Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
die Beine übereinander und sah ihn lächelnd an.
Mühsam löste er den Blick von ihrem wohl geformten Oberschenkel und sah ihr ins Gesicht. »Uh, ist dies dein erster Arbeitstag oder kommst du nur vorbei, um den Vertrag zu unterzeichnen?«
»Ich habe heute Morgen angefangen, und weil ich gerade Mittagspause habe, dachte ich, ich komme rauf und sage Beau hallo.«
»Er ist heute nicht da.«
»Ja, das ist mir eingefallen, als ich mich mit McDoskey unterhalten habe.« Sie zuckte mit den Schultern, und als sie langsam ihren Fuß erst in die eine und dann in die andere Richtung drehte, blickte er auf ihre rot lackierten Zehennägel und den erstaunlich schlanken Knöchel, ehe ihre gut gelaunte Stimme seinen Blick erneut in Richtung ihrer Augen wandern ließ. »Ich glaube, dieser Job ist wirklich super, Luke. Wie sich herausgestellt hat, ist der Schwager der Schwägerin der besten Freundin von Camilla der Mann von meiner Chefin.« Sie bedachte ihn mit einem schiefen Lächeln. »Ist dies nicht einfach eine wunderbare Stadt?«
Luke spürte, dass auch er den Mund zu einem schiefen Lächeln verzog. Nichts liebten die Bewohner dieser Stadt so sehr wie Klatsch und Tratsch und die Tatsache, dass jeder jeden kannte. Wahrscheinlich war New Orleans die größte Stadt der Welt, in der es noch ein derart kleinstädtisches Miteinander gab.
»Tja, hör zu«, erklärte Josie Lee, glitt von seinem Schreibtisch, streckte eine Hand aus und strich mit einem Fingernagel über seinen Arm. »Ich bin sicher, dass du noch sehr viel zu tun hast, also will ich dich nicht länger stören. Ich wollte sowieso nur hallo sagen. Ich bin einfach so aufgeregt wegen des neuen Jobs und musste diese Freude mit irgendjemandem teilen. Ich bin wirklich froh, dass ich dich hier angetroffen habe.« Sie winkte ihm zum Abschied fröhlich zu. »Bis dann.«
Unfähig das Schwingen ihrer Hüften einfach zu ignorieren, als sie den Raum verließ, strich sich Luke geistesabwesend über die heiße Haut an seinem Unterarm und überlegte, was zum Teufel eben zwischen ihnen beiden vorgefallen war.
»Aber hallo, Beauregard Butler Dupree persönlich! Ich wollte es gar nicht glauben, als Tommy meinte, dass du auf der Suche nach mir bist. Wie komme ich zu dieser Ehre? Bist du vielleicht endlich schwach geworden und lädst mich zu einem tollen Abendessen ein?« Die spärlich bekleidete, üppige, blonde Bedienung, die urplötzlich aus der rauchigen Tiefe der Bar an ihrem Tisch erschienen war, blickte an ihm vorbei auf Juliet und meinte: »Huch, ich schätze nicht. Schließlich hättest du dann ganz bestimmt nicht deine Freundin mitgebracht.«
»Wen? Sie?« Gespielt ungläublig blickte Beau zwischen der Bedienung und Juliet hin und her. »Das ist nicht meine Freundin, Dora Schätzchen, das ist meine …« Na was, du Held? Er konnte kaum behaupten, sie wäre seine Schwester, weil Dora als Freundin der älteren Schwester einer der Freundinnen von Anabel wüsste, dass das geschwindelt war. »… Cousine Juliet aus dem Norden. Sag hallo zu Dora Wexler, Cousine Juliet.«
»Hallo, Dora, freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
»Du weißt doch, dass meine ganze Liebe dir gilt«, versicherte Beau der Kellnerin. Tatsächlich war sie genau sein Typ, und er wusste wirklich nicht, weshalb er sie nicht schon längst einmal eingeladen hatte.
»Ja sicher, Süßer.« Dora strich mit einem blutroten, zweieinhalb Zentimeter langen Fingernagel über seine Wange und glitt mit ihrem vollen Busen über seinen Arm, als sie sich an ihm vorbei zu Juliet hinüberbeugte und erklärte: »Gerüchten zufolge hat Beau schon in der Schule als einziger Junge einen unglaublichen Bartwuchs gehabt, Juliet – haben Sie das gewusst?«
Beau spürte Juliets Blick wie eine Berührung auf seinem ständig dunklen Kiefer; dann jedoch sah sie an ihm vorbei auf Dora, die noch immer an seiner Seite klebte, und erklärte mit ihrer kultivierten Stimme: »Nein, das wusste ich noch nicht. Aber unsere Zweige der … Familie … standen einander auch nicht immer allzu nahe.«
Dora fand immer wieder neue Wege, sich verführerisch an ihn zu schmiegen, während sie die Unterhaltung mit der Frage weiterführte: »Dann ist dies also Ihr erster Besuch in Crescent City?«
»Ich war vorher schon mal hier, aber nur sehr kurz. Hier im French Quarter bin ich tatsächlich zum allerersten Mal.«
»Ohne Scheiß? Dabei ist dies die Gegend, in der am meisten los ist, Süße. Aber ich schätze, das finden Sie sehr schnell
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