Im Zwielicht der Gefühle (German Edition)
Körper zu erdulden. Offenkundig hatte es ihm ein perverses Vergnügen verschafft, ihr in anschaulichen Bildern zu erklären, wie er sie vergewaltigen würde.
Als er sie dann zu einer dichten Baumgruppe gezerrt hatte, hätte Valandra vor Entsetzen fast den Verstand verloren. Sie war sich sicher gewesen, dass er seine Drohungen jetzt gleich in die Tat umsetzen würde. Stattdessen hatte er sie in diese alte, verlassene Jagdhütte gesperrt und seinem Hauptmann und einem weiteren Krieger den Auftrag gegeben, sie an das Bett zu fesseln, während er den übrigen Männern Befehle erteilt hatte.
Valandra wusste nicht, was schlimmer war – die bevorstehende Vergewaltigung oder die Zeit, in der sie mit diesem Schicksal vor Augen auf McGregor warten musste.
Sie sah sich verzweifelt nach einer geeigneteren Waffe um, doch da war nichts, was ihr von Nutzen sein konnte. Die Hütte bestand nur aus einem Raum. Darin befand sich ein kleiner Tisch mit zwei notdürftig zusammengezimmerten Stühlen, einige achtlos zurückgelassene Küchengegenstände und das schmale Bett, an das sie mit einer Hand gefesselt war. Sie musste sich also auch weiterhin mit der Tonscherbe als Waffe begnügen.
„Wenn wir sie zumindest mit einigen kräftigen Schlägen gefügig machen könnten“, hob der junge Soldat mürrisch an, „würde sie bestimmt nicht mehr solche Schwierigkeiten machen.“
„Du hast Lord McGregors Befehle gehört. Er will, dass sie bei Bewusstsein ist, wenn er zu ihr kommt. Niemand außer ihm selbst darf Hand an dieses Weibsbild legen.“
Ein hässliches Grinsen verzerrte das Narbengesicht des Hauptmanns zu einer boshaften Fratze. „Ich glaube, unser Lord hat sich etwas ganz Spezielles für diese Dirne ausgedacht. Ich wäre wirklich gern dabei, wenn er sie besteigt.“ Sein Lachen wurde roh, während er Valandra feindselig und mit unverhohlener Schadenfreude anstarrte. „Man sagt, er sei so ungewöhnlich groß bestückt, dass auch bei erfahrenen Huren Blut fließt. Dich wird er ziemlich sicher in Stücke reißen!“
Valandra erschauderte vor Entsetzten. Sie spürte, wie bei diesen Worten bittere Galle ihren Hals hinaufkroch, und fürchtete, sich gleich übergeben zu müssen.
„Vielleicht lässt er uns ja zusehen. Schließlich wäre es nicht das erste Mal“, gab der jüngere Soldat hoffnungsvoll zu bedenken.
Diese Männer waren schlimmer als blutgierige Tiere! „Was, zum Teufel, geht hier vor?“, donnerte McGregor von der Türschwelle her. „War mein Befehl unklar, oder seid ihr einfach nur dämlich? Warum ist das Weib noch nicht mit gespreizten Beinen auf das Bett gefesselt?“
„Vergebung, Mylord!“, baten die beiden plötzlich sehr kleinlaut. Es war nicht zu übersehen, dass sie sich vor ihrem Herrn fürchteten.
„Sie hat sich wie verrückt gewehrt“, erklärte der Hauptmann. „Und da wir sie nicht niederschlagen durften...“
„Habt ihr einfach gar nichts getan“, beendete McGregor den Satz, während seine Augen lüstern über Valandras zerrissene Kleider glitten. „Lass die Scherbe fallen, Schätzchen, für solche Spielchen fehlt mir die Geduld.“
„Niemals!“, keuchte Valandra und beobachtete entsetzt, wie er sein Schwert aus der Scheide zog.
McGregors Augen funkelten vor Grausamkeit. „Ich hasse es, mich zu wiederholen. Lass sie fallen, oder ich schlage sie dir mit dem Schwert aus der Hand. Die kannst du dann natürlich ebenfalls vergessen.“
Valandra verbarg ihre Faust instinktiv auf dem Rücken und starrte McGregor fassungslos an. „Das kann nicht Euer Ernst sein.“
Der zuckte jedoch gleichmütig mit den Schultern. „Für das, was ich mit dir vorhabe, benötigst du keine Finger.“
Es war sein Ernst, erkannte Valandra voller Grauen. Sie hätte am liebsten geschrien und geweint, um ihrer Angst Luft zu verschaffen, doch sie war so eingeschüchtert, dass kein Ton über ihre Lippen drang.
„So ist es recht“, erklärte McGregor zufrieden, als die Tonscherbe mit einem leisen Klirren zu Boden fiel.
Sogleich wurde sie vom Hauptmann gepackt, und er drehte ihr grob den freien Arm auf den Rücken.
„Soll ich sie jetzt aufs Bett binden, Mylord?“
„Nein, noch nicht.“ McGregor trat dicht vor Valandra und hielt ihr einen Kelch an die Lippen. „Und nun trink das!“
„ Nein!“, schrie Valandra verzweifelt und schüttelte wild den Kopf. Dieses Schwein wollte sie vergiften! Aber was sollte das? Wozu dieses Versteck, wozu die Fesseln, wenn er sie einfach nur töten wollte? Das hätte er
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