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Im Zeichen des Highlanders

Im Zeichen des Highlanders

Titel: Im Zeichen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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mehr, als sie ertragen konnte. Kirstie schenkte ihm ein ihrer Meinung nach ebenso hämisches Lächeln, bevor sie ihm, so fest sie nur konnte, einen Tritt in die Leistengegend versetzte.
    Für einen kurzen Augenblick durfte sie ihren Erfolg genießen. Roderick wurde weiß im Gesicht, hielt sich die getroffene Stelle und sank in die Knie. Sowohl Gib als auch Wattie stießen einen Fluch aus, als Roderick fast aufschluchzte und dann würgte. Aus ihren Stimmen hörte sie Bewunderung heraus. Es war der brutale Schlag eines Menschen gewesen, der eigentlich eingeschüchtert sein sollte, und vermutlich achteten die beiden Rohlinge dies, auch wenn sie es niemals tolerieren würden.
    Roderick zog sich taumelnd auf die Füße, und Kirstie machte sich auf die Vergeltung, die nun unweigerlich folgen würde, gefasst. Da es viel zu beschwerlich war, sie bei vollem Bewusstsein von hier wegzuschaffen, würde man sie sowieso bewusstlos schlagen. Wenigstens hatte sie zuerst einen vielsagenden Hieb ausgeteilt, und dies verschaffte ihr eine gewisse Genugtuung. Allerdings verriet ihr die Wut in Rodericks Augen, dass sie eine weitaus härtere Bestrafung erleiden würde, als ursprünglich beabsichtigt.
    Obwohl sie den Schlag erwartete und wusste, dass er heftig sein würde, war es ein Schock, als er sie traf. Ihr Kopf schlug nach hinten, und trotz des blindwütigen Schmerzes in ihrem Kinn war sie sich flüchtig des schneidenden Schmerzes in ihrem Kopf bewusst. Als es um sie her dunkel wurde, hörte Kirstie Wattie fluchen. Offensichtlich rührte der zweite Schmerz daher, dass ihr Kopf gegen Watties Kinn geprallt war. Sie lächelte.
    »Mein Gott, Roderick«, knurrte Wattie. Mit einem Arm hielt er Kirsties schlaffen Körper, während er mit der freien Hand nach Verletzungen an seinem Kinn tastete. »Ihr hättet mich warnen können.«
    »Du hast gewusst, dass wir das Miststück zum Schweigen bringen müssen.« Roderick rieb sich die Knöchel. »Ist ihr Kiefer entzwei?«
    Nachdem er Kirsties Kinn untersuchte hatte, schüttelte Wattie den Kopf. »Nein«, antwortete er und schulterte ihren Körper. »Wir verschwinden besser von hier.« Er wartete nicht auf die Antwort, sondern hielt sofort auf die Tür zu.
    »Was ist mit diesen drei Gören?«, wollte Gib wissen, während er und Roderick Wattie aus dem Haus folgten.
    »Wir erwischen sie schon noch«, erwiderte Roderick, der eben an einer der bewusstlosen, gefesselten Wachen vorbeiging.
    »Sollen wir diese Wachen wirklich nicht töten?« – »Das, was ich eben mache, entspricht vollkommen den Gesetzen. Ich hole mir nur mein Hab und Gut zurück. Wenn ich meinen Weg mit Toten pflastere, bringt mir das gar nichts, es würde mir sogar Schwierigkeiten einhandeln. Wahrscheinlich ist es sogar besser, dass Callum entwischt ist. Ich wäre sonst äußerst versucht gewesen, die Leiche dieses undankbaren Bastards zu benützen, um Sir Payton eine deutliche und blutige Nachricht zu schicken. Das wäre vermutlich zwar befriedigend gewesen, aber auch ein Fehler.«
    »Dann könnt Ihr diese Hure nicht so schnell umbringen«, schloss Wattie, als sie bei den Pferden anlangten.
    Roderick stieg vorsichtig auf, fluchte leise über den noch vorhandenen Schmerz zwischen seinen Leisten und winkte Wattie weg, als er ihm Kirstie übergeben wollte. »Du trägst das Miststück.« Er sah zu, wie Gib Wattie beim Aufsteigen half und dann die bewusstlose Kirstie vor ihn setzte. »Ja, ich bin gezwungen, sie für eine Weile am Leben zu lassen. Ich werde aber dafür sorgen, dass sie jeden zusätzlichen Moment dieses Lebens zutiefst bereut.« Er spornte sein Pferd zum Galopp an. Seine Männer würden ihm auf dem ganzen Weg zurück nach Thanescarr dicht auf den Fersen bleiben.
    Callum schlüpfte hinter einem Baum hervor und beobachtete, wie die drei Männer Kirstie fortschafften. Er hatte erwartet, dass Roderick sie auf Thanescarr bringen würde, wollte aber unbedingt sichergehen. Seine Finger fest um den Griff seines Messers gelegt, ging er zurück zu Simon und dessen Schwester Brenda, die bei den bewusstlosen Wachen standen. Als er beim Brunnen vorbeikam, füllte er einen Eimer mit Wasser und schüttete ihn den Wachen übers Gesicht. Während er ihnen die Fesseln aufschnitt, sprudelten sie das Wasser aus und kamen wieder zu Bewusstsein.
    »Was ist passiert?« Malkies Stimme zitterte. Er setzte sich vorsichtig auf.
    »Sir Roderick hat Lady Kirstie entführt«, antwortete ihm Callum. »Sie hat mich dazu gebracht, diesen Verräter in

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