Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
schmeichelhafte Einschätzung meiner Person. Angesichts der Tatsache jedoch, dass du den Mann noch nie gesehen hast und Pfeffer eher Glauben schenkst als mir, musst du mir verzeihen, wenn ich von dem Scharfsinn, den du im Augenblick beweist, nicht gerade überwältigt bin. Aber ich habe eine Neuigkeit für dich: ich bin zweiunddreißig Jahre alt und mein Liebesleben geht dich nicht das Geringste an. Halt dich also bitte aus dieser Sache raus.« Sie beugte sich über den Schreibtisch, legte den Hörer zurück auf die Gabel, drückte den Knopf der Gegensprechanlage und erklärte ihrer Assistentin: »Falls Vater noch mal anruft, sag ihm, ich bin nicht da.«
»Verstanden. Ich nehme an, er hat dir wieder einmal wegen irgendetwas Vorhaltungen gemacht.«
»Sagen wir so: wenn ich jetzt noch meine Periode kriege, ist das Maß endgültig voll.«
»Ich kann einfach nicht glauben, dass ich auf so etwas nicht längst von selbst gekommen bin«, erklärte Beau, während er eine Kopie des Diebstahlsberichts auf den Schreibtisch seines Freundes fallen ließ.
Luke hob den Kopf von seinem eigenen Bericht und knurrte: »Auch wenn das sicher eine Überraschung für dich ist, Kumpel, stecke ich rein zufällig selbst knietief in Arbeit, und anders als gewisse andere Leute habe ich eindeutig mehr als einen Fall.« Als Beau ihn reglos ansah, nahm er das Papier und las es eilig durch. »Würdest du mir vielleicht einen kleinen Hinweis darauf geben, wonach ich überhaupt suche?«
»Nach dem verdammten Edward Haynes.«
»Wer in aller Welt ist …«
»Ja, das ist die große Frage.« Beau lachte düster auf. »Ich habe ein paar Nachforschungen angestellt und dabei herausgefunden, dass das Garden Crown fast dreißig Jahre lang das Heim von Haynes und seiner Frau, Grande Dame Celeste, gewesen ist. Sieht aus, als hätten Haus und Grundstück vorher der Familie seiner Frau gehört, nur dass die Frauen der Familie vom Erbe ausgeschlossen sind. Also wurden die Hayneses mit dem Erhalt des Anwesens betraut und durften mietfrei darin leben. Bis die Crown Corporation das Haus gekauft hat, um ein Hotel daraus zu machen.« Er legte seine Hände auf Lukes Schreibtisch und beugte sich nach vorn. »Und, entdeckst du jetzt ein mögliches Motiv?«
»Allerdings. Dadurch macht endlich auch der anfängliche Drohbrief einen Sinn.«
»Ganz zu schweigen davon, dass Haynes bei jedem der angeblichen Unfälle und Mordanschläge gegen Juliet in der Nähe war.«
»Und die antiken Waffen?«
Beau warf sich auf einen Stuhl, schlug die Beine übereinander und trommelte mit einer Hand auf seinen Schenkel. »Was wollen wir wetten, dass die Dinger nie gestohlen worden sind? Ich schätze, Haynes hat sie einfach deshalb mit angegeben, weil er auf diese Art mehr Geld von der Versicherung bekommen hat.«
»Da hast du womöglich Recht, aber die bloße Vermutung reicht für die Erteilung eines Durchsuchungs- oder Haftbefehls nicht aus.«
»Ich weiß, aber ich finde ganz bestimmt noch deutlich mehr heraus. Schließlich habe ich auch nur ein paar Stunden gebraucht, um rauszukriegen, dass die beiden die bisherigen Besitzer des Anwesens sind.«
Luke bedachte ihn mit einem neugierigen Blick. »Warum hast du nicht einfach Juliet danach gefragt? Sie hat das alles doch bestimmt gewusst.«
Beau rutschte ein wenig unbehaglich auf seinem Stuhl herum. »Es ist so, dass sie, hm, im Augenblick nicht wirklich mit mir spricht.«
»Ohne Scheiß?« Luke richtete sich hinter seinem Schreibtisch auf. »Was hast du gemacht?«
»Weshalb in aller Welt gehst du sofort davon aus, dass ich irgendwas verbrochen habe? Ich habe nichts getan.« Als sein Expartner ihn weiter reglos ansah, zuckte er verlegen mit den Schultern und räumte knurrend ein: »Ich will nicht darüber reden, okay?«
»Verdammt, Dupree, das ist nicht fair. Schließlich weißt du andersherum genau über alles Bescheid.«
Beau runzelte die Stirn und erklärte düster: »Erinner mich nicht daran. Das mit dir und Josie Lee habe ich nämlich auch noch nicht vollständig verdaut.«
»Aber du bist auf dem besten Weg. Denk nur, wie gut du gestern mit deiner Schwester umgegangen bist. Ich war wirklich stolz auf dich, Kumpel.«
»Ich schätze, jetzt bin ich beruhigt.« Beau bedachte seinen Freund mit einem säuerlichen Blick. »Natürlich ist dir nicht einmal der Gedanke gekommen, dass ich einfach gelogen habe, damit Josie nicht länger sauer auf mich ist.«
»Nee, und zwar, weil du dich wirklich langsam an die Vorstellung von
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