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Im Zwielicht der Gefühle (German Edition)

Im Zwielicht der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Zwielicht der Gefühle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Alge
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bist.“
    Verdammt, ihm war gar nicht bewusst gewesen, dass er den Namen laut ausgesprochen hatte. Er massierte weiter. „Malven ist ein Freund aus alten Tagen.“
    „Anscheinend kein sehr beliebter, wenn du ihn mit dem Schwert in der Hand begrüßen wolltest. Aber warum hast du ihn ausgerechnet bei mir gesucht?“
    „Soll das ein Verhör werden?“
    Valandra war erstaunt über seinen mürrischen Tonfall. „Ich bin nur neugierig. Offensichtlich hast du geglaubt, dieser Malven wolle mir etwas antun, und da frage ich mich natürlich, weshalb?“
    Er hatte sich mehr als nur Sorgen gemacht, und die Gefühle, die ihn beinahe übermannt hatten, schockierten und ängstigten ihn zutiefst. Wie eisige Finger hatte sich die Furcht um Valandra in seinen Nacken gekrallt und jeden vernünftigen Gedanken ausgelöscht. Er war blind vor Wut und Rachedurst in ihr Zimmer gestürmt und hätte Malven ohne zu zögern in Stücke zerhackt. Es war das erste Mal, dass er in Malven einen Feind gesehen hatte. Unvernünftigerweise fühlte er sich deswegen wie ein gemeiner Verräter. Ranulf konzentrierte sich auf seine Hände, die in geschmeidigen Kreisen über Valandras schmalen Rücken glitten. Ein leiser Ruck ging durch seine mächtige Brust. Wie sehr er sich auch dagegen wehren mochte, er konnte nicht leugnen, dass er sich auf seltsame Weise mit diesem Mädchen verbunden fühlte. Es lag nicht nur an ihrer körperlichen Anziehungskraft auf ihn, sondern auch daran, dass er sie tatsächlich respektierte. Er bewunderte ihren Mut und ihre Intelligenz. Er genoss ihr Temperament, und selbst an ihren Streitigkeiten fand er langsam Gefallen.
    „Du irrst dich. Dir droht weder von Malven noch von sonst einem Kerl Gefahr.“ Valandra warf ihm einen zynischen Blick über die Schulter zu. „Und das sagt ausgerechnet der Mann, der auf mir sitzt.“ Sie dachte einige Sekunden nach, bevor sie leise sagte: „Ich glaube, du lügst.“
    „Und ich glaube, du steckst deine Nase in Dinge, die dich nichts angehen.“
    „Das geht mich sehr wohl etwas an“, wiedersprach sie heftig. „Offensichtlich droht mir von einem Unbekannten Gefahr, und ich weiß nicht einmal, warum!“
    Ranulf beugte sich dicht an ihr Ohr. „Ich sagte dir bereits, Malven wird dir kein Haar krümmen. Dafür werde ich sorgen!“
    Valandra erschauderte leicht und beschloss, dieses heikle Thema augenblicklich fallen zu lassen. Offensichtlich brachte es diesen Riesen auf, und in ihrer unwürdigen Lage war es wohl klüger, ihn nicht unnötig zu reizen. Dennoch war sie neugierig geworden. Ranulf sprach nie über seine Vergangenheit. Sie wusste heute kaum mehr über ihn als zu dem Zeitpunkt, als er das erste Mal durch das Tor von Walkmoor Castle geritten war. Sie ahnte weder, woher er kam, noch wohin sein Weg ihn nach der Rückkehr ihres Vaters führen würde.
    Plötzlich zog sich ihre Magengrube schmerzlich zusammen. Er würde Walkmoor Castle wieder verlassen, und das vermutlich schon sehr bald. Dieser Gedanke erschreckte sie! Zugegeben, sie verstand sich nicht allzu gut mit diesem Mann. Meistens zerrte allein seine Gegenwart an ihren Nerven. Aber seltsamerweise fiel es ihr schwer, sich Walkmoor Castle ohne ihn vorzustellen.
    Ranulf de Bretaux war ein Teil ihrer Heimat geworden, so unvorstellbar das auch klingen mochte.
    Ranulfs Gedanken wanderten in eine ganz andere, weit heiklere Richtung. Seit Valandras Körper sich unter seinen Händen entspannt hatte, war auch sein Verlangen nach ihr entfacht. Es gelang ihm nicht mehr, sich nur auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Ihre zarte Haut fühlte sich herrlich warm und seidenweich unter seinen Fingern an, und alles in ihm schrie danach, sie mit den Lippen zu liebkosen. Großer Gott, es war die reinste Folter. Sie lag bis zur Taille entblößt unter ihm und seufzte genüsslich unter seinen Berührungen. Hölle und Verdammnis, glaubte sie vielleicht, er wäre ein Heiliger?
    „Das sollte reichen!“, verkündete Ranulf im nächsten Augenblick heiser und erhob sich ruckartig.
    Valandra setzte sich ebenfalls auf und bewegte vorsichtig die Muskeln. Tatsächlich, der Schmerz hatte nachgelassen. Sie lächelte erleichtert.
    „Vielen Dank...“ Sie blickte sich verwirrt um.
    Ranulf war bereits verschwunden.

Kapitel 13
    „Neiiiin!“ Valandra fuhr aus dem Schlaf hoch. Ihre Kehle brannte vor Entsetzen, und ihr Atem kam in rasselnden Stößen.
    „O Gott“, keuchte sie erschüttert und wischte sich die Tränen von den Wangen. Sie zitterte wie Espenlaub,

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