Im Zeichen des Highlanders
tötet.«
»Sofern sie diese zwei Rohlinge, die sich bei ihr abwechseln wollen, überhaupt überleben würde.« Payton atmete tief durch und konnte danach etwas freundlicher sprechen, als er zu Callum sagte: »Du kannst stolz auf dich sein, Junge. Geh nun schlafen.«
»Ich denke, wir brauchen ein neues Versteck.«
»Nur, wenn dieser Mistkerl hierher kommt, und er wird nicht meine Türen eintreten, nicht beim ersten Mal. Ian bereitet allerdings schon ein kleines Versteck vor. In den Kellergewölben gibt es mehrere.«
»Werden uns die Hunde nicht aufspüren?«
»Es besteht die Möglichkeit, aber darüber mache ich mir keine großen Sorgen. Man kann etwas tun, um die Hunde vom Geruch abzubringen, und wir haben das, was man dazu braucht, in unserer unmittelbaren Umgebung. Mach schon, Junge, geh zu Bett.«
Sobald Callum und Ian sich entfernt hatten, versuchte Kirstie ihre Hand aus Paytons Griff zu befreien. Zu ihrem Ärger ignorierte er dies mit offensichtlicher Mühelosigkeit und zog sie aus dem Raum. Sie bemerkte, dass er auf sein Schlafgemach zuhielt, und wollte schon protestieren, presste dann aber ihre Lippen fest zusammen, um dieses Bedürfnis zu unterdrücken. Sie glaubte nicht, dass sich die Wut, die sie in ihm spürte, gegen sie richtete, doch sie hatte nicht die Absicht, seine Versuche, sie unter Kontrolle zu bringen, zu unterbinden. Kirstie wusste, wie leicht eine solche Wut jeden versengen konnte, der dumm genug war, daran zu rühren – ob aus Unschuld oder nicht.
Ihr Entschluss, zu schweigen und Payton mit seinen Gefühlen ringen zu lassen, war immer schwerer durchzuhalten, je mehr Zeit verstrich, ohne dass er sein angespanntes Schweigen brach. Er zog sie ohne ein Wort zu sagen aus, setzte sie fast blicklos auf sein Bett. Er entkleidete sich selbst – noch immer in lastendem Schweigen. Als er neben ihr ins Bett stieg und sich auf dem Rücken ausstreckte, die Arme hinter dem Kopf gekreuzt, reichte es ihr. Sie zog die Decken bis unters Kinn, setzte sich auf und sah ihn mit gehobenen Augenbrauen an. Kirstie war froh zu sehen, dass ihr zunehmendes Missfallen endlich seine Aufmerksamkeit auf sie lenkte.
»Warum hast du mich hierher gebracht, wenn du nicht die geringste Absicht hast, mit mir zu sprechen?«, fragte sie ihn, als er sie ansah.
»Oh, ich habe die Absicht mit dir mehr zu tun, als zu sprechen?«, erwiderte er ironisch.
»Ach, tust du das?« Sie ließ sich in die Kissen fallen und wandte ihm den Rücken zu. »Ich versuche wach zu bleiben, bis du mit deinem Schmollen fertig bist.«
»Ich schmolle nicht wirklich.«
»Nein?«
»Nein. Ich bekämpfte das Bedürfnis, loszugehen und einen umzubringen. Drei, um genau zu sein.«
»Roderick, Gib und Wattie.«
»Ja.« Er schlang einen Arm um sie und zog sie an sich. »Du wolltest mir nicht erzählen, was Rodericks treuergebene Hunde gesagt haben, oder?« Während er auf ihre Antwort wartete, fuhr er mit seinen Fingern ihr Rückgrat hinauf und hinunter.
»Nein«, gab sie zu. »Roderick will meinen Tod. Das ist alles, was zählt. Was Gib und Wattie sagten, ist nur eine Möglichkeit, wie Roderick diesen Tod bewerkstelligen kann. Ich fand nicht, dass es wichtig ist, zumal ich angenommen habe, dass dich das, was sie sagten, verärgern würde.«
Payton lachte weich, doch die noch vorhandene Wut klang durch. »Ja, es hat mich verärgert. Und zwar nicht nur das Gerede, ob jeder von ihnen eine Runde bei dir bekommen würde oder nicht, bevor sie dich töten oder Roderick es tut.«
»Nein?« Bei dem Gedanken an diese Möglichkeit lief ihr ein Schauer über den Rücken.
»Nein. So traurig es ist, aber es ist nichts Seltenes, dass dem Mord an einem Mädchen eine Vergewaltigung vorausgeht, selbst in einer Schlacht. Selbst dann, wenn es nicht als ein gewisses Recht des Eroberers angesehen wird.« Paytons Tonfall verriet seine Verachtung für diese Haltung. »Es gibt zu viele Männer, die auf ein Nein nicht reagieren oder sogar der Meinung sind, dass ein Mädchen kein Recht hat, sich ihnen zu verweigern. Ein armes Mädchen muss unter Umständen sogar feststellen, dass sie benutzt wird, um einem anderen einen Hieb zu versetzen oder eine Beleidigung zuzufügen. Das wurde meiner Cousine Sorcha von Feinden meines Onkels Eric angetan.«
»Wie traurig.« Sie küsste ihn auf die Brust und war gefesselt, als diese Geste des Mitgefühls ein leichtes Zittern in ihm auslöste. »Du warst also nicht verärgert über dieses Gerede?« Kirstie umkreiste gedankenverloren mit
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