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Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Titel: Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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als sie ihn fragend ansah, steckte er die Hände in die Hosentaschen und blickte sie eindeutig unbehaglich an.
    »Ist irgendwas passiert?« Ihr Instinkt beharrte darauf, dass er in einer persönlichen Angelegenheit hierher gekommen war, doch es gab immer noch die Hoffnung, dass ihr Instinkt sie trog. Sie wusste allerdings sicher, dass seine Stimmung sich allmählich auf sie übertrug, weshalb sie mit wild pochendem Herzen fragte: »Hast du die Informationen gefunden, derentwegen du auf das Revier gefahren bist?«
    »Nein. Nein, aber das hier hat nichts mit dem Fall zu tun. Es ist nur … wir haben uns bisher nie darüber unterhalten, was wir von dieser Beziehung erwarten, die sich zwischen uns entwickelt hat, und ich … uh, heute wurde mir bewusst, dass es so nicht weitergehen kann.«
    »Du siehst aus wie ein angefahrener Hund, weil …«
    Er sah sie reglos an. »Hör zu, ich denke, es ist wichtig, dass du dir keine falschen Vorstellungen machst.«
    Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft hier im Süden war ihr kalt – kalt bis auf die Knochen -, doch sie widerstand dem plötzlichen Bedürfnis, sich die Arme um den Leib zu schlingen, und fragte ihn mit kühler Stimme: »Und was für falsche Vorstellungen könnte ich möglicherweise haben? Vielleicht die, dass du mich magst?«
    »Nein, verdammt! Ich mag dich. Es ist nur -«
    »Würdest du das bitte unterlassen?«
    »Was?«
    »Dieses blöde ›es ist nur‹. ›Es ist nur so‹, dass wir nie darüber gesprochen haben, wie sich unsere Beziehung in der letzten Zeit entwickelt hat. ›Es ist nur so‹, dass du es wichtig findest, dass ich mir keine falschen Vorstellungen mache. Du magst mich, aber ›es ist nur so‹, dass …«
    »He, ich bitte vielmals um Verzeihung, Lady. Leider bin ich einfach nicht ganz so gut erzogen. Ist das eins der Dinge, die du während der täglichen Teestunden von deiner Großmutter gelernt hast, dass man sich niemals wiederholt?«
    Gott, wie schnell er dieses Wissen gegen sie verwendet hatte. Doch sie würde ihn nicht merken lassen, wie weh ihr seine Worte taten, oh nein, auf keinen Fall.
    Entschlossen reckte sie das Kinn. »Ich will dir mal was sagen. Warum spuckst du nicht ganz einfach aus, was du mir sagen wolltest? Dann hast du es geschafft.«
    Er fuhr sich mit der Hand durch das bereits zerzauste Haar und ließ sie müde sinken. »Hör zu …« Er atmete tief ein, lenkte seinen Blick auf alles Mögliche, nur nicht auf sie, atmete jedoch urplötzlich hörbar wieder aus und wandte sich ihr zu. »Ich musste mich um meine Schwestern kümmern, seit ich vierundzwanzig war. Ich wollte sie möglichst gut erziehen, weshalb es für mich in den letzten Jahren abgesehen von ein paar äußerst seltenen Gelegenheiten praktisch kein Liebesleben gab. Wenn man mit seinen kleinen Schwestern unter einem Dach lebt, bringt man nämlich nicht einfach irgendwelche Frauen mit nach Hause, mit denen man sich dann vergnügt.«
    »Das ist äußerst löblich«, antwortete sie. »Obwohl ich nicht ganz verstehe, was das mit uns beiden zu tun hat.« Doch tief in ihrem Innern hegte sie die Befürchtung, dass sie durchaus verstand.
    »Es hat deshalb etwas mit uns zu tun, weil ich, während mir ein echtes Liebesleben fehlte, einen Plan entwickelt habe für die Zeit, in der ich meine Freiheit wiederhabe – und ich muss dir ehrlich sagen, dass mich dieser Plan viele Nächte überstehen lassen hat, in denen ich keinen blassen Schimmer hatte, ob das, was ich mit meinen Schwestern machte, auch nur ansatzweise richtig war.«
    »Und ich schätze, dieser Plan hat etwas mit dem kleinen Buch zu tun, in das du völlig wahllos die Telefonnummern von irgendwelchen Frauen schreibst.«
    »Ja. Ich hatte immer vor, sobald Josie Lee erst einmal ausgezogen wäre, jeden Abend der Woche mit einer anderen auszugehen, um all das nachzuholen, was mir in den letzten Jahren vorenthalten worden ist.«
    Das Schlimme war, sie konnte diesen Wunsch sogar verstehen. Er hatte die Erfüllung dieses Traums verdient. Doch das half nicht gegen den dumpfen Schmerz, den sie deshalb empfand. »Und warum erzählst du mir das alles plötzlich? Schließlich habe ich den Eindruck, dass du genau das, was du immer wolltest, hier mit mir zusammen hast. Regelmäßigen Sex ohne auch nur die mindeste Verpflichtung. Oder – oh Gott.« Sie starrte ihn entgeistert an. »Findest du es nicht mehr schön? Ist es inzwischen vielleicht langweilig für dich?«
    »Nein!« Er machte einen großen Schritt in ihre Richtung, blieb dann

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