Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
bestimmt nicht glücklich sein, wenn er davon erfährt«, murmelte er leise. »Aber Miss Juliet ist eine erwachsene Frau, und ich nehme an, dass ich sie nicht zwingen kann, sich beschützen zu lassen.« Stirnrunzelnd blickte er auf Beau. »Sind Sie immer noch hier? Sehen Sie zu, dass Sie verschwinden, und machen Sie sich umgehend an die Arbeit.«
»Aye, aye, Sir.« Beau salutierte spöttisch und machte auf dem Absatz kehrt.
Sobald er zurück in sein eigenes Büro kam, hob Luke den Kopf und fragte: »Was hat er von dir gewollt?«
»Juliet hat darum gebeten, mich als Leibwächter abzuziehen«, wiederholte er, was ihm von Pfeffer übermittelt worden war.
»Ohne Scheiß? Tja, gratuliere, dann hast du ja erreicht, was du wolltest.« Dann sah Luke seinen Freund etwas genauer an. »Weshalb siehst du also nicht ein bisschen zufriedener aus?«
»Ich bin zufrieden. Ich bin, verdammt noch mal, begeistert.«
Luke hob beide Hände in die Höhe. »He, Kumpel, wie auch immer. War nur eine Frage.«
»Aber eine ziemlich blöde. Schließlich ist das genau das, was ich erreichen wollte.«
»Tut mir Leid – ich wollte dir bestimmt nicht auf die Füße treten.«
Beau bedachte Luke mit seinem steinernen Clint-Eastwood-Blick, bis der sich schulterzuckend über seine Arbeit beugte, und stapfte dann hinüber in Richtung eines anderen Schreibtischs, wo ein freier Computer stand. »Er wollte mir nicht auf die Füße treten, haha«, murmelte er wütend, warf sich auf den Schreibtischstuhl und drehte den Monitor zu sich herum. Es war allerhöchste Zeit, dass er endlich wieder Gelegenheit bekam, seiner eigentlichen Arbeit nachzugehen.
Er brauchte ziemlich lange, um sich darauf zu konzentrieren, doch anderthalb Stunden später, als das Telefon auf seinem Schreibtisch schrillte, war er voll und ganz in die Ermittlungen vertieft. Er riss den Hörer von der Gabel und nannte seinen Namen, war in Gedanken jedoch immer noch bei dem, was auf dem Bildschirm des Computers von ihm aufgerufen worden war.
»Hi, hier ist Harry aus der Werkstatt«, sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung. »Ich habe mir eben die Bremsschläuche von Ihrem Wagen angesehen, Sergeant, und ich glaube, Sie kommen besser einmal runter.«
»Jemand hat sie durchgeschnitten?« Beau reckte den Kopf, um sich die Stelle, die der Mechaniker ihm zeigte, genauer anzusehen. Er spürte, dass Luke neben ihm sich ebenso den Hals verrenkte, um die defekte Stelle am Boden des auf einer Hebebühne stehenden Wagens zu entdecken.
»Ja. Gucken Sie, hier.« Der Mechanker griff nach den beiden Hälften der durchtrennten Leitung und bog die Enden hoch. »Sauber wie mit einem Skalpell. Ich würde sagen, dass irgendjemand Sie nicht mag, Dupree.«
»Das ist möglich, aber, um Himmels willen, praktisch ganz Louisiana ist platt wie eine Pfanne – es war reiner Zufall, dass ich ›Brems nicht‹ gespielt habe, bis ich den einzigen Hügel in dem ganzen verdammten Staat angesteuert habe. Was für eine schwachsinnige Art ist das also, einen Unfall zu inszenieren?«
»So schwachsinnig nun auch nicht«, widersprach ihm Luke, als sie nach einem Dank an den Mechaniker die Werkstatt wieder verließen. »Es brauchte bloß jemand zu wissen, wie schnell du immer fährst. Wenn du dann im dichten Verkehr plötzlich hättest bremsen müssen, wärst du automatisch auf das nächste Fahrzeug aufgeprallt.«
»Ich schätze, du hast Recht.« Beau rammte die Fäuste in die Hosentaschen und wandte sich stirnrunzelnd an seinen Freund. »Du weißt, was das bedeutet, oder?«
»Dass die Drohung gegen Miss Lowell doch nicht ganz so harmlos ist, wie es ausgesehen hat.«
»Ja. Und ich habe die Sache verbockt.«
»Ja, okay, du hast sie vermasselt. Hast du die Gute, während du im Dienst warst, jemals aus dem Auge gelassen?«
»Natürlich nicht, aber außer mir wurde niemand zu ihrer Bewachung abgestellt, und das ist einfach nicht akzeptabel – nicht, wenn wirklich jemand denkt, dass sie in Gefahr ist. Ab jetzt muss sie wesentlich besser bewacht werden als bisher.«
»Ich dachte, du wärst von der Sache abgezogen worden.«
»Das war, bevor ich wusste, dass tatsächlich irgendwer versucht hat, ihr etwas anzutun. Aber jetzt, wo ich Bescheid weiß, sollte ich wohl besser mit dem Pingelpott reden, damit er mich wieder als Leibwächter für sie einteilt.« Er zuckte mit den Schultern. »Das dürfte nicht besonders schwierig werden. Er wird regelrecht begeistert sein, wenn er sich bei ihrem Daddy lieb Kind machen
Weitere Kostenlose Bücher