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Im Zeichen des Todes

Im Zeichen des Todes

Titel: Im Zeichen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Ryan
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sogar.«
    Er ging weiter. Zak musste fast rennen, um mit ihm Schritt halten zu können.
    » Wie meinen Sie das?«, fragte er. » Was für ein Profil?«
    » Intelligent«, erwiderte Michael. » Oh, natürlich, du hast ziemlich gute Schulnoten, aber das meine ich nicht. Du hast eine besondere Begabung für bestimmte Fächer: Naturwissenschaft und Sprachen. Du bist körperlich fit, und wie du vor ein paar Minuten bewiesen hast, verfügst du über eine außerordentlich gute Intuition.« Er lächelte. » Du erinnerst mich ein wenig an mich selbst als jungen Mann.«
    Zak spürte, wie er rot wurde, doch er sagte: » Damit könnten Sie so ziemlich jeden beschreiben.«
    » Nicht ganz jeden, Zak. A ber du hast recht. Diese Eigenschaften allein reichen nicht aus, um dich sozusagen aus der Masse herausstechen zu lassen.«
    » Warum führen wir dann dieses Gespräch?«, wollte Zak wissen.
    Er spürte, dass Michael seine nächsten W orte sorgfältig wählte.
    » Verzeih mir, Zak, aber wäre es falsch, wenn ich sage, dass es, seit deine Eltern tot sind, nur sehr wenige Menschen gibt, die dich tatsächlich … vermissen würden?«
    In Zaks Innerem breitete sich plötzlich ein Gefühl der Leere aus. Schweigend gingen sie weiter. Tief drinnen wusste er, dass das stimmte. A ußer Ellie und ihren Eltern hatte er keine Familie in der Nähe und keine richtigen Freunde. Zak war immer eher ein Einzelgänger gewesen. Er wusste, dass die Leute ihn so sahen und ihn deshalb in Ruhe ließen.
    » Dein Onkel und deine Tante sind nicht gerade begeisterte Pflegeeltern, was?«, fuhr Michael fort.
    » Ja«, antwortete Zak, » das kann man so sagen.«
    » Nach den mir zur V erfügung stehenden Informationen ist das kein sehr glückliches A rrangement, oder?«, sprach Michael weiter.
    » Ihnen stehen eine Menge Informationen zur V erfügung, nicht wahr?«
    » Allerdings«, bestätigte Michael. » So ist es.«
    Erneut schwiegen sie, während sie weitergingen.
    Zak war gegen seinen W illen interessiert. Zumindest so weit, dass er ein paar eigene Fragen zu stellen begann.
    » Was meinen Sie damit, dass ich ›für Sie arbeiten‹ soll?«
    » Die Pflichten sind unterschiedlich«, antwortete Michael, und Zak hatte das Gefühl, als weiche er der Frage aus.
    » Spionage?«, fragte er. Besser, er wusste gleich, woran er war.
    Michael sah starr geradeaus, während er weiterging, und sein Gesichtsausdruck änderte sich nicht.
    » Diesen Begriff verwenden wir nicht«, erklärte er. » Aber ja, Informationsbeschaffung spielt eine Rolle. Doch wenn du unser A ngebot annimmst, wirst du noch viele andere Fähigkeiten erlernen.«
    » Was denn zum Beispiel?«
    » Fähigkeiten«, wiederholte Michael. » Weißt du, es gibt Situationen, in denen ein junger Mann wie du uns von großem Nutzen sein kann. Das ist nicht ungefährlich. Es ist wichtig, dass du in der Lage bist, mit diesen Risiken fertigzuwerden. Und dich in Situationen behaupten kannst, wenn du undercover auf dich allein gestellt bist und dir nur deine A usbildung als Hilfsmittel zur V erfügung steht.«
    Während Michael sprach, schob sich eine W olke vor die helle Mittagssonne, wie am Tag vorher. Zak schauderte leicht, wusste aber nicht, ob das am Schatten lag oder an Michaels W orten. Sie hatten das Ende des Parks erreicht, wo der Eisenzaun mit den scharfen Spitzen auf ein Tor zulief, durch das man auf die Hauptstraße gelangte.
    » Wenn du dich entschließt, dieses A ngebot anzunehmen, Zak, dann musst du wissen, worauf du dich einlässt. Dein Leben wird sich verändern. Du wirst die Menschen, die du kennst, nie wiedersehen. Zak Darke wird verschwinden.«
    » Ich kann nicht einfach verschwinden.«
    » Darum würden wir uns kümmern. V ielleicht magst du ja dein Leben so, wie es jetzt ist. V ielleicht erscheint dir deine Zukunft rosig. V ielleicht ist der A cacia Drive 63 mit seinen geblümten Tapeten der Schlüssel zu deinem Glück. W enn das so ist, dann bitte ich dich, alles zu vergessen, was ich heute gesagt habe. W enn nicht, nun, dann solltest du sorgfältig darüber nachdenken. Denn wenn du dich einmal entschieden hast, diesen W eg einzuschlagen, dann gibt es kein Zurück mehr. A uf keinen Fall.«
    Zak sah sich um. Sie waren ein ganzes Stück gelaufen – der Spielplatz lag ein paar Hundert Meter hinter ihnen und das Geschrei der spielenden Kinder war vom V erkehrslärm abgelöst worden.
    » Ich bin nicht interessiert«, erklärte er. » Ehrlich gesagt glaube ich Ihnen nicht, was Sie mir erzählt haben. A

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