Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
Fersen. »Die Sachen, die mich erregen, sind anderer Natur.«
»Das glaube ich gerne.« Edward bedachte ihn mit einem ernsten Blick. »Bereits aufgrund Ihres Berufs sind Sie bestimmt ein Mann der Tat. Blumen erscheinen Ihnen sicher ziemlich harmlos, aber jeder von uns hat eben seine ganz bestimmte Leidenschaft.« Er wandte sich an Juliet. »Wofür empfinden Sie Leidenschaft, meine Liebe?«
Beau zog fragend die Brauen in die Höhe und wandte sich ihr voll Interesse zu.
Als ihr das beschlagene Innere von Beaus Wagen in den Sinn kam, trat sie eilig einen Schritt zurück. »Wofür ich Leidenschaft empfinde? Ich schätze, das ist meine Arbeit und – oh, ich glaube, da drüben winkt Celeste. Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden?« Sie bedachte die beiden Männer mit ihrem gewinnendsten Lächeln, machte auf dem Absatz kehrt und atmete erleichtert auf. Puhhh. Das Letzte, worüber sie sich in Gegenwart von Beauregard Dupree unterhalten wollte, war das Thema Leidenschaft. Hervorragendes Timing, Celeste. Dafür schulde ich Ihnen meinen tief empfundenen Dank.
Celeste gefiel es überhaupt nicht, dass sich Sergeant Dupree mit Edward unterhielt, doch sie gäbe dem sinnlosen Gefühl der Panik ganz bestimmt nicht nach. Höchstwahrscheinlich war das Thema, über das die beiden sprachen, sowieso völlig banal.
Da sie sie vorgeblich zu diesem Zweck herbeigewunken hatte, machte sie Juliet mit Georganne Hollister bekannt, schickte jedoch, da sie keine Ahnung hatte, wie die neureichen Hollisters überhaupt auf der Liste ausgesuchter Gäste für das Gartenfest gelandet waren, Georganne nach ein paar kurzen Sätzen wieder fort.
»Wie kommen Sie zurecht, meine Liebe?«, fragte sie Juliet.
»Gut, danke. Es ist ein wunderbares Fest. Vater wird sehr zufrieden mit den vielen Geschäftsbeziehungen sein, die ich heute knüpfen konnte.«
»Ja, dies hier ist die Crème de la Crème. Dies hier sind die Leute, die in Positionen sind, um genau die richtige Art von Gästen in das Garden Crown zu schicken.« Wenn nämlich schon Fremde in ihrem Zuhause wohnten, dann doch zumindest Menschen mit engen Beziehungen zum Bostoner Club, einer derart exklusiven Gruppe, dass noch nicht mal Edward die Mitgliedschaft angeboten worden war. Als Celeste über den Rasen blickte, zog ihr Magen sich zusammen. »Ich sehe, dass sich Ihr Detective mit Edward unterhält. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was die beiden an Gemeinsamkeiten haben könnten.« Doch das Gespräch der beiden Männer wirkte deutlich intensiver als noch einen Augenblick zuvor.
»Als ich die beiden verlassen habe, haben sie sich über Hobbys und Leidenschaften unterhalten und darüber, ob Edward vielleicht irgendwann mal im Gefängnis landen wird«, erklärte Juliet ihr mit einem leichten Lächeln.
Obwohl das Blut in ihren Ohren rauschte, zwang sich Celeste zu einem glaubwürdigen Lachen. »Oh, Himmel, hat der kleine Teufel etwa irgendetwas aus dem Rosengarten geklaut?« Sie tätschelte Juliet die Hand, als hätte sie soeben einen wunderbaren Scherz gemacht, und zog sich, solange es ihr noch gelang, ein paar zusammenhängende Worte auszustoßen, mit einer knappen Entschuldigung zurück.
Eilig lief sie in Richtung des kleinen Olivenhains hinter dem Labyrinth und strich über das Leder ihrer Handtasche, in der der Model 1849 Pocket-Revolver verborgen war. Ein schweres, unhandliches Ding – doch in dem instinktiven Wissen, dass sie ihn vielleicht irgendwann benutzen müsste, trug sie ihn schon seit ein paar Tagen ständig mit sich herum.
Und nun sah es so aus, als wäre der Augenblick gekommen. Wenn sie sich nur daran erinnern könnte, in welcher Reihenfolge man genau die Kugeln in die Trommel bugsierte und die Zündhütchen hinten auf die Nippel schob.
Tja, ganz sicher fiele es ihr wieder ein. Schließlich war sie eine geborene Butler und angeheiratete Haynes, und deshalb per definitionem eine äußerst fähige Person. Sie bräuchte sich nur ganz auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Und das würde sie tun.
Es war allerhöchste Zeit, sich ein für alle Male von diesem Sergeant zu befreien.
Im Süden brauten sich die ersten Sturmwolken zusammen, und soweit Beau sehen konnte, bewegten sie sich eilig auf die Gartenparty zu. Als er merkte, dass Juliet wieder allein war, suchte er Blickkontakt mit ihr, befahl sie mit einer herrischen Kopfbewegung zu sich und grinste, als sie trotzig ihr elegantes Kinn in die Höhe reckte. Trotzdem kam sie gehorsam über den Rasen auf ihn zu.
Er
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