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Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Titel: Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Blick.
    »Und, glaubst du, du hast den Krempel dabei, Engelsgesicht?«, fragte er sie lässig, während sie alle möglichen Gegenstände nacheinander aus der Tasche zog. »Wie wäre es, wenn ich einem der Kellner winken würde, damit er ein paar Häppchen bringt?« Er trat vor sie, und sie spürte seinen Atem in ihrem Gesicht. »Dann hast du noch was, womit du deine nervösen kleinen Finger beschäftigen kannst.«
    Sie trat einen Schritt zurück und straffte ihren Rücken. »Müßigkeit ist aller Laster Anfang«, hörte sie sich sagen und hätte am liebsten laut gestöhnt. Wie machte er das nur? Wie brachte er sie dazu, die Dinge derart tugendhaft zu formulieren, dass sogar ihre eigene Großmutter verglichen mit ihr selbst geradezu lässig geklungen hätte, dachte sie erbost.
    Und natürlich musste er wie stets das letzte Wort behalten. »Ja, das habe ich schon mal gehört«, stimmte er ihr leise murmelnd zu. »Aber wenn man seine Hände allzu eifrig bewegt, wird man davon blind.«
    Die Checkliste glitt ihr durch die Finger.
    Sie bückte sich nach dem Papier und sah sich gleichzeitig nach etwas um, was ihr einen Vorwand geben würde, sich weiterem Geplänkel zu entziehen, ohne dass es aussah, als würde sie vor diesem Menschen fliehen – auch wenn es tatsächlich um nichts anderes ging.
    Er hockte sich neben sie. »Ich wette, ich könnte dich blind werden lassen«, sagte er mit leiser Stimme, und gegen ihren Willen wanderte ihr Blick auf das Paar großer, starker Hände, das locker auf seinen Knien lag. Ständig sagte er irgendwelche Dinge, die unwillkommene Gedanken in ihr weckten. Gedanken, auf die sie selbst in einer Million Jahre nie von selbst gekommen wäre, überlegte sie und richtete sich wieder auf.
    »Diese Fähigkeit ist sicher eine Folge Ihres normalen Müßigganges.« Auch wenn ihre Stimme klang wie die von Minnie Mouse, nachdem sie Helium eingeatmet hatte, hatte sie zumindest nicht gestottert. Sie räusperte sich, ehe sie fortfuhr: »Allerdings fürchte ich, Sie müssen Ihre Fingerübungen mit jemand anderem machen, Beauregard. Vielleicht mit jemandem, der Interesse daran hat.« Sie riss ihren Blick von seinen langen, gebräunten Fingern los. »Oh, da ist ja Edward.« Sie strich den Rock ihres Kleides glatt. »Entschuldigen Sie mich, bitte.« Eilig wandte sie sich von seinen belustigt blitzenden Augen ab. »Ich muss kurz mit ihm reden.«
    Fast hätte sie sich laut gefragt, was in aller Welt Edward da drüben machte. Glücklicherweise riss sie sich gerade noch rechtzeitig zusammen, denn bereits die minimale Chance, ein auch noch so kleines Rätsel lösen zu können, hätte Beau dazu bewogen, sie in Edwards Richtung zu begleiten, und schließlich war sie darauf aus, ihm zu entfliehen.
    Trotzdem rief Edwards Treiben, als sie um das kleine Buchsbaumlabyrinth herumlief, eine gewisse Neugier in ihr wach. Anscheinend schnitt er kleine Ableger von einem Busch in einem der Porzellantöpfe ab.
    »Hallo«, sagte sie leise, als sie hinter ihn trat.
    Edward drehte sich mit einem einzigartig süßen, unbußfertigen Lächeln zu ihr um. »Hallo, meine Liebe. Ich fürchte, Sie haben mich erwischt. Sie auch, Sergeant«, fügte er hinzu, und Juliet unterdrückte einen Seufzer, als sie ihren Kopf drehte und sah, dass Beau ihr hinterhergekommen war.
    »Ich hoffe, Sie werden mich jetzt nicht verhaften«, fuhr Edward ohne erkennbare Sorge fort.
    »Dafür, dass Sie ein paar kleine Zweige von einem Busch abgeschnitten haben?« Beau zuckte mit einer Schulter. »Nee. Ich glaube, nicht.«
    »Oh, das hier ist nicht einfach irgendein Busch.« Edward klappte sein schwarzes Taschenmesser zu und schob es in seine Tasche. »Dies ist ein Hibiskus Rosa Sinensis. « Sorgfältig hüllte er die beiden Ableger, die er abgeschnitten hatte, in ein schneeweißes Taschentuch ein.
    »Huh?«
    »Ein chinesischer Roseneibisch, Sergeant. Der chinesische Botschafter in den Vereinigten Staaten hat ihn der Gesellschaft der Hibiskusfreunde auf einer Hibiskusausstellung in Washington, D.C., 1990 zum ersten Mal vorgestellt. Nur eine Hand voll Pflanzen wurden an besonders ausgewählte Mitglieder verteilt.« Ehrfürchtig strich er mit einem Finger über die pudrigen, pinkfarbenen Blüten. »Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals die Gelegenheit bekommen würde, selber einen solchen Busch zu haben. Sie können also meine Erregung sicherlich verstehen.«
    »Uh … ja … Erregung.« Beau stopfte die Hände in die Taschen seiner Freizeithose und wippte auf den

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