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Im Zeichen des Highlanders

Im Zeichen des Highlanders

Titel: Im Zeichen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Gibs Grinsen enthüllte übel verfaulte Zähne.
    »Der Herr wird froh darüber sein.« Wattie strich sich über den Bauch und musterte Kirstie von oben bis unten in einer Weise, die ihr Gänsehaut verursachte. »’türlich wird er nicht begeistert sein, dass das Weibsstück noch lebt.«
    »Das tut sie nicht lang.«
    Gerade als Gib die Hand nach ihr ausstreckte, stieß Kirstie mit ihrem Fuß zu, hart und genau in seine Leisten. Im selben Augenblick fuhr von hinten ein kräftiger Stock zwischen Watties dicke Beine. Beide Männer schrien auf und sanken langsam auf die Knie. Kirstie rannte so schnell sie nur konnte. Callum hielt mit.
    »Hatte ich dir nicht gesagt, du sollst wegrennen?« Noch während sie aus der Gasse flüchteten, folgten ihnen wütende Schreie und die Geräusche einer Verfolgungsjagd.
    »Und Euch diesem Abschaum überlassen?« Callum warf einen kurzen Blick über die Schulter. »Wir haben sie nicht hart genug geschlagen, oder sie haben Eier aus Stein. Hier lang.« Er wechselte scharf die Richtung und zog sie am Ärmel mit sich.
    Kirstie überließ Callum bereitwillig die Führung. Der Junge war in diesen Straßen und Gassen aufgewachsen. Er kannte sich viel besser aus als sie. Sie hoffte nur, dass er sie auch wesentlich besser kannte als Wattie und Gib.
    Bis sie stehen blieben, um Atem zu schöpfen, war der Schmerz in ihrer Seite zur Qual geworden. Kirstie lehnte sich gegen eine Wand, bemüht, wieder zu Kräften zu kommen. Sie waren länger gelaufen, als sie zu denken wagte. Obwohl von Damen bekanntlich nicht erwartet wurde, dass sie solch schweren Betätigungen nachgingen, fand sie es ein wenig erniedrigend, dass Callum solch ein Tempo viel besser als sie durchhalten konnte. Ihre Brüder hatte sie oft überholt.
    »Ich höre sie«, flüsterte sie, als sie endlich genug bei Atem war, um zu sprechen.
    »Sie sind nicht sonderlich ruhig, wenn sie auf die Jagd gehen, das stimmt.« Callum lauschte eine Weile angespannt. »So nah sind sie nicht. Wir können uns noch ein bisschen ausruhen.«
    »Sie werden nicht so schnell aufgeben, oder?« Sie nahm ihre Kappe ab, band hastig ihr Haar hoch und bedeckte es.
    »Nein, ich glaube nicht. Wenn Sie Euch zu ihrem Herrn bringen könnten, hätten sie bald einen ziemlich dicken Geldbeutel. Genug, um jahrelang ununterbrochen Bier zu saufen und zu huren.«
    Sie würde sehr bald ein Gespräch mit Callum über seine Sprache führen müssen, dachte Kirstie bei sich, fragte sich aber sofort, warum sie sich um derart belanglose Dinge Gedanken machte, wo sie doch um ihr Leben rannte. Offensichtlich hatte der Sauerstoffmangel ihren Verstand durcheinandergebracht.
    Genau das hatte Payton befürchtet. Es war ärgerlich, dass er recht hatte. Und er würde noch ärgerlicher sein, wenn sie ihm sagen musste, dass er recht hatte. Obwohl es verlockend war, Payton von alldem nichts zu erzählen, wusste Kirstie, dass sie es tun musste. Sobald diese beiden Esel Roderick berichteten, dass sie am Leben war, würde ihr Ehemann nach ihr suchen. Sie war nicht die Einzige, die sich in Paytons Zuhause versteckte. Es musste ein Fluchtplan entworfen werden, oder man musste ein sicheres Versteck finden.
    »Sie klingen jetzt sehr nah«, bemerkte sie.
    »Ja«, pflichtete ihr Callum bei. »Wir könnten noch ein bisschen ausruhen, aber es ist besser, wenn wir uns auf den Weg machen. Wir können eine Zeit lang langsamer gehen.«
    »Gott sei Dank. Ich scheine alt zu werden.«
    »Ihr habt wahrscheinlich all Eure Kraft gestern Nacht beim Herumtoben in Sir Paytons Bett verbraucht.«
    »Callum!« Sie war ebenso schockiert wie peinlich berührt. – »Herrje, Mylady, denkt Ihr, es ist ein Geheimnis?« Er sah sich um, als sie eine kleine Lücke erreichten, dann führte er sie eilig hindurch. »Ich verstehe nicht, warum es Euch so beunruhigt, dass wir alle es wissen.«
    »Weil es beschämend ist.«
    Natürlich hatte es sich im Dunkel der Nacht nicht so angefühlt. Oder im Morgenlicht, als Payton erneut die Hand nach ihr ausgestreckt hatte. Nur wenn er nicht an ihrer Seite weilte, wenn er sie nicht mit seinem Lächeln, seinen Küssen und seiner Berührung verführte, fing sie an, an all die Gesetze zu denken, die sie brach. Allmählich verlor sie ihre ganze Entschlusskraft; ihre Überzeugung, dass ihre Liebe zu diesem Mann alles annehmbar machte, wurde schwächer und schwächer. Sollte sie es schaffen, Rodericks Zugriff einmal mehr zu entgehen, musste sie sich die Zeit nehmen, wirklich zu verstehen, was sie da

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