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Im Zeichen des Highlanders

Im Zeichen des Highlanders

Titel: Im Zeichen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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hinauszulassen.«
    »Es wird nicht so lange dauern, oder?«
    »Nein, ich glaube nicht, dass es lange dauert.«
    Kirstie betete, dass sie recht hatte, und richtete anschließend ihre Gebete darauf, dass Payton und Ian all die Hinterlist und Kraft besitzen würden, um Roderick von ihrer Tür abzulenken. Ja, er musste nicht nur abgelenkt werden, sondern durfte nicht den geringsten Verdacht bekommen, dass er in die Irre geführt oder belogen wurde. Und so begann sie noch inständiger zu beten.
    Payton hätte beinahe gelacht, als er sah, wie Roderick, seine Männer und die vier Hunde, die sie bei sich hatten, beim Betreten des Hauses zurückprallten. Das Mittel, mit dem Klein-Alice energisch den Boden schrubbte, würde einen Floh, wenn er vom Hund absprang, töten, bevor er auf dem Boden aufkam. Ian behauptete im Scherz gerne, dass Klein-Alice ihn nur liebe, weil sie schlechte Augen und einen armseligen Geruchssinn habe. Payton glaubte allmählich, dass Letzteres vielleicht der Wahrheit entsprach. Sofern sie nichts dagegen aus dem Ärmel zaubern konnte, würde es Tage dauern, bis sein Haus nicht mehr stank.
    »Es ist früh am Morgen«, sagte Payton und fixierte Roderick mit kaltem Blick, »und ich denke doch, dass dieses Spiel außerhalb der Stadtmauern ergiebiger wäre.«
    »Ich jage keine Hasen für den Kochtopf«, erwiderte Roderick, der seine Abneigung nicht verbarg. »Ich jage meine Frau.«
    »Ich hörte, dass sie ertrunken sei.« Payton hob die Augenbrauen und rieb sich das Kinn. »Wenn ich mich richtig entsinne, hat die Person, die mir das erzählte, diese Tragödie nur erwähnt, weil sie über Euren Mangel an Trauer verwundert war.«
    »Ein Mann behält seine Trauer für sich. Er stellt sie nicht zur Schau, um irgendeinem liederlichen Frauenzimmer zu gefallen.«
    »Natürlich nicht. Ihr werdet Euch freuen zu erfahren, dass Ihr es mit großer männlicher Fassung tragt.« Payton hielt es für klüger, seinen Sarkasmus zu zügeln, denn Rodericks Augen verengten sich zunehmend argwöhnisch. Er mochte genug Verstand besitzen, sich nach der Ursache von Paytons Geringschätzigkeit zu fragen. »Sie ist also nicht ertrunken?«
    »Es scheint so«, antwortete Roderick. »Meine Männer, Wattie und Gib, sahen sie gestern Abend.« Er seufzte. »Ich fürchte, ich schwächte die Wahrheit ein wenig ab, wenn ich davon sprach, was an jenem Tag geschehen ist. Es war kein schöner Tag, der von einer Tragödie zerstört wurde. Nein, ich fürchte, meine Gattin und ich hatten einen Streit. Sie ist ein ungestümes Mädchen.«
    Aus Angst vor dem, was er auf Rodericks Selbstdarstellung als trauriger, besorgter Ehemann erwidern würde, nickte Payton einfach nur und ermutigte ihn damit wortlos, sein Märchen fertig zu erzählen.
    »Sie sprang mit einer großen dramatischen Geste in den Fluss. Im Glauben, sie wolle sich das Leben nehmen, bemühte ich mich, sie aus dem Wasser zu ziehen, aber die Strömung riss sie fort. Aus Angst um ihre unsterbliche Seele verschleierte ich die Wahrheit über die Geschehnisse an jenem Tag. Nun scheint es, als seien meine Qualen umsonst gewesen. Wenn meine Männer recht haben, hat meine Gattin nicht nur überlebt, sondern versteckt sich vor mir.« Er schüttelte den Kopf. »Offensichtlich ist sie noch immer ärgerlich auf mich.«
    »Aha, eine andere Frau, nicht wahr?«
    »Ein Mann hat seine Bedürfnisse und ist oft zu schwach, den vielen Versuchungen des Fleisches zu widerstehen.«
    »Die Mädchen können einen Mann leicht umgarnen. Ja, das können sie wirklich. Aber warum bringt ihr die Hunde in mein Haus?«
    »Die Spur, der sie folgten, führte hierher.«
    Payton war zuversichtlich, dass sein entsetzter und überraschter Gesichtsausdruck überzeugend wirkte. »Wie kann das sein? Ich habe Eure Gattin nicht einmal kennengelernt. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht einmal, dass Ihr verheiratet seid, bis sich die Gerüchte über den Tod Eurer Gattin verbreiteten.«
    »Die Hunde fanden die Spur, und sie führte genau zu Eurer Tür.«
    »Sie scheinen die Spur inzwischen verloren zu haben.« Payton warf den Hunden, die Sitz gemacht hatten und hechelten, einen vielsagenden Blick zu. »Eure Gattin ist vielleicht an meiner Tür stehen geblieben, aber sie ist nicht hindurchgegangen. Ich gestatte nur wenigen Frauen, mein Haus zu betreten. Schon gar nicht der Frau eines anderen Mannes.«
    Der große, dunkle Mann, der die Hundeleinen hielt, schnaubte. »Ihr habt beinah die Hälfte der schottischen Mädchen gehabt. Habt sie

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