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Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Titel: Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Raum betrat, solange Juliet dort drin beschäftigt war.
    Juliet entfuhr ein leiser Schrei, als sie sich ein paar Minuten später in dem antiken Spiegel des Badezimmers sah. Ihre wild zerzausten Haare standen in wirren Locken in alle Richtungen ab, ihr Gesicht war dreckverschmiert und auf ihrer rechten Wange prangte ein leuchtend roter Kratzer. »Ich sehe grässlich aus.«
    »Ja«, stimmte ihre Assistentin ihr unumwunden zu. »Aber das ist nichts, was sich nicht mit etwas Wasser und Seife beheben lässt.«
    Juliet wandte sich vom Spiegel ab. »Danke, dass Sie gekommen sind, Roxanne«, sagte sie voller Inbrunst. »Das bedeutet mir sehr viel – ich habe mich ohne Sie deutlich einsamer gefühlt. Wirklich nett von Sergeant Gardner, dass er daran gedacht hat, Sie zu informieren.«
    »Das war nicht Gardners Idee, Schätzchen, sondern die von unserem werten Sergeant Knackarsch. Er hat Gardner gesagt, dass er mich mitbringen soll.«
    »Das war Beauregards Idee?« Juliets Herz schlug einen kleinen Salto.
    »Ja.« Inzwischen hatte Roxanne ein kleines Leinenhandtuch in warmes Wasser eingetaucht. »Setzen Sie sich hin.«
    Juliet nahm gehorsam Platz, zeigte jedoch unsicher auf das dekorative Stoffstück, das ihre Assistentin in den Händen hielt. »Ich glaube nicht, dass das dazu gedacht ist, dass man es wirklich benutzt.«
    »Pech. Der Kratzer sieht nicht gut aus, und ich schrubbe bestimmt nicht mit grobem Klopapier dran rum, wenn mir ein schönes, weiches Handtuch zur Verfügung steht. Außerdem gibt es schließlich Waschmaschinen.« Sie verzog den Mund zu einem leichten Grinsen. »Ich wette, dass sie von irgendeiner weißen Südstaatengrazie erfunden worden sind, nachdem sie ihre Sklaven freilassen und anfangen musste, ihre Wäsche selbst zu waschen.«
    Juliet blinzelte. »Oh – Sie sind wirklich schlimm.«
    »Nein, ich glaube einfach fest an die Theorie, dass Not die Menschen erfinderisch macht.« Sie hob Juliets Kinn ein wenig an, wischte ihr vorsichtig die Schmutzflecken aus dem Gesicht und wusch das Handtuch, als nur noch der Kratzer übrig war, gründlich in warmem Wasser aus. Dann drückte sie die überschüssige Flüssigkeit aus dem Leinen, trat wieder vor das gepolsterte Bänkchen, auf dem Juliet hockte, hob erneut das Kinn ihrer Vorgesetzten an und tupfte das Blut von ihrer Wunde ab.
    Als Juliet zischend Luft holte, verzog sie das Gesicht. »Tut mir Leid, ich weiß, das tut ganz sicher weh, aber der Dreck muss einfach raus.« Ein paar Sekunden später richtete Roxanne sich auf. »So. Ein bisschen Jod wäre nicht schlecht, aber zumindest ist die Wunde sauber.« Sie drückte Juliet das Handtuch in die Hand. »Den Rest können Sie selber machen. Oh, sehen Sie sich mal Ihre arme Hand an! Kommen Sie rüber ans Waschbecken.«
    Juliet blickte auf ihre rechte Hand. Der Handrücken war aufgeschabt und der Zeige- und der Mittelfinger waren stark geschwollen. Bisher hatte sie die Hand gar nicht gespürt, nun jedoch, da sie sie sah, fing sie schmerzlich an zu pochen. Vorsichtig versuchte sie die Finger zu bewegen. »Nichts gebrochen. Anscheinend habe ich mir die Finger beim Aufprall auf dem Boden ganz einfach verstaucht.«
    Sie wusch sich die Hände, doch als sie versuchte sich zu kämmen, konnte sie die Bürste nur mit Mühe halten und hinter ihren Augen stiegen heiße Tränen auf. Sie kam sich wirklich vor wie eine ausgemachte Närrin.
    »Hier, lassen Sie mich das machen.« Roxanne nahm ihr die Bürste ab, zog ein paar Nadeln, die noch nicht herausgefallen waren, aus der wild zerzausten Mähne und kämmte zunächst vorsichtig die schlimmsten Knoten aus.
    Schlecht gelaunt verfolgte Juliet, wie ihr Haar mit jedem Bürstenstrich der Assistentin dichter und gewellter wurde, und erklärte: »Ich habe meinen Kamm und die meisten Nadeln verloren. Ich kriege also nie im Leben wieder einen Knoten hin.«
    »Ich wüsste auch nicht, weshalb Sie einen Knoten machen sollten. Weshalb tragen Sie Ihr Haar eigentlich niemals offen?«
    »Weil ich dann wie der reinste Wildfang aussehen würde.«
    Roxanne hielt im Bürsten inne. »Warten Sie. Lassen Sie mich raten. Das hat Ihre Großmutter gesagt, nicht wahr?«
    Nicht nur einmal, sondern ständig. Doch das gäbe Juliet ganz bestimmt nicht zu. Stattdessen sah sie ihre Assistentin schulterzuckend an.
    »Juliet, ist Ihnen noch nie der Gedanke gekommen, dass Ihre Oma vielleicht ein bisschen … altmodisch sein könnte? Heiliges Kanonenrohr, Ihr Haar ist ganz einfach fantastisch - wie auf einem

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