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Im Zwiespalt der Gefuehle

Im Zwiespalt der Gefuehle

Titel: Im Zwiespalt der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Morgen nach Eurer Hochzeit Botschaften und Lebensmittel zu überbringen. Konntet Ihr sie heute morgen nicht mehr im Bett halten? «
    Jetzt sah Xante betreten drein. Doch dann lachte er. »Ihr habt jetzt Proviant für zwei Tage. Ihr braucht wirklich nicht zurückzukommen. Jeder ist… beschäftigt. In neun Monaten werden viele Kinder geboren werden. Ich wünsche Euch einen guten Morgen, denn ich muß meine eigenen Kinder zeugen. « Er winkte ihm zu und verschwand.
    Jura trat aus dem Zelt. Sie trug Rowans Tunika und hielt ein Speisemesser in der Hand. »Jetzt hast du also den Hauptmann der Garde auf deiner Seite«, meinte sie nachdenklich. »Ich frage mich, ob Geralt das weiß. «
    Rowan legte zwei Finger auf ihre Lippen. »Erinnerst du dich noch? Wir wollen solange wie möglich Frieden halten. Bitte, sprich heute nicht von deinem Bruder. Wir wollen essen und uns lieben und schwimmen und singen. «
    Jura lächelte bei seinen Worten. »Können wir heute wirklich tun, was wir wollen? Sind weder Stämme zu vereinigen noch irgendwelche Staatsangelegenheiten zu erledigen? «
    »Wir werden ein Liebespaar sein und das tun, was Liebespaare machen. Soll ich Laute spielen und für dich singen? «
    »Es wäre mir lieber, du würdest mir den Trick zeigen, den du beim Messerwerfen hast. Ich habe es versucht, aber ich kann mein Handgelenk nicht so drehen wie du. In einer Schlacht könnte es sehr nützlich sein, wenn man in der Lage ist, einen Feind mit einem Messerwurf so sauber und rasch zu erledigen. Ich könnte —« Wieder legte Rowan seine Finger auf ihre Lippen.
    »Eine Stunde Messer werfen, eine Stunde singen und den Rest des Tages lieben wir uns«, schlug er vor.
    Jura dachte nach. »Das scheint eine gerechte Aufteilung zu sein«, erwiderte sie ernst und zwinkerte ihm zu. »Sollen wir zuerst essen oder zuerst baden? «
    »Essen«, sagte er und wollte nach ihr greifen. Jura entwischte ihm lachend und griff nach dem Proviantkorb. Als seine Wolldecke zu Boden fiel und enthüllte, daß es ihn nach mehr gelüstete als nach einem Frühstück, ignorierte sie ihn, setzte sich auf den Boden und fing an zu essen. Aber während des Mahles streckte sie ihre Beine häufig aus und beugte sich vor, damit er ihr in den Ausschnitt sehen konnte.
    Für beide war es ein herrlicher Tag. Zum ersten Mal standen sie sich nicht als Feinde gegenüber. Zögernd unterwies Rowan sie im Messerwerfen. Bald aber stellte er fest, daß sie im Umgang mit Waffen ein Naturtalent war, und nach einer Stunde war sie fast so gut wie er.
    »Du solltest meine Männer unterrichten«, gab er widerwillig zu.
    »Nicht diesen Neile«, fauchte Jura. »Ich mag ihn nicht. «
    Rowan wollte sie zurecht weisen, aber er schwieg. Neile reizte vielleicht auch andere Lankonier, nicht nur Jura.
    Der Tag war zu kurz für sie. Obwohl sie schon einige Wochen verheiratet waren, wußten sie nur sehr wenig voneinander, und es hatte soviel Zorn zwischen ihnen geherrscht, daß sie sich nun nicht leichtfertig vertrauen konnten. Keiner von ihnen hatte je etwas anderes gekannt als Waffentraining. Rowan hatte immerhin durch Lora Sanftheit kennengelernt, und er glaubte, daß das die Aufgabe der Frauen war. Jura hatte nicht gewußt, was Rowan von ihr erwartete.
    Den ganzen Tag versuchten sie, dem anderen Freude zu bereiten. Keiner von ihnen wußte, was der andere von ihm erwartete. Jura wollte sich mit ihm im Bogenschießen messen — schließlich hatte ihr Daire ja deswegen einen Heiratsantrag gemacht. Aber Rowan gefiel diese Idee nicht. Er hingegen wollte Jura beibringen, Laute zu spielen und ein paar englische Lieder zu singen. Aber Jura wußte, daß sie ganz und gar nicht musikalisch war, und sie wollte sich vor ihm nicht zum Narren machen. Es schien, als ob keiner von ihnen geneigt war, das zu tun, was der andere vorschlug.
    Also aßen sie, liebten sich und sprachen miteinander. Rowan lauschte verwundert, als Jura ihm von ihrer Kindheit erzählte. Am Anfang hatte ihn die weibliche Garde so entsetzt, daß er die Frauen nicht beachtet hatte. Aber jetzt war er zugänglicher geworden, weil er gesehen hatte, was Jura bei einem Kampf leistete.
    »Aber wann hast du denn getanzt und gespielt? « fragte er. »Wann bist du ausgeritten, um die Frühlingsblumen zu genießen? «
    »Genauso oft wie du«, antwortete sie.
    In dieser Nacht liebten sie sich wieder und schliefen engumschlungen ein. Noch vor Morgengrauen weckte sie der Hufschlag eines galoppierenden Pferdes. Jura und Rowan sprangen sofort aus

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