Im Zwielicht der Gefühle (German Edition)
Unvermittelt riss sie die Augen auf, sah sich hektisch um und übergab sich krampfartig in einen alten Eimer, der glücklicherweise neben dem Bett stand.
„Verdammt“, brüllte McGregor wütend. „Hör auf damit, du versaust mir meinen ganzen Plan! Ich habe nichts mehr von diesem Trunk!“
Valandra übergab sich erneut und verspürte gleichzeitig eine gewisse Genugtuung, als sie sich den Mund abwischte und ermattet auf die Bettkante sinken ließ. Endlich hatte ihr schwacher Magen auch mal seine Vorteile. „Glaubt mir, mein Vater wird Euren Kopf fordern!“
„Unsinn“, lachte McGregor boshaft auf. „Er wird es nie erfahren. Dein elender Stolz war mir schon immer ein Dorn im Auge, doch nun wird er mir zugute kommen. Du wirst deinem alten Herrn kein Wort erzählen.“
„Ihr müsst verrückt sein! Natürlich werde ich es ihm...“
„Glaub mir, in den nächsten Stunden werde ich dich so tief demütigen, dass du keinem anderen Menschen mehr in die Augen sehen kannst. Wenn ich erst mit dir fertig bin, wirst du dich wertloser als die billigste Dorfdirne fühlen. O nein, du wirst deinem Vater kein Sterbenswörtchen davon erzählen. Stattdessen wirst du ihm seinen neuen Schwiegersohn vorstellen.“
„Ihr seid tatsächlich verrückt“, keuchte Valandra atemlos. „Ihr wollt, dass ich Euch heirate?“
„Natürlich! So wie die Dinge liegen, ist Eleanora wertlos für mich. Nur mit dir als meiner Frau wird Walkmoor eines Tages in meinem Besitz sein.“
Er gab seinen Männern ein Zeichen, und bevor Valandra es sich versah, war sie bereits an Armen und Beinen gefesselt aufs Bett gebunden. Ihr Herz raste vor Furcht, als McGregor die beiden Männer mit einem knappen Kopfnicken hinausschickte. Er setzte sich neben Valandra aufs Bett. „Offensichtlich hast du die Wirkung der Droge ruiniert, also sehe ich auch keinen Grund, noch länger zu warten. Ich kann es kaum erwarten, meinen Schaft zwischen deine Schenkel zu rammen.“
Valandra versuchte verzweifelt, von ihm abzurücken, doch die Fesseln erlaubten ihr kaum Bewegungsfreiheit. „Fasst mich nicht an!“ Sie wollte sich befreien, bäumte sich in wilder Verzweiflung auf und versuchte, seinen Händen auszuweichen, doch alles, was sie damit erreichte, war ein boshaftes Lachen. „Sehr schön! Wehr dich! Das macht mich heiß!“
McGregors Atem ging nun stoßweise. Er beugte sich über Valandra, packte den Rand ihres Ausschnittes und riss das Oberteil mit einem Ruck entzwei. Valandra schrie entsetzt auf, was ihm ein zufriedenes Lachen entlockte. „Ja, schrei für mich!“
Seine Hände griffen grob nach ihren nackten Brüsten und quetschten sie so brutal, dass ihr die Tränen in die Augen traten.
„Wie zart und blass deine Haut ist. Richtig jungfräulich. Kein blauer Fleck, keine Narben von Dolchschnitten. Ich wette, du bist noch nie richtig von einem Mann bestiegen worden!“
Valandra biss sich auf die Lippen, bis sie ihr eigenes Blut schmeckte. Sie wollte nicht schreien, wollte nicht, dass McGregor das fassungslose Entsetzen in ihren Augen erkannte und sich daran weidete. Übelkeit und der bittere Geschmack von Galle verätzten ihr die Kehle.
Nein, sie würde nicht schreien. Sie würde nicht schreien! Doch als McGregors widerliche Hand unter ihren Rock glitt und zum Zentrum ihrer Weiblichkeit vordrang, tat sie es doch. Ihr Schrei glich dem eines verwundeten Tieres. Wut und Verzweiflung gellten durch den Raum, und sie erkannte, dass sie nach Ranulf geschrien hatte.
Kaum einen Herzschlag später erschütterte eine gewaltige Explosion die kleine Hütte. Holz splitterte, und die Tür zerbarst in tausend Stücke.
Ranulf stand mitten im Raum.
Sein Gesicht war eine Maske aus kalter Wut und Rachedurst, und in seiner Hand funkelte die Tod bringende Klinge seines Schwertes ‚Zorn’.
Hinter ihm standen Owen und Kasim.
Kapitel 20
„Ranulf“, flüsterte Valandra ungläubig.
Ranulf benötigte einige Herzschläge, bis er sich von Valandras Anblick erholt hatte. Halb nackt, gefesselt und mit hoch geschobenen Röcken lag sie da, und die nassen Tränenspuren auf ihren Wangen kündeten von ihrer Pein. Blinder Hass und rasende Wut legten sich wie ein roter Schleier über seine Augen.
Er hatte ihre Schreie gehörte, hatte gehört, wie sie verzweifelt nach ihm gerufen hatte, und der wilde Schmerz in ihrer Stimme hatte sich wie eine zweischneidige Klinge in sein Herz gebohrt.
McGregor, dieses elende Schwein, hatte ihr wehgetan. Er hatte sie gequält... und dafür
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