Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
und es machte ihn extrem nervös, als er erkennen musste, dass er bei ihrem Anblick nicht die geringste Lust empfand. Um diese emotionale Kälte wieder wettzumachen, verzog er seinen Mund zu seinem verführerischsten Lächeln und bat: »Bring mir eine Flasche Dixie, Schätzchen, ja?«
Sie atmete tief ein, schob ihre wahrlich phänomenalen Brüste, die dabei aus ihrem viel zu knappen T-Shirt quollen, dicht an seine Nase und fragte ebenfalls mit einem raubtierhaften Lächeln: »Warum nimmst du nicht das Dingsda kurz mal hoch, Süßer, damit ich den klebrigen Tisch abwischen kann?«
Gehorsam griff er nach dem Hefter, die Bedienung beugte sich nach vorn, fuhr energisch mit einem Tuch über das kleine Tischchen und schlug mit jeder Bewegung ihres Armes ihren linken Busen sanft gegen sein Gesicht. Zu seinem Entsetzen rief nicht einmal diese Berührung das uralte männliche Verlangen, eine neue Tussi flachzulegen, in seinem Innern wach. Stattdessen dachte er mit einem Mal an Juliets Gesicht, als sie verkündet hatte: Seit ich ein Kind war, kam ich für keinen der Menschen, nach deren Zuneigung ich mich gesehnt habe, je an erster Stelle.
Zur Hölle mit der Frau. Er straffte entschieden seine Schultern, um dem bösen Geist zu trotzen, der ihn einfach nicht in Ruhe lassen wollte, hob eine seiner Hände und legte sie um die weiche Rundung, wo die schmale Taille der Bedienung in ihre nackte, wohlgeformte Hüfte überging. »Tja, ich wette, dass du auch hier tanzt.«
»Sicher, Schätzchen. Wenn du möchtest, kriegst du gern eine Privatvorführung von mir.«
Plötzlich fühlte Beau sich vollkommen ermattet. »Vielleicht später.« Er zog seine Hand von ihrer Hüfte und klopfte auf den Hefter, der inzwischen wieder vor ihm auf dem Tisch lag. »So sehr mir das gefallen würde, habe ich noch jede Menge Arbeit, die ich vorher erledigen muss.«
Der Blick, mit dem sie ihn bedachte, verriet eindeutige Zweifel an seiner Sexualität, als wäre es völlig undenkbar, dass irgendein heterosexueller Mann auf Erden tatsächlich ihren Reizen eines schmalen Hefters wegen widerstand. Doch sie zuckte nur mit den Schultern und erklärte: »Denk einfach drüber nach. In der Zwischenzeit hole ich dir erst mal dein Bier.«
Sobald sie wieder gegangen war, vergaß er auch schon, dass es sie überhaupt gab. Er schlug den Hefter auf und breitete den Inhalt auf dem kleinen Tischchen aus. Den Bericht der Spurensicherung, den er fast auswendig kannte, schob er achtlos an die Seite und nahm stattdessen die Schwarz-Weiß-Fotos des Fotografen in die Hand, die er erst vor einer halben Stunde bekommen hatte.
Obwohl er davon ausgegangen war, dass die Bilder ihm zu diesem späten Zeitpunkt kaum wirklich neue Erkenntnisse brächten, war es eine Enttäuschung, dass es tatsächlich so war. Erst ging er die mit Datum und genauer Uhrzeit versehenen Bilder von der Gartenparty durch; auch wenn Edward auf zwei Fotos zu sehen war, gab es keinen Beleg dafür, dass er sich zu der Zeit, in der die Schüsse abgegeben worden waren, in der Nähe des Olivenhaines aufgehalten hatte, weshalb Beau die Fotos von der Cocktailparty über die Aufnahmen schob.
Ein besonders gelungenes Bild von Edward und Celeste legte er zur Seite und blätterte die anderen Fotos eilig mit dem Daumen durch. Als er merkte, dass er träumerisch auf einen Schnappschuss von sich selbst und Juliet blickte und sogar mit seinem Daumen über ihre zweidimensionalen, schwarz-weißen Gesichtszüge strich, blätterte er ungeduldig zurück an den Anfang, studierte auch die anderen Fotos und schob sie abgesehen von den drei Bildern, auf denen Edward abgebildet war, in den Hefter zurück.
»Hier ist dein Dixie, Süßer.« Während sie die Flasche von ihrem Tablett nahm, bedachte die Bedienung die Aufnahmen mit einem kurzen, desinteressierten Blick. »Das macht …« Dann brach sie plötzlich ab, beugte sich ein wenig dichter über die Bilder, erklärte: »He, das ist ja der schnieke Dan.« Sie wandte ihren Kopf und sah Beau fragend an. »Was machst du mit seinem Foto, Schätzchen? Bist du vielleicht ein, na, sag schon … Bist du vielleicht ein Fotograf?«
Beaus Blut begann zu rauschen, als er fragte: »Kennst du diesen Typen?«
»Kennen ist wahrscheinlich übertrieben, aber er kommt manchmal her.« Sie richtete sich wieder auf. »Macht vier fünfzig für das Bier.«
Beau fischte seinen Geldbeutel aus der Gesäßtasche von seiner Hose, zog einen Zwanziger heraus und hielt ihn der Bedienung hin. »Und du
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