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Im Zwielicht der Gefühle (German Edition)

Im Zwielicht der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Zwielicht der Gefühle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Alge
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Speiseplan.
    Valandras Sorge um Ranulf verwandelte sich schlagartig in heißen, bitteren Zorn. Wie konnte er es wagen? Dieses Scheusal! Er besaß noch nicht einmal den Anstand zu erröten oder Bell zumindest in ihren Liebkosungen Einhalt zu gebieten. Alles, was er tat, war, Valandra mit leicht zur Seite geneigtem Kopf fragend anzusehen.
    Valandras Augen hefteten sich auf Bells Hände, die Ranulfs herrlich muskulösen Oberkörper einseiften. Die aufreizende Sinnlichkeit und Besitzgier dieser Berührungen blieb ihr dabei nicht verborgen, und sie presste missmutig die Lippen aufeinander.
    „Kann ich etwas für dich tun?“, erkundigte sich Ranulf zuvorkommend.
    Ja! Du könntest dieses lüsterne Frauenzimmer aus deinem Gemach scheuchen!, schrie Valandra innerlich.
    Bells triumphierendes Lächeln verwandelte sich in ein spöttisches Grinsen, als sie die Fassungslosigkeit ihrer Herrin bemerkte.
    Valandra wollte weglaufen, wollte dieser grässlichen Situation entfliehen, doch ihre Füße bewegten sich nicht. Wie ein Fisch an Land schnappte sie nach Luft und brachte kein Wort über die Lippen.
    Ranulf verstand ihre Haltung falsch und deutete sie als hilflose Faszination. Er war es gewohnt, dass Frauen bei seinem nackten Anblick die Worte fehlten. Seit seiner Jugend wusste er um die Wirkung seines kräftig gebauten Körpers auf das weibliche Geschlecht. Bisher hatte er es zwar als äußerst nützlich, aber nicht wirklich bedeutend erachtet.
    Bei Valandra verhielt es sich jedoch anders. Es freute ihn unermesslich, dass sie offensichtlich ebenso fasziniert von ihm war wie er von ihr. Es erregte und beflügelte ihn und ließ ihn alles um sich herum vergessen.
    Ein gefährlich sinnliches Lächeln legte sich auf Ranulfs Lippen, als seine tiefblauen Augen Valandras Blick fesselten und er mit belegter, samtweicher Stimme flüsterte: „Sag mir, was ich für dich tun kann, ma petite .“ Seine Augen verdunkelten sich vor Begehren, und er streckte ihr zögernd eine Hand entgegen. „Komm! Komm zu mir!“
    Bells boshaftes Kichern brachte Valandra wieder zu Verstand. „Elender Mistkerl!“ Ohne ein weiteres Wort machte sie auf dem Absatz kehrt und floh aus dem Zimmer.
    Zurück blieb ein ausgesprochen verwirrter Ranulf. Er starrte bedauernd auf die geschlossene Tür und fühlte mit einem Mal eine tiefe Leere in seiner Brust. „Ich fürchte, da könnt Ihr lange warten“, kicherte Bell fröhlich. „Lady Valandra ist nicht gerade für ihre Begeisterung am männlichen Geschlecht bekannt.“ Ranulf zuckte unwillkürlich zusammen, als er die belustigte Frauenstimme in seinem Rücken hörte. Verdammt, er hatte die Magd ganz vergessen! „Ich hingegen bin eine Meisterin im Bereiten von Lust. Soll ich es Euch beweisen?“
    „Danke, kein Interesse“, knurrte Ranulf und wandte sich um, um die Magd mit einem finsteren Blick zum Schweigen zu bringen. Als er sie jedoch sah, verschlug es ihm beinahe die Sprache. Die Frau war nackt! Zu jeder anderen Zeit hätte er sich über dieses freizügige Angebot gefreut, doch nicht heute. „Närrisches Weibsbild, was soll dieser Unsinn?“, herrschte er Bell an und verspürte nicht wenig Lust, ihr den Hals umzudrehen. Jetzt endlich verstand er Valandras seltsames Verhalten. Dieser Anblick musste sie bis in die Grundfesten ihres Anstandsgefühls erschüttert haben, und die Tatsache, dass er sie hinzugebeten hatte, war vermutlich eine Beleidigung seinesgleichen. Kein Wunder, dass sie ihn einen Mistkerl schimpfte. Sie musste ihn für ein lüsternes Ungeheuer halten.
    Ranulfs Gesicht rötete sich vor Zorn. „Raus hier, und lass dich nicht wieder blicken!“
    Verdammt, das hatte ihm gerade noch gefehlt!
     
    Derweil befand sich Valandra in der Sicherheit ihrer Räume und schäumte vor Wut. „Dieser Wüstling! Dieser... dieser...“ Sie warf hilflos die Arme in die Luft, während sie aufgebracht hin und her lief. „Oh, mir fehlen die Worte, um diesen Mistkerl auch nur andeutungsweise zu beschreiben! Wie kann er es wagen? Wie kann er sich meiner Magd aufzwingen?“
    Detlef hockte mit angewinkelten Beinen auf ihrem Bett und schüttelte bedauernd den Kopf. „Aufzwingen? Ihr müsst blind sein, Mylady! Die Mägde reißen sich geradezu darum, von ihm geliebt zu werden. Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass er ein ganz vorzüglicher Liebhaber sein soll. Wie ungerecht! Warum bevorzugen die besten Männer immer nur Frauen?“
    „Wie bitte?“ Valandra starrte ihn fassungslos an und erstickte ihre Eifersucht in

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