Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
Wort ›Volltrottel‹ auf der Stirn geschrieben, Beauregard?« Sie fühlte sich verraten, weil er sie offenbar für derart dämlich hielt, dass sie eine derart idiotische Geschichte allen Ernstes glaubte. Deshalb ahmte sie seine Stimme nach und sagte: »Glaub mir, Baby, du bist die Einzige für mich«, bevor sie in normalem Ton erklärte: »Du vergisst, dass ich dich in Aktion erlebt habe. Zwar bin ich auf diesem Gebiet nicht unbedingt erfahren, aber völlig dämlich bin ich auch nicht.«
»Ich erzähle dir keine Geschichten, Rosenknospe. Bei Gott, das ist die Wahrheit. Wenn du mir nicht glaubst, ruf bei meinen Schwestern an oder auch bei Luke.« Plötzlich wurde seine Miene ausdruckslos, und Juliet sah ihn argwöhnisch an.
»Was ist?«
»Luke rufst du vielleicht besser nicht an. Er ist nämlich im Augenblick ziemlich beschäftigt, und zwar mit Josie Lee.«
»Wie bitte?« Die Verbitterung in seiner Stimme brachte Juliet dazu, ihn etwas genauer anzusehen, etwas in seinem Blick machte ihr deutlich, dass er ihr gegenüber vielleicht wirklich ehrlich gewesen war.
»Auf dem Weg zurück hierher bin ich vorhin bei mir zu Hause vorbeigefahren, um mit Josie Lee über etwas zu sprechen, was für die Ermittlungen gegen den Höschen-Klauer vielleicht wichtig ist.« Ein Ausdruck huschte über sein Gesicht, der bereits wieder verschwunden war, ehe Juliet ihn interpretieren konnte. »Ich habe sie und Luke in einer … sagen wir … kompromittierenden Situation in der Küche überrascht.«
Juliet spürte die plötzliche Anspannung in seinem Körper. »Und ich schätze, das hat dir nicht gefallen.«
»Sie ist meine kleine Schwester!«
»Sie ist ganz sicher nicht mehr klein. Wenn mich nicht alles täuscht, ist sie doch bestimmt Anfang zwanzig.«
Er zuckte mit den Schultern. »Zweiundzwanzig, um genau zu sein.« Unter der zur Schau getragenen Gelassenheit und dem gleichzeitigen Ärger entdeckte Juliet noch ein weiteres Gefühl, das verdächtig aussah wie … Verletzbarkeit.
Juliet wusste, dass sie in die allergrößten Schwierigkeiten käme, ließe sie den Eindruck, dass Beau möglicherweise wirklich sensibel war, erst einmal an sich heran. Oh Gott, sie hatte das grässliche Gefühl, dass sie sich in ihn verliebte. »Hast du den Verdacht, dass Luke deine Schwester zu irgendetwas zwingt?«
Unter ihren Beinen spannten sich die Muskeln seiner Oberschenkel an, und während er ihren Hintern mit einem seiner Arme festhielt, sprang er entschieden auf. Juliet entfuhr ein würdeloses Kreischen, als liefe einem kleinen Mädchen plötzlich eine Maus über die Füße, sie packte seine Schultern und schlang ihm hilflos ihre Beine um die Hüfte, während er sie zu einem Stuhl hinüberschleppte und mit ihr darauf zusammenbrach. Dann schüttelte er schlecht gelaunt den Kopf. »Nein. Ich würde auf ein ganzes Monatsgehalt verzichten, wenn ich etwas anderes behaupten könnte, aber als ich ihm eine gelangt habe, hat mich Jose mit einer heißen Pfanne attackiert.«
»Du hast ihn geschlagen ?«
Er bedachte sie mit einem verständnislosen Blick. »Verdammt, natürlich habe ich ihn geschlagen – hast du mir nicht zugehört? Ich komme in die Küche, sehe, wie er sich an meiner kleinen Schwester zu schaffen macht, und habe getan, was ein Bruder in einer solchen Lage eben tut: ich habe versucht, ihm die Fresse zu polieren. Aber diese gute Tat wurde mir schlecht belohnt, das kann ich dir sagen.« Eilig zerrte er an seinem Hemd. »Sieh dir an, was sie mit mir gemacht hat: das hier ist der Lohn, den ein Mann für die Mühe bekommt, die er sich der Frauen wegen macht.«
Mitten auf seinem flachen Bauch prangte ein dunkelroter Fleck. Juliet merkte, dass sie mit großen Augen auf eine völlig andere Stelle seines Körpers sah. Abgesehen von dem Kondom war Beau von der Hüfte abwärts nackt, und sie saß nur mit ihrem offenen Kimono bekleidet rittlings auf ihm drauf. Mit hochrotem Gesicht band sie eilig den Gürtel ihres Kleidungsstückes zu.
Er folgte ihrem Blick, entfernte das Kondom, band es oben zusammen, warf es in den Papierkorb, der in der Nähe stand, packte eine Ecke ihres Morgenmantels und zog sie sich über seinen Schoß. »Besser?« Er sah sie mit hochgezogenen Brauen an. »Schließlich soll niemand behaupten können, Beau Dupree wäre zu unzivilisiert, um Miss Manners Regeln der postkoitalen Etikette zu befolgen.«
»Gott, hat sie darüber etwa auch ein Buch geschrieben? Das hat Großmutter nie auf die Liste meiner Pflichtlektüre
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