Habt Ihr mit den Jungen etwas Bestimmtes vor? Sobald sie in Sicherheit sind, meine ich.«
    »Na ja, nichts Konkretes. Ich hatte beabsichtigt, sie so wie die anderen zu meinem Bruder Eudard zu schicken.«
    Er nickte. »Ich erinnere mich, dass Ihr das gesagt habt.«
    »Natürlich wurde es dann zu gefährlich. Keines dieser Kinder besitzt eine Familie, also denke ich, dass ich sie wohl bei mir behalten werde. Vielleicht finde ich, wenn wir alle in Sicherheit und bei meinen Verwandten sind, Familien, die sie aufnehmen wollen, oder ich gebe sie bei jemandem in die Lehre.« Sie zuckte die Schultern. »Es hat keine Eile mit der Entscheidung.«
    »Nein, nein.« Er schaute aus dem Fenster zu seiner Frau und den Jungen hinaus. »Ich habe Alice vor fünfzehn Jahren geheiratet. Sie war erst vierzehn und ich war siebzehn. Sie ist bald schwanger geworden, hat aber das Kind verloren. In den darauffolgenden Jahren verlor sie noch zwei. Als sie das Letzte verloren hat, hat die Hebamme gesagt, dass etwas beschädigt worden wäre. Es war besser so, denn Alice trauerte so arg und war jedes Mal dem Tod nah. Die Hebamme hat wohl recht gehabt, als sie meinte, dass Alice jetzt unfruchtbar ist, denn es hat keine weiteren Schwangerschaften gegeben.«
    »Wie traurig«, murmelte Kirstie. Es tat ihr um das Paar sehr leid.
    Auch sie fühlte sich unbehaglich, denn sie wusste, was der Mann sie mühsam zu fragen versuchte, und einen Augenblick kämpfte sie gegen den egoistischen Wunsch an, an den Kindern festzuhalten. Bei den anderen hatte sie nicht so empfunden, was vermutlich daran lag, dass sie sie so schnell fortgeschickt hatte. Diese Kinder waren länger in ihrer Obhut und hatten sich den Weg in ihr Herz gebahnt. Allerdings bedurfte es nur eines schnellen Blicks aus dem Fenster, um dieses Gefühl beiseitezuschieben. Sie konnte das Band zwischen den drei kleinen Jungen und Alice förmlich sehen. Die Jungen hatten ein Zuhause gefunden, und sie wäre von der übelsten Sorte Frauenzimmer, es ihnen zu versagen. Als Ian sich schließlich ihr wieder zuwandte, lächelte sie ihm ermutigend zu.
    »Nun, wenn ihr keine Pläne mit den drei kleinen Jungen da draußen habt, könntet Ihr sie vielleicht bei Alice und mir lassen. Ich habe mit meiner Alice oder den Jungen noch nicht geredet«, beeilte er sich zu sagen. »Da die Kinder unter Eurer Obhut und alldem stehen, war mir nicht so ganz klar, was Ihr vorhabt oder empfindet. Wollte meiner Alice keine falschen Hoffnungen machen, müsst Ihr wissen. Na ja, ich weiß, dass ich kein reicher Mann bin.«
    »Ian«, unterbrach sie seine nervöse Aufzählung seiner Qualitäten und Mängel, »es waren drei zerlumpte Waisen oder Findlinge. Keine Ahnung, was von beidem. Ich denke doch, dass Ihr ihnen weitaus mehr geben könnt als das Findlingshaus – und dazu auch noch eine bessere Zukunft.« Sein erleichtertes Aufseufzen erschallte so laut, dass Kirstie überrascht war, stehen zu bleiben. »Ihr wollt die drei haben, nicht wahr?«
    »Oh, wir würden alle nehmen, und ich habe vor, das auch den anderen zu sagen. Ich möchte keine verletzten Gefühle.« Er sah wieder zu seiner Frau und den drei kleinen Jungen hinaus. »Es ist nur so, dass diese drei, na ja, meine Alice und sie scheinen, na ja …«
    »Durch ein Band verbunden«, schloss Kirstie. »Ich sehe es. Manchmal ist das so.«
    »Ja, bei den anderen ist es anders. Moira und Robbie haben sich jetzt gegenseitig. Das kann sich ändern. Und wenn sie bei mir und meiner Alice sein wollen, na, dann würden wir uns freuen. Meine Alice wird sie sehr liebhaben, das wird sie. Callum, denke ich, ist für Besseres bestimmt.«
    »Habt Ihr mehr über seine Herkunft in Erfahrung gebracht?«
    »Etwas, und Payton wird dies mit Sir Bryan MacMillan sprechen. Er ist es nicht, aber sobald Payton ihm erzählt, dass er dem jungen Uven so ähnlich sieht, dass sie Zwillinge sein könnten, weiß Sir Bryan, dass sie über einen MacMillan sprechen.«
    »Aber von den Verwandten seiner Mutter lebt niemand mehr?«
    »Niemand Nennenswertes. Die Wahrheit ist, dass sie dem Jungen mehr geschadet als genützt haben. Sie wussten, dass der Junge alleine ist und wollten nichts mit ihm zu tun haben. Es ist besser, wenn er jetzt seinerseits nichts mehr mit ihnen zu tun

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