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Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Titel: Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Backsteinhäusern gesäumt. Alles wirkte ziemlich europäisch, und da es keine Wolkenkratzer gab, hätte man sich beinahe fühlen können wie im neunzehnten Jahrhundert … nur, dass es in den Häusern jede Menge Striplokale, Horoskopgeschäfte sowie Sexshops gab.
    Beau fand einen Parkplatz, half ihr einen Moment später aus dem Wagen, packte abermals ihr Handgelenk und zog sie gnadenlos hinter sich her.
    Juliet hatte sich immer als weltgewandte Frau betrachtet, nie zuvor in ihrem Leben hatte sie jedoch Schaufenster voll penisförmig zusammengedrehter Halstücher, voll getrockneten Getiers, wie man es für irgendwelche Voodoo-Zauber brauchte, und voll erotischer Utensilien, deren Verwendungszweck sie nicht einmal erahnte, aus der Nähe betrachten können. Sie wäre gerne stehen geblieben und hätte sich die Waren genauer angesehen. Beinahe wäre ihr vor lauter Staunen die Kinnlade heruntergeklappt.
    Aufgrund der mittäglichen Hitze waren nicht allzu viele Menschen auf der Straße, die ihr unverhohlenes Erstaunen hätten mitbekommen können, und Beauregard marschierte derart fest entschlossen in Richtung eines ihr unbekannten Zieles, dass sie es schließlich wagte, sich, wenn auch möglichst verstohlen, umzusehen. Durch die offenen Türen der Lokale und Geschäfte drangen Zigarettenrauch und fröhliche Musik zu ihr heraus. Über ihrem Kopf pries eine Werbetafel in unmissverständlichen Worten die Vorzüge der Sexshow im Inneren des Ladens an. Nie hätte sie sich auch nur träumen lassen, dass es solche Dinge gab, und als sie die Tür des Etablissements passierten, ging sie etwas langsamer als vorher, um, wenn möglich, einen kurzen Blick auf das zu werfen, was in dem Haus vor sich ging.
    Während sie noch über ihre Schulter blickte, zog er sie durch die Tür des nebenan befindlichen Lokals. Im plötzlichen Dämmerlicht des Ladens sah sie nur noch verschwommen, und der rauchige Nebel, der in dichten Wogen von der Decke wehte, brachte sie zum Niesen. »Entschuldigung«, murmelte sie und zog, während sie nochmals nieste, ein frisch gestärktes Taschentuch aus ihrer Handtasche hervor. Vage hörte sie einen überwiegend von Blasinstrumenten intonierten, sanften Blues, der aus diversen Lautsprechern drang.
    Beau führte sie zu einem Barhocker, und während sich ihre Augen langsam an das schummerige Licht gewöhnten, nahm sie darauf Platz.
    Direkt vor ihr hockte eine Frau mit unglaublich großen, nackten Brüsten auf hochhackigen Schuhen auf dem lang gezogenen Tisch, und als sie mit einem Mal die Knie spreizte und dadurch den Blick zwischen ihre Beine freigab, riss Juliet ruckartig den Kopf zurück. Die drei schlaffen, gefalteten Dollarnoten, die aus ihrem goldenen Tanga ragten, verdeckten tatsächlich mehr als das paillettierte Höschen. Dann stützte die Frau die Hände auf die Knie, reckte leicht den Hintern in die Höhe und ließ die Hüften langsam in einer Weise kreisen, die im besten Fall als lüstern zu bezeichnen war.
    Großer Gott, dies war ein Striplokal.
    Wie faszinierend, dachte Juliet und legte durchaus zufrieden die Hände in den Schoß.

4
     
    Josie Lee überprüfte noch einmal ihren Lippenstift, hielt sich ihren kleinen Taschenspiegel in verschiedenen Winkeln vors Gesicht und bauschte ihre dunklen Locken mit den Händen auf. Als der Lift im zweiten Stock zum Stehen kam, klappte sie den Spiegel zu, warf ihn in ihre Tasche, strich sich kurz die Bluse glatt und atmete tief ein. Dies war ihr großer Augenblick.
    Sie liebte Luke Gardner, solange sie denken konnte, doch sah er in ihr nie etwas anderes als die kleine Schwester seines Partners. Tja, das würde sich jetzt ändern. Solange Beau wegen seines Auftrags außer Haus wäre, würde sie ihre Chance nutzen und seinem Kumpel deutlich machen, dass sie kein kleines Kind mehr war.
    Großer Gott, ich glaube, mir wird schlecht.
    Nein. Sie würde es ganz sicher schaffen. Sie atmete so tief es ging durch ihre Nase ein, möglichst langsam wieder aus und wischte sich die feuchten Hände an ihrem kurzen Leinenröckchen ab. Jetzt oder nie, Mädel. Du schaffst es. Pack die Gelegenheit beim Schopf.
    Sobald sie Luke erblickte, der den Telefonhörer am Ohr so weit über seinen Tisch gebeugt war, dass sich sein Hemd straff über seinen Schultern spannte, war ihre Aufregung verflogen. Immer noch war ihr siedend heiß und sie hatte den Eindruck, ein knallrotes Gesicht zu haben wie immer, wenn sie in seine Nähe kam, doch wie ein Eiswürfel auf einem Bürgersteig im Juli

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