Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen des Highlanders

Im Zeichen des Highlanders

Titel: Im Zeichen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
verändert, seine Haut war hell, seine Statur tadellos. Auch wenn ihre Augen durch Paytons Schönheit verwöhnt waren, musste sie zugeben, dass ihr Ehemann auf seine Weise sehr gut aussah – mit Ausnahme des Ausdrucks in seinen blassblauen Augen. Im Moment glitzerten diese kalten Augen vor bösartigem Triumph.
    Wattie und Gib lagen wie immer dicht hinter ihm auf der Lauer. Gib trat mit breitem Grinsen einen Schritt vor, und Kirstie spannte sich an. Unmerklich zog sie ihren Dolch, den sie hinter einer kleinen Öffnung in ihren Röcken versteckte. Der Mann hielt ein kleines, lautlos weinendes Mädchen fest, und Kirstie wusste genau, was Simon dazu gezwungen hatte, diesen Männern zu helfen. Offensichtlich hatte es nicht gereicht, den Jungen zu schlagen. Sie stellte sich zwischen die Männer und die Kinder, nachdem Gib das kleine Mädchen in ihre Richtung gestoßen hatte und es sofort zu Simon gelaufen war.
    »Lauf, Callum!«, befahl sie mit gedämpfter Stimme. Sie hoffte, dass der seine Schadenfreude genießende Roderick sie nicht hören würde.
    »Nein, ich muss Euch beschützen«, widersprach Callum mit ebenso gesenkter Stimme und stellte sich mit einem Dolch in der Hand neben sie.
    Ein Blick auf den Jungen verriet ihr, dass das große Messer, dem er so gern den Vorzug gab, noch immer an seiner Seite in der Scheide steckte. Kirstie fragte sich, wie viele Waffen der Junge jetzt denn wohl trug. Sie schaute unverwandt auf Roderick, der damit zufrieden zu sein schien, dort zu stehen und eine Weile seinen Sieg zu genießen, und ihr wurde bewusst, dass sie ihrem mutigen Beschützer einen sehr guten Grund geben musste, damit er ging.
    »Simon, nimm deine Schwester und begib dich mit ihr Schritt für Schritt zu dem großen Wandteppich«, befahl Kirstie mit noch immer gesenkter Stimme, wobei sie versuchte, ihre Lippen so wenig wie möglich zu bewegen.
    »Warum helft Ihr diesem Verräter?«, schimpfte Callum.
    »Es ist offensichtlich, wie du den armen Kerl dazu gebracht hast, dir zu helfen«, sagte sie mit normaler Stimme zu Roderick, wollte Callum damit aber eine Antwort geben. Wie sie gehofft hatte, richteten alle drei Männer den Blick auf sie. »Das Kind zu schlagen hat wohl nicht ausgereicht?« Mit einem zur Seite gerichteten Flüstern befahl sie Callum: »Geh! Jemand muss Payton so schnell wie möglich sagen, was passiert ist.«
    »Aber er wird Euch töten«, flüsterte Callum zurück.
    »Nicht so schnell. Er genießt gerne seine Schadenfreude. Geh jetzt!« Ein leises Geräusch verriet ihr, dass Callum ihr mit möglichst großer Verstohlenheit gehorchte.
    »Der Junge war überraschend abgeneigt, mir zu helfen«, erklärte Roderick gedehnt. »Ich erzählte ihm, dass meine Hunde deiner und Callums Spur genau bis zum Brunnen des Findlingsheims gefolgt sind. Doch der Junge wagte es, mich anzulügen und zu behaupten, er hätte niemals einen von Euch gesehen oder von Euch gehört. Unsere Versuche, ihn zu größerer Aufrichtigkeit zu überreden, schlugen fehl. Also kamen wir zu dem Schluss, dass ihn vielleicht das Leben seiner Schwester mehr interessierte als sein eigenes. Oder Eures. Meine Liebe, du sammelst dir eine ziemlich armselige Schar von Verbündeten zusammen.«
    »Was seid ihr doch für tapfere, beherzte Männer, wenn ihr ein Kind bedrohen und niederschlagen müsst«, spottete sie.
    »Du solltest deine Sprache mäßigen, meine Liebe. Du befindest dich jetzt wieder in den liebevollen Händen deines Ehemannes.«
    »Ich gehe von hier nicht weg.«
    »Oh doch, das tust du.« Er trat auf sie zu, Gib und Wattie schlichen hinter ihm her.
    Sie zog ihren Dolch und lächelte kalt, als alle drei Männer stehen blieben. »Ich sehe, ihr zögert. Aber ich bin ja auch kein Kind und ich bin bewaffnet. Ihr seid noch nie gut darin gewesen, euch einem Gegner von Angesicht zu Angesicht zu stellen – oder einer Gegnerin. Und es ist kein Fluss bei der Hand, in den du mich werfen kannst.«
    »Das würde ich nicht noch einmal versuchen. In den fünf Jahren unserer Ehe hättest du mir wenigstens einmal erzählen können, dass du schwimmen kannst.«
    Kirstie fragte sich, wie geisteskrank ihr Mann wohl war. Er klang verärgert, sogar betrübt, weil sie ihm ein Geheimnis vorenthalten hatte, das seinen Plan, sie zu ermorden, zunichte gemacht hatte. Roderick führte sich auf, als hätte sie als seine Frau versagt und eine schwere Sünde begangen, indem sie sich geweigert hatte, ihm, ihrem Gatten, alles anzuvertrauen.
    »Wir haben nicht viel

Weitere Kostenlose Bücher