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Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Titel: Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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recht. Ständig misslang es ihr, die Erwartungen, die andere in sie setzten, zu erfüllen, und Himmel, sie hatte die Nase gestrichen voll, doch sie war anscheinend in einem ewigen Kreislauf gefangen. Nun, sie konnte nur die sein, die sie wirklich war, und wenn das alle anderen enttäuschte, tat es ihr eben Leid.
    Es tat ihr äußerst, tat ihr furchtbar Leid.
    Aber dächte sie darüber nach, würde sie verrückt. Sie musste die Gedanken aus ihrem Hirn verdrängen und sich auf ihre Arbeit konzentrieren.
    Was ihr nach kurzer Zeit derart gut gelang, dass sie beinahe einen Herzinfarkt bekam, als sie mit einem Mal Beaus Stimme aus Richtung der Tür vernahm: »He, Miss Roxanne, hallo, Rosenknospe. Können wir langsam los?«

10
     
    »Wohin? Ich fahre nirgendwo mit Ihnen hin.« Sie richtete sich derart plötzlich in ihrem Sessel auf, dass es das reinste Wunder war, dass sie sich nichts verknackste. »Was machen Sie überhaupt hier?« Ihr Herz begann zu rasen, ihr Gesicht fing an zu glühen, und sie war ehrlich überrascht, dass sie nicht mit bloßem Auge den Weg erkennen konnte, den das wild rauschende Blut durch ihre Adern nahm.
    »Nun, Schätzchen, ich melde mich wie jeden Tag zum Dienst. Ich weiß, ich bin ein bisschen spät, aber ich habe eine wirklich gute Entschuldigung.« Das Lächeln, mit dem er sich vom Türrahmen abstieß und in den Raum geschlendert kam, war so ansteckend und fröhlich, dass es ihm im Umgang mit Frauen bestimmt schon in einigen Situationen von großem Nutzen gewesen war.
    »Sie sollten überhaupt nicht hier sein«, erklärte sie verwirrt, legte den Kopf zurück und blickte, als er vor ihren Schreibtisch trat, mit strenger Miene zu ihm auf. »Ich habe Sie von Ihrem Posten als Bewacher abziehen lassen.«
    »Und ich habe dafür gesorgt, dass man mich wieder einsetzt.« Sein Lächeln rief den Gedanken an den bösen Wolf aus dem Märchen in ihr wach. Er wirkte unerträglich amüsiert, als er seine langen Hände auf die Platte ihres Schreibtischs legte, sich nach vorne beugte und sie lässig fragte: »Du hast dir doch wohl nicht ernsthaft eingebildet, dass du mich so einfach wieder loswirst, oder?«
    »Loswerden!«
    Passend zu Juliets ungläubiger Empörung rang Roxanne erstickt nach Luft, und als sie versuchte, ihr Keuchen hinter einem gekünstelten Husten zu verbergen, wandte sich Beau ihr zu und meinte: »Sie dürfen gehen, Süße.«
    Ehe Juliet gegen diese Anmaßung protestieren konnte, war Roxanne bereits in den Korridor hinausgeglitten, hatte leise die Tür hinter sich ins Schloss gezogen, während ihre Vorgesetzte vor lauter Entrüstung beinahe erstickt wäre. Sie atmete mehrmals tief ein, um ihre Fassung wiederzuerlangen, und lenkte ihren Blick von der geschlossenen Tür zornig zurück auf ihr Gegenüber.
    »Anders als Sie aufgrund Ihrer paranoiden Wahnvorstellungen möglicherweise vermuten«, erklärte sie ihm mit bemerkenswert gelassener Stimme, »wurden Sie einfach deshalb als Bewacher abgezogen, weil das genau Ihr Ziel gewesen ist, seit Ihr Revierleiter -«
    »Stellvertretender Revierleiter«, verbesserte er fröhlich und handelte sich dadurch ein erbostes Zischen von ihr ein.
    »- seit Ihr stellvertretender Revierleiter Ihnen diese Arbeit aufgetragen hat.« Sie starrte ihn ehrlich verwundert an. »Sie haben sich nicht die geringste Mühe gegeben, vor mir zu verbergen, dass Sie keinerlei Interesse an dieser Aufgabe hatten. Darf ich also fragen, wie es zu diesem plötzlichen Sinneswandel kommt?«
    Er sah sie reglos an. »Die Bremsschläuche von meinem Wagen wurden vorsätzlich durchtrennt.«
    »Was?« Schockiert und in dem instinktiven Verlangen, sich in größere Nähe ihres Beschützers zu begeben, beugte sie sich ein Stück vor.
    »Jemand hat vorsätzlich die Bremsschläuche des Wagens durchgeschnitten, was heißt, dass ich im Irrtum war und dass du tatsächlich in Gefahr bist.« Es rührte eindeutig an seinem Stolz, dass er mit seiner Einschätzung der Lage falsch gelegen hatte, doch er tat diesen Gedanken mit einem Schulterzucken ab. »Ich werde die Gefahr, in der du dich befindest, nicht noch einmal unterschätzen. Von jetzt an wirst du rund um die Uhr von jemandem bewacht.«
    »Nein«, protestierte sie mit schwacher Stimme.
    »Doch.« Sein Ton duldete keinen Widerspruch. Er runzelte die Stirn, fuhr sich mit der Hand über sein sandpapierartiges Kinn, und das kratzende Geräusch hallte laut durch die ehrwürdige Stille des Büros. »Ich denke, ich könnte ganz einfach hier einziehen

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