Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
einer kleinen Schwester, die ihm eher eine heiße Pfanne auf den Schädel krachen lassen würde, als ihn jemals wieder auch nur anzusehen.
Scheiße.
Energisch drehte er den Kaltwasserhahn auf.
Er wusste aus Erfahrung, dass es nur eine Lösung gab, wenn allzu viele Frauen und die mit ihnen verbundenen Probleme anfingen, seine Gedanken zu beherrschen. Und zwar die verstärkte Konzentration auf seinen Job.
Er klatschte sich Wasser ins Gesicht, drehte den Hahn entschieden wieder zu und griff nach einem Handtuch. Nachdem er noch seine Zähne im Spiegel begutachtet hatte, fand er Juliets Zahnpasta, drückte einen Tropfen davon auf seinen Finger und fuhr sich damit durch den Mund.
Schließlich hatte er sich schon seit einer Woche kaum mehr um seinen Job gekümmert, zumindest nicht auf eine Art, mit der er auch nur annähernd zufrieden war. Doch das würde sich jetzt ändern. Von der Rolle des Babysitters hatte er, egal, wie süß das Baby war, endgültig genug. Verdammt, er war Polizist. Es war allerhöchste Zeit wieder damit anzufangen, dass er sich wie ein Polizist benahm.
Als er ins Schlafzimmer zurückmarschierte, hatte Juliet ihre Beine aus dem Bett geschwungen und ihm den Rücken zugewandt. Sie hatte einen langen, schmalen Rücken und die zarten Knorpel ihres Rückgrats drückten gegen ihre milchig weiße Haut, als sie sich nach vorne beugte und suchend mit der Hand über den Boden tastete. Dann zogen sich die kleinen Höcker wieder in ihre Vertiefungen zurück, denn sie richtete sich auf und sah ihn über die Schulter an. Schließlich stand sie auf, griff nach dem Laken, schlang es sich um den Körper und wandte sich ihm leicht verlegen zu.
»Und, Engelsgesicht, versteckst du irgendwas vor mir, was ich noch nicht gesehen habe?«, fragte er sie scherzhaft und sie reckte stolz den Kopf.
»Nicht alle haben das große Glück mit ihrer Nacktheit so natürlich umgehen zu können, wie es dir anscheinend möglich ist.«
Er sah an sich herunter, entdeckte, dass sein straffes Glied für jeden deutlich sichtbar auf halbmast stand, und wandte sich ihr grinsend wieder zu. »Meine Kleider liegen noch im Nebenzimmer. Soll ich sie wieder anziehen?«
»Nur, wenn du das Bedürfnis hast, heute noch irgendwas zu tun.«
Das hatte er allerdings, deshalb schlenderte er ins Wohnzimmer hinüber, suchte seine Hose, zog sie an und merkte, als er sich umdrehte, dass Juliet in die Tür getreten war. »Was hast du eigentlich eben auf dem Fußboden gesucht?«
»Meine Unterhose.«
Versonnen lächelnd meinte er: »Als ich kam, hattest du keine an.«
»Daran kann ich mich erinnern.«
Oh, Mann, sie hatte wieder diese herrlich wohlerzogene Stimme, am liebsten hätte er ihr umgehend das Laken aus der Hand gerissen und so lange an ihr herumgerieben, bis sie ihre straffe Körperhaltung abermals verlor.
Doch er kämpfte tapfer gegen das Verlangen an, straffte ebenfalls die Schultern und erklärte: »Zieh dich an, Juliet Rose. Ich will dir einen Vorschlag machen.«
Sie zog eine ihrer wohlgeformten Brauen in die Höhe, als wäre sie der festen Überzeugung, dass ihm sicher höchstens irgendeine vollkommen idiotische Offerte über die Lippen kommen würde, machte jedoch wortlos auf dem Absatz kehrt und ging in ihr Schlafzimmer zurück.
Zehn Minuten später war sie wieder da. Mit dem gnadenlos zu einem strengen Knoten hochgesteckten Haar und in dem geblümten, weit schwingenden Kleid, das die wunderbaren Formen ihres Körpers vor seinem Blick verbarg, war sie wieder ganz das hochanständige Fräulein Astor Lowell, das ihm am ersten Tag begegnet war. Nur ihre langen, nackten Füße mit den verführerisch lackierten Zehennägeln, der mit ihrem neuen Komm-und-küss-mich-Lippenstift geschminkte, volle Mund und der noch nicht ganz verheilte Kratzer auf der Wange machten deutlich, dass das tugendhafte Bild nicht die ganze Wahrheit war.
Um nicht der Versuchung zu erliegen, das sinnliche Wesen, das unter ihrer ach-so-eleganten Oberfläche steckte, abermals hervorzulocken, führte er sie sanft in Richtung eines Stuhls, hockte sich vor ihr auf die Fersen und erklärte: »Okay, hör zu. Mir ist der Gedanke gekommen, dass wir in deinem Fall bisher immer nur auf Dinge reagiert haben, die vorgefallen sind, statt jemals selbst aktiv zu werden. Es ist höchst Zeit, dass sich das ändert.«
»Beau, du hast mich vom ersten Tag an quer durch das French Quarter in alle möglichen Etablissements geschleift, wir sind für meine Begriffe sogar sehr aktiv
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