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Imagica

Imagica

Titel: Imagica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Barker
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als sich Zacharias auf sie legte, verursachten die Schuppen im Bereich von Bauch und Brüsten ein überaus anregendes 754

    Prickeln. Sie schlang die Beine um ihn, und er gab sich der Umklammerung willig hin. Seine Küsse wurden immer leidenschaftlicher.
    »Was wir getan haben...«, murmelte der Mann, als ihm Judiths Lippen über die Wangen strichen. »Was wir getan haben...«
    Ihr Herz pochte schneller, und das Pochen der Erregung stimulierte Erinnerungen. Dutzende von Bildern wechselten sich vor Judiths innerem Auge ab, zeigten ihr auch das Buch, das sie Monate zuvor in Estabrooks Haus gefunden hatte - ein aus Imagica stammendes Geschenk von Oscar. Damals war sie von den darin beschriebenen sexuellen Möglichkeiten schockiert gewesen, doch nun betrachtete sie die Erinnerungsbilder der Positionen mit neuem Interesse. Solche Dinge mochten allein in der Zügellosigkeit des Schlafs existieren: Männer und Frauen, die sich verknoteten, ihre Leiber in ekstatischen Kombinationen vereinten. Jude raunte ihrem Traum-Liebhaber ins Ohr, flüsterte, daß sie ihm nichts verbieten, daß sie selbst die extremsten Empfindungen mit ihm teilen wolle. Diesmal grinste er nicht - ein Umstand, der sie mit Zufriedenheit erfüllte -, stützte die Hände rechts und links von ihrem Kopf ab und musterte sie mit der gleichen Trauer, die sie zuvor in seinem Gesicht gesehen hatte.
    »Ein letztes Mal?« fragte er.
    »Es muß nicht das letzte Mal sein«, erwiderte Judith. »Ich kann immer von dir träumen.«
    »Und ich von dir«, sagte Gentle. Es klang sehr höflich und zärtlich.
    Sie tastete zwischen ihre Körper, öffnete seinen Gürtel und riß die Hose einfach auf, ohne den Knöpfen Beachtung zu schenken. Wenige Sekunden später hielt sie etwas Weiches in der Hand; der Penis war erst halb angeschwollen, und Judith streichelte ihn. Gentle stöhnte leise, neigte den Kopf nach unten, schob die Zunge in ihren Mund und ließ dort seinen 755

    nach Kakao schmeckenden Speichel zurück. Sie wölbte die Hüften nach oben, strich mit ihrer Muschel an der Unterseite des Glieds entlang und befeuchtete es. Er formulierte Worte, vermutlich Kosenamen, doch sie stammten aus einer anderen Sprache und blieben ihr ebenso unverständlich wie Concupiscentias Lied. Wie dem auch sei: Sie klangen süß und begannen damit, Jude in den Schlaf zu wiegen, um ihr einen Traum innerhalb eines Traums zu schenken. Sie schloß die Augen, und der Mann über ihr zielte mit seinem Glied, schob sich mit einem so jähen Ruck in sie hinein, als wolle er sie ganz durchbohren. Gleichzeitig sank er auf sie herab.
    Er wisperte nun keine Koseworte mehr, und auch die Küsse hörten auf. Die eine Hand legte Gentle auf Judiths Stirn, mit den Fingern in ihrem Haar, und die andere kroch so hinter ihren Nacken, daß der Daumen vorn über die Luftröhre strich und ihr dann und wann ein Ächzen entlockte. Sie hatte ihm nichts verboten und blieb dabei, obgleich er zu schnell in sie eingedrungen war. Nach einigen Sekunden hob sie die Beine, kreuzte sie über seinem Rücken und begann dann damit, ihn herauszufordern. Konnte er nicht fester und tiefer stoßen? Sie behauptete, er sei nicht hart und wild genug, verlangte dauernd mehr. Seine Hüften pumpten schneller, und der Daumen am Hals übte größeren Druck aus - aber nicht genug, um sie daran zu hindern, Luft zu holen und ihn erneut anzufeuern.
    »Ich könnte dich für immer und ewig bumsen«, brummte er.
    Es klang wie eine Mischung aus Verehrung und Drohung.
    »Dein Körper gehört mir, und das gilt auch für deine Worte -
    du sagst, was ich von dir hören will. Ich könnte dich für immer und ewig bumsen.«
    Solche Bemerkungen hätte sich Judith nicht von einem realen Liebhaber gewünscht, aber im Traum wirkten sie erregend. Sie öffnete Arme und Beine unter Gentle, während er schilderte, was er mit ihr anstellen könne - eine Litanei des Ehrgeizes, dem Rhythmus seiner Hüften angemessen. Der 756

    Raum, den Judiths Traumvisionen geschaffen hatte, splitterte nun, und eine andere Kammer schob sich durch die Risse, um den gleichen Platz zu beanspruchen: ein dunkleres Zimmer, erhellt nur von einem Feuer, das auf der linken Seite brannte.
    Der Traum-Liebhaber verflüchtigte sich nicht, blieb bei und in ihr, stieß noch schneller und heftiger, fauchte und zischte seltsame Worte. Jude sah ihn über sich, im Schein der Flammen, die ihre Blöße wärmten: das Gesicht verzerrt und schweißnaß, die Zahne zusammengebissen, wenn er nicht gerade

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