Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
Fahrzeug auf sie übertrug.
»Das ist kein Auto , Süße, sondern ein Pontiac GTO Royal Bobcat, Baujahr 1969.« Beau strich zärtlich über das Armaturenbrett des Wagens. »Dieses Baby ist ein echter Klassiker; es zeugt von dem Genie, mit dem in Detroit Fahrzeuge entwickelt werden.«
»Tja, nun, verzeihen Sie mir meine Ignoranz«, antwortete Juliet und murmelte ohne nachzudenken: »Himmel. Jungs und ihre Spielzeuge.«
Er wandte sich ihr zu, und sie hatte das Gefühl, dass sie von seinen schwerlidrigen dunklen Augen regelrecht an ihrem Platz festgenagelt wurde. »Ich habe auch noch anderes Spielzeug, das ich dir zeigen könnte, Schätzchen. Wenn du artig darum bittest, lasse ich dich vielleicht sogar mit ein paar der Sachen spielen.«
Es war ihr peinlich, dass sie ihre Überlegungen tatsächlich hörbar ausgesprochen hatte, zugleich jedoch hätte es sie wirklich interessiert, ob er mit seiner Antwort das hatte zum Ausdruck bringen wollen, was sie dachte. Aber … das war vollkommen unmöglich. Für den Fall jedoch, dass sie sich irrte, reckte sie das Kinn und sah ihn möglichst kühl über ihre hübsche Nase hinweg an.
Als er darauf fröhlich grinste, hoben sich seine strahlend weißen Zähne deutlich von der dunklen Haut seines Gesichtes ab. Dann beugte er sich plötzlich über sie, seine Lippen waren nur noch Zentimeter von ihrem Mund entfernt, seine Brust berührte ihren Körper, seine linke Hand glitt langsam an ihrem rechten Arm herunter und … Juliet fuhr mit wild pochendem Herzen auf ihrem Sitz zurück. »Was machen Sie da?«
»Ich suche deinen Gurt.« Er schien nur mit ihrem Mund zu sprechen, doch als sie sich nervös die Lippen leckte, schüttelte er lediglich den Kopf, runzelte die Stirn, zog den Gurt entschieden über ihre Taille, setzte sich zurück auf seinen Sitz und sah sie fragend an. »Tja, Miss Juliet, was glaubst du, was ich hier mache?«
»Ich habe keine Ahnung.« Um Himmels willen, wenn sie noch etwas steifer würde, könnten sie auf ihr bis nach Havanna surfen, dachte sie. Dieser blöde Kerl hatte einfach das Talent, sie ohne jede Mühe derart aus dem Gleichgewicht zu bringen, dass ihr nur noch lauter Schwachsinn über die Lippen kam.
»Ich bin ein Vertreter des Rechts, Rosenknospe – du willst doch wohl nicht, dass ich vorsätzlich eines unserer Gesetze übertrete, indem ich dich ohne Gurt mitfahren lasse, oder?«
»Oh, nein, Beauregard, das möchte ich natürlich nicht.« Sie konnte es kaum glauben, zu welchem Sarkasmus sie in der Lage war, doch er drückte irgendwelche Knöpfe bei ihr, deren Existenz ihr bisher nicht bewusst gewesen war, und selbst wenn es um ihr Leben gegangen wäre, hätte sie ihm gegenüber nicht die Souveränität beweisen können, die ihr sonst zu eigen war.
»Das hatte ich auch nicht erwartet. Und jetzt entspann dich, Schätzchen, und genieß die Fahrt.« Er legte den ersten Gang ein, schoss brausend aus der Einfahrt und lenkte den Wagen ohne abzubremsen auf die Straße.
Heißer, feuchter Wind wehte durch die offenen Fenster, und als Beau den Knopf der Stereoanlage drückte, drang aus den Lautsprecherboxen sinnlich kühler Jazz. An jeder roten Ampel, die sie zum Stehenbleiben zwang, jaulte der Motor seines Wagens ungeduldig auf, und Juliet merkte, dass sie wirklich tat, wie ihr von ihm geheißen, nämlich dass sie die Fahrt genoss.
Sie strich sich ein paar vom Wind gelöste Strähnen mit der Hand aus dem Gesicht, blickte auf die Reihe immergrüner Eichen, die miteinander verschwammen, als sie den Boulevard hinunterschossen, und wandte sich an Beau: »Sind die Bäume auf dem Mittelstreifen so alt, wie sie aussehen?«
»Wir sind hier in New Orleans, Schätzchen«, erklärte er mit einem Grinsen, das eine Reihe kleiner Fältchen in seine Wangen grub. »Hier gibt es keine Mittelstreifen, sondern höchstens neutrales Terrain. Aber, um deine Frage zu beantworten: ja, wahrscheinlich, kommt allerdings auf deine Definition von alt an. Diese Bäume sind nicht die ältesten, die wir hier haben, aber sie wurden immerhin vor über hundert Jahren angepflanzt.«
Bald wichen die breiten Boulevards den schmaleren Straßen des französischen Bezirks, des so genannten French Quarter. Während Beau nach einem Parkplatz suchte, sah Juliet interessiert hinaus.
Überall lag irgendwelcher Unrat und aus allen Häusern drang Musik. Dies war eine alte Gegend, und die engen Gassen wurden beinahe ausnahmslos von niedrigen, mit filigranem Schmiedeeisenkunstwerk verzierten
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