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Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Titel: Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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wachgerufen hatte, durch die jeder halbwegs vernünftige Gedanke aus ihrem Hirn vertrieben worden war. Großmutter hatte sie in dem Glauben erzogen, dass eine Astor Lowell stets Distanz zu ihren Angestellten wahren musste, doch in diesem Augenblick empfand sie ihre Assistentin nicht als Untergebene, sondern als warme, mitfühlende Frau, die sie gerne näher kennen gelernt hätte. Sie öffnete den Mund …
    Und klappte ihn entschieden wieder zu, als Edward ein strahlend weißes Taschentuch um einen Gegenstand gewickelt in der Tür des Schlafzimmers erschien. Sie hatte keine Ahnung, was sie hatte sagen wollen, doch sie hatte das seltsame Gefühl, dass soeben eine große Chance ungenutzt verstrichen war.
    »War es das hier, was Sie gesehen haben?« Edward klappte eine Ecke des mit einem Monogramm bestickten Taschentuches auf und beide Frauen wichen angewidert vor dem riesengroßen toten Insekt zurück, das in dem faltenlosen Tuch versteckt gewesen war.
    »Mein Gott«, keuchte Roxanne entgeistert. »Was zum Teufel ist denn das? So etwas Widerliches habe ich noch nie gesehen – das Ding ist fast zehn Zentimeter lang.«
    »Das ist eine Kakerlake.«
    »Iiihhh!« Dann sah sie sich das Tier, wenn auch mit leichtem Widerwillen, noch mal genauer an und meinte skeptisch: »Also bitte. So groß sind Kakerlaken nicht.«
    »Oh, hier unten gibt es sie in allen Größen. Manche sind ganz klein, manche aber sogar noch größer als dieses Exemplar. Unglücklicherweise sind Kakerlaken hier in New Orleans, selbst in den exklusivsten Etablissements, ein ziemliches Problem.«
    »Oh, mein Gott«, entfuhr es Juliet schwach.
    »Allerdings haben wir hier noch nie Kakerlaken gehabt. Und vielleicht ist es für Sie ein kleiner Trost«, erklärte er mit einem mitfühlenden Lächeln, »dass ich nur dieses eine Tier gefunden habe, weshalb ich ziemlich sicher bin, dass das Ganze eine einmalige Sache war. Trotzdem würde ich Ihnen empfehlen, um ganz sicherzugehen, morgen früh den Kammerjäger zu bestellen, damit er das Gebäude gründlich inspiziert. Außerdem würde ich das Bett vielleicht noch frisch beziehen.«
    »In dem Bett schlafe ich ganz bestimmt nicht«, erklärte Juliet ihm entschieden. In dieser Suite bekäme sie ganz sicher die ganze Nacht kein Auge zu.
    »Trotzdem würde ich veranlassen, das Bettzeug möglichst heiß zu waschen, um ganz sicherzugehen, dass nicht irgendwo Eier versteckt sind.« Er streckte einen Arm aus und tätschelte ihr aufmunternd die Hand. »Es tut mir wirklich Leid, meine Liebe. Ich hätte Sie gern auf eine andere Art und Weise mit New Orleans bekannt gemacht.«
    »Danke, Edward. Außerdem möchte ich Sie um Verzeihung bitten. Für gewöhnlich verliere ich nicht so leicht die Beherrschung, wie es heute Abend vielleicht den Anschein hat.«
    »Unsinn, meine Liebe – natürlich haben Sie sich erschrocken. Denken Sie einfach nicht mehr darüber nach.«
    »Kommen Sie, Juliet«, bat Roxanne mit sanfter Stimme. »Ich helfe Ihnen, in ein anderes Zimmer umzuziehen.«
    Da Juliet ihre Kleider noch nicht in den Schränken verstaut hatte, dauerte der Umzug nicht lange. Sie trugen einfach das Gepäck in die gegenüber befindliche Suite, und Roxanne blieb bei ihr, während sie sorgfältig jeden Zentimeter ihrer neuen Bleibe auf ungebetene Gäste untersuchte. Als sie, nachdem die Suche nichts ergeben hatte, kurz darauf ins Bett stieg, war sie sich so gut wie sicher, dass die Kakerlake in dem anderen Zimmer wirklich nur ein unglückliches, einmaliges Vorkommnis gewesen war.
    Trotzdem dauerte es Stunden, bis sie sich so weit entspannte, dass sie endlich die Augen schließen konnte.
     
    Am nächsten Morgen machte sie sich auf die Suche nach dem guten Edward und fand ihn schließlich im blauen Salon, wo er, einen mit Krümeln übersäten Teller neben sich auf einem Tischchen, mit einer Gartenzeitschrift in einem tiefen Sessel saß.
    Sie klopfte gegen den Türrahmen, streckte den Kopf ins Zimmer und fragte: »Guten Morgen. Darf ich hereinkommen?«
    »Selbstverständlich, meine Liebe!« Er nahm seine dunkel gerahmte Lesebrille ab, legte sie zusammen mit der Zeitschrift an die Seite und stand höflich auf. »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, dass ich mich hier häuslich eingerichtet habe. Das hier ist mein Lieblingsraum gewesen, seit ich … nun, eigentlich seit ich denken kann.«
    »Nein, natürlich nicht.« Ihr wurde bewusst, wie sehr der Raum ein Spiegel dieses Menschen war. Mit den weich schimmernden, abgewetzten Ledersesseln,

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